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Der schwarze Magier

Der schwarze Magier

Titel: Der schwarze Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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geküsst.«
    Gwendolyn schwieg. »Sie war also nur Eure Hure?«
    »Ja!«
    »Ich verstehe.« Sie wandte sich enttäuscht ab.
    »Nichts versteht Ihr!« Er riss sie unsanft zu sich herum. »Warum beharrt Ihr auf diesen Kuss?«
    Trotzig warf sie den Kopf zurück. »Ich will ihn mir erkämpfen.«
    »Um jeden Preis?«
    »Um jeden Preis!«
    »Ihr werdet es bereuen«, warnte er.
    »Das glaube ich kaum!«
    »Dann entkleidet Euch!«
    »Was? Hier?«
    Er nickte. »Jetzt sofort und hier auf der Stelle!«
    Ein ungläubiges Lächeln spielte auf ihren Lippen. »Wozu muss ich mich entkleiden?«
    »Ihr stellt zu viele Fragen. Entweder Ihr tut jetzt, was ich sage, oder wir reiten zurück.«
    Langsam, fast widerwillig öffnete sie ihre Jacke, streifte das Mieder ab und löste den Gürtel, der die Hose hielt. Sie trug ein schlichtes Leinenhemd darunter. Mit erröteten Wangen zog sie es sich über den Kopf und blieb steif stehen. Sie erwartete seine Berührung, doch er wies mit dem Kopf zum Bach. »Jetzt steigt in das Wasser, an der tiefsten Stelle des Baches. Dann taucht unter und zählt langsam bis zwölf.«
    »Was??« Ihre Augen starrten ihn entsetzt an.
    »Na los, worauf wartet Ihr?«, rief er ungeduldig.
    Mit wankenden Schritten ging sie zum Bach und stieg in das eiskalte Wasser. Es nahm ihr die Luft, sie fühlte ein Brennen auf der Haut und Panik erfasste sie. Sie wollte sich zu ihm umdrehen, aber irgendein fremder Wille schien es zu verhindern. Etwas Unerklärliches geschah mit ihr. Die Todesangst fiel von ihr ab und sie tauchte in das gurgelnde, klare Wasser ein. Wie Eisenringe umspannte es ihren Brustkorb und stach wie tausend Nadeln in ihrem Gesicht. Und plötzlich fühlte sie eine Hand, die sie berührte, geleitete. Sie fühlte sich leicht, als würde sie schweben. Starke Arme hoben sie aus den eisigen Fluten, zärtliche Hände streichelten über ihren zu Eis erstarrten Körper und sie fühlte etwas in ihren Adern prickeln. Und dann sah sie sein schmales Gesicht, spürte den bezwingenden Blick seiner Augen und etwas auf ihren Lippen. Es waren seine Lippen, zärtlich und fordernd, glühend und berauschend. Und das Eis in ihrem Körper zerplatzte und wich einer Flut feuriger Lava. Alles drehte sich um sie herum, ein heftiger, heißer Schmerz durchfuhr ihren Unterleib und sie stöhnte lustvoll auf. Sie drängte sich diesen liebkosenden Händen entgegen, wollte mehr, mehr… Der Nebel um sie herum wurde dichter, bis er sie verschlang.
    Sie öffnete blinzelnd ihre Augen und sah sich in ihrem Bett liegen. Rupert saß auf seinem Stuhl, seine schwarzen Augen beobachteten sie aufmerksam.
    »Was war los?«, fragte sie irritiert.
    »Nichts. Ihr hattet einen unruhigen Traum.«
    »Einen Traum? Aber waren wir nicht… ausgeritten?«
    »Ausgeritten?« Er hob fragend die Augenbrauen.
    »Ja, an diesen kleinen Bach mit dem kalten Wasser. Und ich wollte einen Kuss von Euch und Ihr…«
    »Ja?«
    Sie stockte und betastete mit den Fingerspitzen ihre Lippen. Noch immer spürte sie diese magischen Lippen, diesen feurigen Kuss, der wie ein Blitz durch ihren gesamten Körper gerast war. »Ihr habt mich geküsst. Es war… umwerfend!«
    Rupert beugte sich zu ihr herab. »Mylady, Ihr hattet einen unruhigen Traum. Ich hole Euch etwas Baldrian, das beruhigt.« Er erhob sich und verließ die Kammer.
    »Ich brauche keinen Baldrian!«, rief sie ihm wütend hinterher. Sie hatte es doch genau gespürt! Doch wie kam sie in ihr Bett? Sie war doch eben noch auf der Wiese am Bach, nackt, im eiskalten Wasser?
    Mit einem ungläubigen Lächeln schüttelte sie den Kopf. So ein Unsinn! Sie hatte sich so hineingesteigert, dass sie schon davon träumte, von einem Kuss dieses unheimlichen Mannes. Dabei machte er sich doch gar nichts aus ihr! Vielleicht nicht einmal aus Frauen überhaupt. Seufzend strich sie sich über ihr Haar – und stutzte. Es war feucht! Sie sprang auf, rannte aus der Kammer und lief hinunter zu den Stallungen der Burg. Dort stand ihre Apfelschimmelstute und dort stand auch Djinn, der arabische Hengst de Cazevilles. Sie schlüpfte zu ihrem Pferd und strich über sein Fell. Es war warm und feucht, als wäre es erst vor kurzem geritten worden. Auch Djinns Fell fühlte sich verschwitzt an.
    Sie lehnte sich gegen die Stallwand. Ihre Gedanken überschlugen sich. Er hat mich verhext!
     
     
    »Wie habt Ihr das gemacht?«, fragte sie beklommen. Sie sah seinen gebeugten Rücken über einer Zeichnung.
    Er warf ihr einen abweisenden Blick zu, dann hob er die

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