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Der schwarze Magier

Der schwarze Magier

Titel: Der schwarze Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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von krummen, sarazenischen Säbeln…
     
     
    Es war kurz nach Maria Lichtmess an einem Samstag, als sich Richard und Philipp in Begleitung einiger ihnen nahe stehender Ritter trafen. Es war ihnen bereits zur Gewohnheit geworden, außerhalb Messinas einige Spiele zu veranstalten, um die Langeweile totzuschlagen. Der Winter zog sich in die Länge, das Meer war nicht schiffbar und der Kreuzzug verzögerte sich dadurch weiter.
    Frust und Übermut hatten sich der Recken bemächtigt, die Pause wurde ihnen zu lang und sie drängten nach kämpferischer Betätigung. Auf dem Pfad kam ihnen ein Bauer entgegen. Seinen Esel hatte er mit langem Schilfrohr beladen.
    »He, Alter, bleib stehen mit deinem Esel. Zeig uns, was du geladen hast!«, rief Richard.
    Ängstlich hielt der Bauer seinen Esel am Strick fest. Richard beugte sich von seinem Pferd und zog eine der langen, biegsamen Schilfrohre aus dem Bündel. Er fuchtelte damit in der Luft herum. Einige seiner Ritter taten es ihm gleich. Im nächsten Augenblick hatten sie sich unter Philipps Rittern Gegner gesucht und bekämpften sie lachend mit den Schilfrohren. Doch auch Philipps Ritter ließen sich den Spaß nicht nehmen, plünderten das Rohrbündel des Bauern und gleich darauf entbrannte unter lautstarkem Gejohle ein Gerangel zwischen den beiden Parteien. Der Bauer brachte sich mit seinem Esel schnell in Sicherheit.
    »Auf die Franzosen!«, rief Richard und griff Wilhelm von Barres an. Doch der französische Ritter schlug mit seinem Schilfrohr zurück. Mit einem lautstarken Ratsch zerriss Richards farbenprächtiger Umhang mit den goldgestickten Löwen darauf. Einen Augenblick hielt Richard inne und sein Gesicht verfärbte sich dunkel vor Zorn.
    »Du französischer Schleimschneck!«, schrie der englische König und stürzte sich auf Wilhelm, der mit seinem Pferd ins Wanken geriet. Richard war entschlossen, ihn vom Pferd zu stoßen, und er erhob sich aus dem Sattel. Mit aller Wucht griff er ihn erneut an und versuchte, ihn zu Boden zu werfen. Wilhelm hielt sich verzweifelt am Hals seines Pferdes fest. Aus der spaßigen Rauferei war urplötzlich Ernst geworden.
    Rupert, der sich das kindische Gefecht aus einiger Entfernung anschaute und nicht im Traum daran dachte, seine Kräfte so sinnlos zu vergeuden, gab seinem Pferd die Sporen und sprengte zwischen den König und den Ritter.
    »Hört auf, Sire!«, herrschte er den König an und packte ihn an der Schulter.
    Doch Richard war wie von Sinnen. »Lass mich los! Lass mich mit ihm allein!« Er riss sich aus Ruperts festem Griff. »Verschwinde von hier und nimm dich in Acht«, schrie er hinter Wilhelm her. »Komm mir nicht mehr unter die Augen, du und die Deinen sind fortan für immer meine Feinde!«
    Wilhelm hatte sich bereits erschrocken und verwirrt über Richards urplötzlichen Zornesausbruch zurückgezogen und in den Schutz seines Königs geflüchtet.
    Ruperts schwarze Augen funkelten wütend, als er dem König in die Zügel griff. »Genug, Sire! Mit Euch geht das unselige Temperament der Plantagenets durch. Über Eurer Hitzigkeit verliert Ihr Euer großes Ziel aus den Augen.«
    »Ihr wagt es, Euren König zu maßregeln?«, schrie Richard, doch im gleichen Augenblick verstummte er und starrte Rupert an. So schnell, wie er in Rage geraten war, beruhigte er sich wieder.
    »Lasst uns zurückkehren«, sagte Rupert kühl und wendete sein Pferd. Als wäre nichts vorgefallen, folgte ihm der englische König.
    Allerdings hatte Richard seinen Groll nicht vergessen. Als am nächsten Tag Philipp zu einer Unterredung erschien, zeigte sich Richard immer noch unversöhnlich.
    »Ich bitte Euch um Frieden und Milde, Sire.« Es war ungewöhnlich, dass Philipp sich so devot zeigte. Fast flehend blickte er Richard an.
    Trotzig warf Richard den Kopf zurück. »Ich denke nicht daran.«
    Philipp warf Rupert einen Hilfe suchenden Blick zu, doch dieser hielt sich zurück. Noch war nicht die Zeit gekommen, einzugreifen. Sollten sich die beiden Könige zunächst zu einigen versuchen. Erst wenn dies misslang, wollte Rupert sich einmischen.
    Philipp hatte drei seiner engsten Vertrauten, den Herzog von Burgund, den Grafen von Nevers und den Grafen von Chartres, mitgebracht, die ebenfalls für Wilhelm baten. Wilhelm selbst hatte es vorgezogen, Messina zu verlassen.
    Rupert hielt es nicht mehr auf seinem Sitz, Richard strapazierte selbst seine unendliche Geduld über Gebühr. »Könnt Ihr es Euch leisten, auf einen derart guten Ritter einfach zu verzichten,

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