Der Sehnsucht verfallen: Roman (German Edition)
entziehen, aber er hielt sie fest. »Ihr habt mir im Wald geholfen, da ist es nur gerecht, wenn ich mich jetzt dafür revanchiere.«
Mit diesen Worten setzte er die sanfte Massage fort, wobei jede Berührung so zart und sanft war wie eine Liebkosung. Ihr missfiel es, dieser wunderbaren Behandlung ein Ende setzen zu müssen, doch es ging einfach nicht anders. »Lord … Lord Gr…»Weiter kam sie nicht, da ihr der qualvolle Gedanke durch den Kopf ging, was dieses Scheusal dem Mann vor ihr angetan hatte.
»Ich will nicht über ihn reden. Genau genommen will ich überhaupt nichts wissen.« Wolf ließ seine Hand bis hinauf zu ihrem Knie wandern.
Izzy stockte der Atem, als sie das Kribbeln wahrnahm, das sich seinen Weg durch ihr Bein bahnte. Die Wärme, die von ihrem Bauch ausstrahlte, erreichte jede Faser ihres Körpers.
Nun spürte sie seine Hand an der Rückseite ihres Oberschenkels, während Wolfs Gesichtsausdruck einen bedrückten Zug annahm. »Auf mir lastet genug Verantwortung, Isobel. Seid Ihr daher für mich das eine, was genau so ist, wie es zu sein scheint. Ihr seid rein und unschuldig und unverdorben.«
Wenn er wüsste, wie sehr er sich irrte.
»Ich möchte, dass Ihr genau das seid, was ich in diesem Moment vor mir sehe. Nichts anderes muss existieren, wenn wir das nicht wollen.«
Er wollte die Wahrheit nicht hören. Wieso nicht? Hatte er eine Ahnung und fürchtete sich vor einer Bestätigung aus ihrem Mund?
Dennoch war sie sicher, dass die Wahrheit nicht länger warten durfte. Das war zu wichtig. »Ich …»
»Es kann zwischen uns so einfach sein, Isobel, wenn wir es nur zulassen.« Etwas flammte in seinen dunklen Augen auf. Hitze. Anders konnte sie nicht beschreiben, was sie dort sah. Eine Hitze, die auf sie übersprang und sie gefangennahm.
Langsam zog er sie an sich, ohne den Blick auch nur einmal von ihr abzuwenden. Dabei senkte er den Kopf, so dass sie seinen Atem auf ihren Lippen spüren konnte. Wie ein sanfter Lufthauch berührten sich ihre Lippen. Eine einfache Zärtlichkeit, und ihr Körper wurde von der gleichen Hitze umgeben, die sie in seinen Augen gesehen hatte. Ihre Arme und – Beine fühlten sich schwach an, ihr Verstand war wie benommen, bis sie nur noch ihn wahrnahm – ihn und seinen Geruch und seinen Geschmack, eine Mischung aus würzigem Honig und Minze. Eine Mischung, die so berauschend auf sie wirkte wie das Gefühl seiner Hände auf ihren Wangen, an ihrem Hals.
Sie beugte sich vor, ihre Hände wanderten über seinen Oberkörper, bis sie sich um seine Schultern legen konnten. Unter ihren Berührungen bebte seine Haut. Sie zog ihn an sich, an ihren Körper und genoss das Gefühl, welche Macht sie über ihn besaß.
Was sie ihm sagen wollte, verkümmerte auf ihrer Zunge und erstarb schließlich. Er wollte es nicht wissen, und wenn er sie noch länger so küsste, wäre ihr ohnehin alles andere völlig egal.
Seine Zunge fuhr über ihre zusammengepressten Lippen, die sie für ihn öffnete, damit er eintauchen konnte. Sie musste die Augen schließen, als sie sich seinem überwältigenden Angriff auf ihre Sinne hingab. Schwäche überkam sie, und ihr Körper fühlte sich an wie unter dem Einfluss eines Rauschmittels, bei dem es sich diesmal aber um unverfälschte Lust handelte, nicht um ein Gift.
Mit den Händen strich sie ihm über die Brust, sie spürte, wie sein Herz raste, was in einem krassen Widerspruch zu seinem lässigen Kuss stand.
Er gab einen tiefen, kehligen Laut von sich – vielleicht ein Stöhnen oder ein Lachen, sie konnte es nicht mit Gewissheit sagen -, als seine Lippen ihren Hals liebkosten. Sein Mund auf ihrer Haut weckte eine Lust in ihr, die sie noch nie gespürt hatte. Beiläufig wickelte er eine Haarsträhne um seinen Finger, die ihr über die Schulter gefallen war.
Mit der gleichen Zärtlichkeit, mit der er sie streichelte, vergrub er auch die Finger in ihren Haaren. »Euer Haar ist wunderschön.« Seine Hände wanderten weiter, bis sie ihr Genick erreichten.
Wahnsinn. Leidenschaftlicher Wahnsinn. Ihr ganzer Körper pulsierte und verzehrte sich nach seinen Liebkosungen. Dieser Gedanke ließ sie hochschrecken, sie wich vor Wolf zurück und stand auf. »Ich muss gehen«, erklärte sie mit zitternder Stimme.
Er verließ das Bett und stellte sich zu ihr, auch wenn er auf dem verletzten Bein nicht so sicher stand. »Wohin wollt Ihr gehen, um mir zu entfliehen? Bin ich nicht Euer Ehemann? Seid Ihr nicht meine Frau?« Er zog sie an sich und drückte sie an
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