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Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman

Titel: Der silberne Falke - Fox, K: Der silberne Falke: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Holzkelle aus der Hand und trank ohne ein Wort des Dankes.
    Robert stellte auch dem sichtlich übermüdeten Pferd einen Eimer Wasser hin und sah sich unauffällig die verletzte Fessel an. Sie war aufgeschürft und stark geschwollen. Tröstend streichelte er den Hals des edlen Tieres. Es wird ein paar Tage Ruhe und einen Salbenverband brauchen, um sich zu erholen, dachte er, hütete sich aber, etwas dazu zu sagen. Odon musste selbst wissen, was er tat.
    Als der bald darauf wieder aufsitzen wollte, wich das erschöpfte Tier zurück.
    » S tur wie ein Maulesel, der Gaul, aber das werde ich ihm schon austreiben! « , brummte Odon gereizt. Erst beim zweiten Versuch gelang es ihm aufzusitzen. Grußlos ritt er davon.
    Robert sah ihm nur kurz nach und machte sich dann auf den Weg zurück zum Hundestall. Als er die Tür öffnete, erschrak er. David stand mit dem Rücken zum halb geöffneten Laden des Stalls und japste so heftig nach Luft, als drückte ihm jemand die Kehle zu. Er sah Robert mit vor Schreck geweiteten Augen an.
    Sofort sah Robert sich nach den Welpen um und zählte sie. Keiner der jungen Hunde fehlte, und alle schienen in bester Verfassung zu sein. »D avid, was hast du denn nur? « , fragte er besorgt.
    Der Junge zeigte aufgeregt nach draußen und stieß Laute hervor, die mehr tierisch als menschlich klangen und doch bewiesen, wie sehr er sich wünschte, sich äußern zu können.
    »E n « , stammelte David. »E n! « Mit aufgeregten Gesten und erschreckender Mimik versuchte er, sich Robert verständlich zu machen. Tränen rannen über seine Wangen, als er sich ins Gesicht und in den Bauch schlug, um sich trat und sich zu Boden warf.
    Zunächst glaubte Robert, der arme David müsse vom Teufel besessen sein, und versuchte, ihn zu beruhigen. Doch David rief immer wieder nach En. William hatte Robert von Enid erzählt, davon, wie grausam sie und ihr Kind getötet worden waren. Offensichtlich hatte David die schreckliche Tat mit angesehen und wollte nun davon berichten. Robert konnte die Furcht des armen Jungen am eigenen Leib fühlen. Kaltes Grauen überkam ihn. Wenn er Davids aufgebrachte Gebärden richtig verstand und ihnen glauben konnte, dann war Odon oder ein Mann, der ihm ähnlich sah, unter den Mördern gewesen!
    David starrte in die Richtung, in der er Odon hatte fortreiten sehen, und zeigte immer wieder dorthin. Dann umschlang er seinen Leib mit den Armen und begann, seinen Oberkörper hin und her zu wiegen und ein verzweifelt klingendes Lied zu summen.
    Robert ging auf den armen Jungen zu und hielt ihn fest. »H ab keine Angst, David. Ich werde dich beschützen und dafür sorgen, dass dir niemand etwas tut, hörst du? Das verspreche ich dir. Aber William darf nichts davon erfahren, hast du verstanden? Er würde sich nur große Sorgen machen! «
    Als William am Abend aus Oakham zurückkehrte, hatte David sich bereits hingelegt. Er schlief mit angezogenen Beinen, die Wolldecke ganz über den Kopf gezogen, und gab hin und wieder ein Stöhnen von sich.
    Robert wusste, dass sein Freund noch immer an Vergeltung für den Mord an Enid dachte, einem Ritter wie Odon aber nicht gewachsen sein würde. William konnte mit dem Federspiel und der Schleuder umgehen, Schwert oder Lanze jedoch wusste er nicht zu führen. Falls er erfuhr, dass Odon in den Überfall auf Enid verwickelt gewesen war, würde er sich bei der erstbesten Gelegenheit blindlings auf den stärkeren, in allen Waffengängen geübten jungen Lord stürzen und damit seinen eigenen Tod besiegeln.
    Bei dem Gedanken, William zu verlieren, zog sich Roberts Herz schmerzhaft zusammen. Niemals würde er das zulassen! Er musste seinen Freund schützen und durfte darum kein Wort über Davids anklagendes Verhalten verlieren! Besorgt sah er zu dem Schlafenden hinüber. Wenn William Davids Angst nur nicht bemerkte!
    » O don ist heute eingetroffen « , murrte William, und Robert tat überrascht.
    »W irklich? Was verschafft unserem Herrn die Ehre? «
    »E r war nicht der einzige hohe Besuch. « William grinste kurz. »E s waren eine Menge Lords da. Auch der Maréchal und der Earl of Arundel. Ich glaube, Walkelin de Ferrers hat sie alle hier zusammengerufen. Sie haben sich beraten, wegen König Richard. Ich habe nicht alles mitbekommen, nur so viel, dass der alte de Ferrers sich als Geisel angeboten hat. Offensichtlich kann man nicht das ganze Lösegeld auf einmal aufbringen. «
    »B ei all dem Reichtum der Lords und der Kirche? « Robert schüttelte ungläubig den

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