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Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin

Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin

Titel: Der Sohn der Kellnerin - Heinzelmann, E: Sohn der Kellnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Heinzelmann
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du nicht?”, rief Micky ziemlich sauer nach hinten. Timo wusste, dass er seinen Bruder nicht weiter reizen durfte und schwieg.
    Die Beamten bei der Brücke nahmen Kontakt zu Hannah auf. “Kommen Sie zur Keferstraße, wir warten dort auf Sie!“.
    *
    Diese Entführungssache war aber nicht die einzige Straftat dieser Nacht. Nach einem Überfall auf eine Tankstelle mit einem angeschossenen Tankwart wimmelte es von Streifenwagen im Dreieck Riedmoss, Hackermoos und Badersfeld. Auf den Straßen war es um diese späte Stunde ziemlich ruhig. Bei diesem ungemütlichen Wetter schienen die Leute es sich lieber zu Hause bequem zu machen. Die meisten schliefen wahrscheinlich schon.
    “Soeben ist ein Motorroller in Hackermoos eingefahren”, erging ein Funkspruch an die anderen Streifenwagen. “Sie fahren auf der Badersfelderstraße Richtung Norden. Sie haben es nicht sonderlich eilig. Wirken eher unauffällig. Sollen wir trotzdem dran bleiben?”
    “Ja bleibt dran.”
    Hackermoos ist kein großer aber ziemlich langgezogener Ort. Die beiden Brüder durchfuhren die ganzeBadersfelderdstraße. Die Streife folgte ihnen in großem Abstand unauffällig ohne Scheinwerfer. Plötzlich bog das Motorrad rechts in eine kleine Straße ab und fuhr diese bis zum letzten Haus. Hier stellten sie ihr Motorrad im Schutz eines Busches neben dem Hauseingang ab. Die Beamten folgten den beiden zu Fuß und entdeckten schemenhaft, wie sie aus dem Sitzstauraum des Motorrollers etwas in einen Plastikbeutel packten.
    “Ich habe das gute Gefühl, dass wir die Richtigen verfolgt haben”, flüsterte der eine Beamte und beide zogen ihre Waffen. Gerade als die beiden Brüder ins Haus wollten, schrie der größere der Beamten: “Halt, stehenbleiben! Halten sie Ihre Hände über den Kopf!”
    Der andere, körperlich etwas kleinere Beamte informierte die anderen per Funk, dass sie zwei Männer gestellt hätten und gab schon mal ihre Adresse durch, während sich der erste Beamte dem Duo näherte.
    “Was ist los”, fragte Micky scheinheilig, denn seiner Meinung nach konnte es nicht sein, dass man sie verfolgt hatte. Er hatte nie ein Fahrzeug längere Zeit hinter sich gesehen. Meist waren sie alleine.
    Timo wurde leichenblass.
    “Es gab einen Überfall auf die Tankstelle hier in der Nähe und wir überprüfen alle Leute, die sich um diese Zeit noch auf der Straße befinden”, erklärte der Beamte. Jetzt war er schon ziemlich nah bei ihnen.
    “Damit haben wir nichts zu tun. Wir waren den ganzen Abend nicht im Ort”, erklärte Micky und fand, dass es nicht einmal gelogen war und fühlte sich schon etwas sicherer. Mit der Tankstelle hatten sie nichts zu tun. Er gab sich lieber mit größeren Fischen ab.
    “Wo waren Sie heute Abend?”
    “Erst in München einkaufen”, log er und deutete mit dem Fuß auf die Plastiktüte, die am Boden stand, “und danach waren wir mit Freunden essen.”
    Der Beamte war nun bei ihm und wollte nach der Tüte am Boden greifen. Micky, der im Kampfsport ausgebildet war, machte eine blitzschnelle Bewegung, schlug dem Beamten die Waffe aus der Hand und im nächsten Moment hatte er ein Messer, das er ihm an den Hals hielt. Das war ein blitzschneller Überraschungscoup, dass der Beamte so schnell gar nicht reagieren konnte. Dem anderen Beamten befahl Micky, seine Waffe auf den Boden zu legen, mit dem Fuß in seine Richtung zu schieben und zurück zu gehen: “Ich habe nichts zu verlieren”, sagte er, “aber Ihr Kollege hier.” Der Beamte blutete am Hals.
    Timo, der nicht so abgebrüht war wie sein Bruder, zitterte am ganzen Körper.
    “Micky hör auf! Es hat doch keinen Zweck. Hier kommen wir nicht mehr raus.”
    “Halt die Schnauze. Nimm die Pistolen. So einfach geben wir nicht auf! “
    Timo bückte sich nach den Pistolen und reichte eine seinem Bruder, der sie dem Beamten in den Rücken drückte. Zu dritt gingen sie ins Haus. Der zweite Streifenwagen kam mittlerweile an.
    Drinnen im Haus befahl Micky: “Jetzt geben Sie mir eine Nummer, damit ich mit Ihrem Kollegen draußen sprechen kann.”
    “Geben sie doch auf”, versuchte der Beamte Micky zu überreden, “machen Sie es doch nicht schlimmer, als es ist. Bis jetzt ist ja noch nicht viel passiert. Der Tankwart lebt. Er hatte nur einen Steckschuss in der Schulter.”
    “Schnauze halten”, brüllte Micky. Erst im Nachhinein hatte er begriffen, was der Beamte da eben sagte. ‘Tankwart, Steckschuss? … Scheiße nochmal!’
    Offensichtlich war hier Kommissar Zufall am

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