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Der Sohn des Alchemisten

Der Sohn des Alchemisten

Titel: Der Sohn des Alchemisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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»Frisch und knusprig! Wenn . . . wenn du uns erklärst, wie es funktioniert, dass man sich auf eurer Bühne unsichtbar machen kann! Denn ich habe dir vorhin zugeschaut! Erst bist du auf der Bühne gestanden und hast geflötet, dann habe ich einmal gezwinkert – und auf einmal warst du weg! Das war echte Zauberei! Oder etwa nicht?!«
    Zaida schaute ihn erst verständnislos an, dann begann sie zu lachen. »Mitten in der Bühne ist ein Loch in den Boden gesägt. Das ist sehr praktisch, denn von dort können Teufel plötzlich auf die Bühne springen. Du wirst gerade in dem Moment zu mir hergeschaut haben, als ich durch das Loch geschlüpft bin, um meine Kostüme herzurichten. Keine Sorge, da ist keine Zauberei im Spiel! Aber die Würste nehme ich trotzdem gerne!«
    »Wird erledigt!« Pepe grinste und packte seinen Wassereimer. »Ich will mich sowieso mal wieder in der Küche blicken lassen! Nicht, dass es Ärger gibt. Und nach Jakobsollten wir auch mal wieder schauen. Wer weiß, was dem wieder im Kopf herumgeht!«
    »Kannst du uns zeigen, wohin dieses Loch im Boden der Bühne führt?«, fragte Gil und zwinkerte Jorge und Marie zu. »Das ist ja aufregend!«
    Zaida winkte sie geschmeichelt näher. »Kommt, ich erkläre euch alles.«
    Sie führte die Kinder hinter die Bühne. Die war aus roh behauenen Brettern gezimmert und sah aus, als hätten die Spielleute ein paar klobige Tische zusammengestellt und dann ringsum mit Tüchern verkleidet. Von hinten konnte man unter den hölzernen Aufbau schlüpfen. Unten herrschte ein großes Durcheinander. Jonglierbälle, Tücher, Instrumente und einige Tiegel mit Schminkfarben waren für die Aufführung vorbereitet. An einer Stelle fiel Sonnenlicht nach unten.
    »Schau, das ist das Loch zur Bühne! Da hast du deine Zauberei!«, sagte Zaida und krabbelte voraus. »Wenn du jetzt aufstehst und rausguckst, denken die Zuschauer, ein Kopf würde aus dem Nichts erscheinen! Sehr witzig!«
    »Ah!« Gil lachte und wollte schon den Kopf rausstrecken, aber Jorge hielt ihn zurück. »Bleib bloß hier unten! Besser, du wirst von niemandem auf der Bühne gesehen! Ähem, ich meine, wir wollen doch den Schauspielern nicht ihre Überraschung vorwegnehmen.«
    Gil nickte. »Natürlich. Nichts verraten. Mensch, Jorge, dieses Loch können wir wunderbar für unseren Plan benutzen. Pepe hatte recht! Jakobs Vater soll sich auf dieBühne stellen: Der Vorhang fällt, und wenn er wieder aufgeht, ist er verschwunden.«
    »Ich weiß nicht«, gab Jorge leise zurück. »Der Trick erscheint mir sehr einfach zu durchschauen.«
    »Was tuschelt ihr da?« Zaida sah neugierig zu ihnen hinüber.
    Gil winkte ab. »Eine Frage noch! Wie kann man das Loch verschließen?«
    »Hiermit!« Zaida zeigte auf zwei Bretter, die neben den Jonglierbällen lagen. »Die passen haargenau!«
    Sie sah die Kinder misstrauisch an. »Warum wollt ihr das alles wissen?«
    Gil grinste. »Das Leben besteht aus lauter Geheimnissen! Denk dran, du bekommst leckere Würste dafür, dass du uns das alles gezeigt hast!«
    Die Kinder schoben den Stoff zur Seite, der den Bühnenrand umgab, und krochen wieder ins Freie. Marie blinzelte ins grelle Mittagslicht. Vor dem Turm standen jetzt zwei Wachen. Sie sah, wie Pepe aus der Küche zurückkam und zu ihnen hinüberlief. »Alles in Ordnung. Jakob rupft brav seine Hühner. Martha hat ihm auch noch Wachteln danebengelegt.« Er senkte bedeutungsvoll die Stimme. »Die sind für den Herrn Magier, hat sie gesagt!«
    »Und wo sind die Würste?«, fragte Zaida enttäuscht, als sie Pepe mit leeren Händen vor sich stehen sah.
    Der grinste. »Du musst sie dir ganz fest wünschen! Dann wachsen sie aus deinen Ohren!«
    Er fuchtelte mit seinen Händen neben Zaidas Ohrenherum und Marie konnte erkennen, dass er mit einem geschickten Handgriff zwei knusprig braun gebratene Würste aus seinem weiten Ärmel zog. »Da haben wir sie ja schon! Bitte schön! Guten Appetit!«
    Zaida lachte und biss in eine Wurst. »Du könntest bei uns mitmachen! Dem Grafen die Würste aus der Küche zaubern, das gefällt mir!«
    »Na, Pepe, da hast du ja schon dein Auskommen gefunden!« Gil schlug ihm auf die Schulter. »Zaida, bevor du unseren Pepe bei deiner Truppe aufnimmst, hätte ich noch eine Frage. Wenn wir dir noch einen schönen, leckeren gebratenen Fisch abzweigen, versprichst du uns dann etwas?«
    »Das kommt darauf an, was es ist«, antwortete Zaida.
    »Etwas ganz Einfaches. Du vergisst, dass du mit uns gesprochen hast. Dass du uns

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