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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Gelegenheiten gerne ergreift, deshalb überraschte mich diese Neuigkeit nicht.
    Domenic dachte nach über das, was er belauscht hatte, und war so vernünftig, mir alles zu erzählen – weißt du noch, dass ich gestört wurde, Javanne, als wir am Abend deiner Ankunft beim Essen saßen? Ja, ich sehe, du erinnerst dich. Das war Domenic. Und nach dem Essen hielten wir eine Geheimsitzung ab, um zu entscheiden, was zu tun sei. Herm Aldaran erbot sich, zu Domenic hinauszureiten, um festzustellen, ob Granfells Idee mehr als nur Wunschdenken war. Inzwischen haben wir genügend Informationen gesammelt, um einen Anschlag auf den Trauerzug für wahrscheinlich zu halten, es sei denn, uns fällt ein, wie wir ihn verhindern können.“ „Verzeih mir, dass ich dir nicht glaube, Lew, aber das klingt einfach zu fantastisch.“ Dom Francisco war weiß vor Wut und Enttäuschung, und seine Stimme klang zittrig. Die Verzweiflung stand ihm ins Gesicht geschrieben, er sah aus wie ein Mann, dessen Lieblingspferd sich soeben das Bein gebrochen hat.
    „Dann hoffe ich, es braucht keinen Bauchschuss aus einer terranischen Waffe, damit du deine Meinung änderst. Falls du noch dazu kommst, über die Angelegenheit nachzudenken“, erwiderte Marguerida, als spräche sie über das Wetter.
    Dorn Franciscos Blick wurde noch verzweifelter. „Schusswaffen sind auf Darkover nicht erlaubt.“ „Das stimmt nicht ganz“, warf Robert Aldaran ein. „Sie sind nach den Bestimmungen des Pakts der Bevölkerung Darkovers untersagt, und wir würden sie von uns aus ohnehin nie benutzen. Aber in der Anlage der Terraner in unserer Domäne existiert eine beträchtliche Anzahl unterschiedlichster Waffen und eine noch größere Menge im Raumhafen. Regis wusste das seit Jahren. Zusammen mit der Präsenz von Soldaten mit Kampfausbildung an beiden Orten war das seit langer Zeit eine Quelle seiner wachsenden Besorgnis. Wenn du nicht so viel Energie darauf aufgewendet hättest, mit ihm zu streiten, wäre dir das Problem geläufig.“ „Ein Aldaran redet vom Pakt! Wann hat einer von euch ihn denn je respektiert?“ Niemand antwortete auf Franciscos Frage, aber Lady Marilla starrte ihn voller Abscheu an.
    Javanne versuchte sich aus einer Art Benommenheit zu reißen. „Ja, das stimmt, aber ich habe nie verstanden, warum wir es nicht geändert …“ Sie schien plötzlich zu erschöpft, um fortzufahren, und ließ den Kopf sinken, dass ihr Kinn fast den Kragen berührte.
    „Weil wir keine Verfügungsgewalt über die Stützpunkte der Föderation auf Darkover haben, natürlich.“ Mikhail rutschte auf seinem Stuhl umher. „Und wir können kaum hoffen, uns gegen solche Waffen mit Schwertern und Pferden zur Wehr zu setzen.“ „Warum sollten wir dir glauben?“, fragte Dom Francisco, der einmal mehr versuchte, die Versammlung an sich zu reißen.
    „Du traust mir zu viel Verschlagenheit zu, Francisco, und zu wenig gesunden Menschenverstand. Nichts in der Welt könnte mich dazu bringen, das Leben von einem vo n euch zu gefährden.“ „Mikhail hat Recht“, stimmte ihm Lady Marilla plötzlich zu, „und du irrst dich, Francisco. Alles, was er sagt, hat mir Regis ebenfalls mitgeteilt, als er mich vor ein paar Minuten berührte – hat er dir nicht dasselbe erzählt?“ „Doch, aber ich kann … ich kann es nicht ertragen.“ Er schauderte wieder und bemühte sich, seine Gefühle in den Griff zu bekommen. „Es muss irgendein Trick gewesen sein.“ „Ach, hör doch auf, dich wie ein Narr zu benehmen“, fuhr ihn Lady Marilla an, und ihr sonst so friedfertiges Gesicht war vor Wut verzerrt. „Ich kenne Mikhail Hastur seit Jahrzehnten, und er hat Recht, wenn er behauptet, er sei nicht verschlagen.
    Du, Javanne und ich, wir drei warten seit langem darauf, dass er etwas mit seiner Matrix anstellt und unsere gemeinsten Verdächtigungen bestätigt, aber er hat es nie getan. Dabei muss die Versuchung ungeheuer groß gewesen sein.“ Sie sah Mikhail liebevoll an.
    „Eigentlich nicht, Lady Marilla. Tatsächlich bestand die größte Versuchung, die ich in den letzten fünfzehn Jahren auszuhalten hatte, darin, meiner Mutter bei ihren Besuchen eine Kehlkopfentzündung zu verpassen, da mir der Klang ihrer Stimme schon lange keine Freude mehr bereitet.“ Abgesehen von Dom Francisco und Lady Javanne begannen alle zu lachen. Die Spannung löste sich und eine erleichterte Atmosphäre machte sich im Saal breit.
    „Und was genau beabsichtigst du gegen diesen vorgeblichen Anschlag zu

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