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Der stumme Handlungsreisende

Der stumme Handlungsreisende

Titel: Der stumme Handlungsreisende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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Übereinkunft mit mir -
     auf persönlicher Basis.«
    »Soso«, sagte
     ich.
    »Ich sehe, Sie sind
     verwirrt«, erwiderte er.
    »Sie sind sehr
     scharfsinnig.«
    »Mein Interesse hat
     sich in den letzten Jahren auf die qualitative Verbesserung der
     wissenschaftlichen Forschungsabteilung von Loftus konzentriert.«
    »Ach ja?«
    »Ich glaube, wäre
     ich ein oder zwei Jahrzehnte früher geboren, wäre ich auch in
     die Wissenschaft gegangen. Aber wie die Dinge lagen…« Er
     breitete die Arme aus, um die ungewisse Natur der Dinge auszudrücken.
     Dabei berührte er die Flagge. Seine Hand verweilte einen Augenblick
     darauf und strich über den Stoff. »Der Krieg hat meinem Leben
     eine neue Richtung gegeben«, sagte er. »Wie bei so vielen
     anderen auch. Meine Arbeit dort hat zu meiner Arbeit hier in der
     Sicherheit geführt. Erst in den letzten Jahren konnte ich mich wieder
     auf die Dinge konzentrieren, für die ich mich wirklich interessiere.
     Die Förderung von wissenschaftlichem Personal und die Verbesserung
     von technischen Einrichtungen ist zwar nicht das gleiche, wie selbst daran
     beteiligt zu sein, aber zumindest kann ich meinen Beitrag leisten. Und ich
     habe die Befriedigung zu wissen, daß Sir Jeff selbst ebenfalls stark
     an der Weiterbildung unseres Personals gelegen ist. Und bis zu dem
     Zeitpunkt, als er die Leitung der Gesellschaft abgab …«
    »Das wußte ich
     gar nicht.«
    »Ja«, sagte Rush.
     »Die neue Welle - die Finanzchefs -das alles gewinnt im Augenblick
     an Bedeutung.« Eine Tatsache, der man ins Auge sehen mußte,
     nicht mehr und nicht weniger.
    »Worin bestand John
     Pighees Aufgabe hier eigentlich?«
    »Er war ausgebildeter
     Chemiker, aber angestellt als Vertreter. Er wollte sich in seinem Fach auf
     dem laufenden halten, und das in seiner Freizeit. Also habe ich das für
     ihn arrangiert.«
    »In seiner Freizeit?«
    »Genau. Ich habe im
     Laufe der Jahre so manches große Talent hier in der Firma gefördert.
     Und ich glaube, dieser junge Mann war sehr talentiert. Ist sehr
     talentiert.«
    »Die Leute neigen dazu,
     von ihm zu sprechen, als sei er bereits tot. Ich auch.«
    »Ich hätte nie
     gedacht, daß er bei seiner Arbeit einen so schrecklichen Unfall
     haben würde.«
    »Woran hat er denn nun
     gearbeitet?«
    »Ich weiß es
     nicht.«
    »Sie wissen es nicht?«
    »Das war Dr. Dundrees
     Entscheidung. Meine Sache war es, die Dinge zu arrangieren. Das
     Versicherungsproblem zu überwinden, diese Art von Dingen. Ich will
     Ihnen etwas sagen, Samson. In dieser Firma gibt es in hohen Positionen
     Leute, die die Tatsache, daß ich irgendwelche Regeln umgangen habe,
     dazu nutzen würden, mich aus meiner Position hier herauszuhebeln.
     Aber ich glaube an diese Firma. Und ich glaube an Amerika, obwohl manche
     Leute das heutzutage für unvertretbar halten. Aber für mich bedeutet es etwas. Und ich
     glaube, daß jeder eine Chance haben soll. Wenn ich das Ganze dann
     mit meinem eigenen Geld unterstützen kann, so daß eine Frau
     nicht um ihre Zukunft bangen muß, falls ihr Mann wider Erwarten
     einen Unfall hat - dann erfüllt mich das mit Stolz.«
    »Aber genaugenommen weiß
     der Rest der Firma nicht, in welchem Ausmaß Sie dafür
     verantwortlich sind, daß sich John Pighee in diesem Labor befand?«
    »So kann man es auch
     ausdrücken.«
    »Weiß der übrige
     Vorstand von Pighees Unfall?«
    »Ich glaube nicht, daß
     man sie ausdrücklich darauf hingewiesen hat. Doch kann es ihnen nicht
     verborgen geblieben sein, daß er nicht mehr arbeitet.«
    »Pighee liegt in der
     Forschungseinheit der Firma und nicht in einem Krankenhaus. Wer kommt für
     die Kosten auf?«
    »Nun, wie Sie schon
     sagten, es handelt sich um eine Firmenklinik.«
    »Aber er hat keinen
     Versicherungsschutz.«
    »Nein, nicht direkt.«
    »Und Ihnen entstehen
     auch keine direkten Kosten?«
    »Nein, obwohl ich persönlich
     eine große Entschädigung ausgesetzt habe für den Fall, daß
     Pighee nicht wieder gesund wird.«
    »In welcher Weise wird
     diese Entschädigung garantiert?«
    »Ich bin persönlich
     haftbar, wenn er als Ergebnis irgendeines Zwischenfalls im Zusammenhang
     mit seiner wissenschaftlichen Arbeit hier sterben sollte.«
    »Aber sind denn
     irgendwelche Sicherheiten oder Wertpapiere zurückgelegt worden? Hat
     Mrs. Pighee irgendeine Bestätigung bekommen, daß Sie das Geld,
     das Sie zur Verfügung stellen wollen, überhaupt besitzen?«
    »Bei der Entschädigung
     handelt es sich nicht

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