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Der Suender und die Lady

Der Suender und die Lady

Titel: Der Suender und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Öffentlichkeit begegnen, verhalten Sie sich ebenso. Ich bin Ihr Freund, Mylord. Ihr bester neuer Freund. Auch, wenn es Sie umbringt.“
    „Sie sind wirklich ein Bastard!“
    Puck lächelte aufrichtig entzückt, als die beiden einander die Hand schüttelten. „In jeder Hinsicht, Mylord.“
    Regina hielt den Blick starr nach vorn auf die Kutschenwand gerichtet, als Puck sich neben sie auf die Sitzbank setzte. „Sie hätten es mir sagen können.“
    Er richtete die Aufschläge seines schwarzen Abendjacketts und zupfte die Manschetten zurecht. „Was hätte ich Ihnen sagen können, Miss Hackett?“
    Womit sollte sie anfangen?
    „Sie hätten mir Ihre Verhältnisse erläutern können. Das hätte viel zu einer Erklärung beigetragen, warum … warum …“ Sie fand keine Worte.
    „Warum ich mich im Garten wie ein Bastard aufgeführt habe?“
    Sie drehte den Kopf, um ihn in der Dunkelheit böse anzufunkeln. „Das meinte ich nicht! Außerdem werden wir beide diese Sache vollständig vergessen. Ist das klar?“
    „Klar und doch, wie ich fürchte, unmöglich. Du hast einen herrlichen Mund, Regina. Ich lebe nur noch dafür, ihn noch einmal zu kosten.“
    Sie war im Begriff zu sterben. Sie war im Begriff, in die Polster zu sinken und ihr Leben auszuhauchen.
    „So etwas können Sie nicht zu mir sagen.“
    „Ich kann nicht? Aber ich habe es gerade getan.“
    Sie war außerstande, den Blick von ihm zu wenden. Sie war sich nicht sicher, ob sie es überhaupt wollte. Sie fühlte sich … sie fühlte sich so lebendig. „Sie stellen sich absichtlich dumm.“
    „Nein, ich bin schonungslos ehrlich. Und, ja, provokant vielleicht. Ich tue gern Dinge, die ich gut kann, verstehst du?“
    Sie ballte die Hände im Schoß zu Fäusten. „Meine Cousine ist entführt worden!“
    „Ja, und ich staune immer noch, dass du das Warum dieser Entführung anscheinend so problemlos verstanden hast. Du liest wohl viele Schundromane, wie? Keusche Jungfrauen, die ihrer Schönheit wegen aus dem Schoß der Familie geraubt, in fremde Länder verschleppt werden und für immer hinter Haremsmauern verschwinden. Bis der Held sie rettet oder sie, um ihre Tugend zu bewahren, sich das Leben nehmen? Natürlich erst nach zwanzig Seiten des Händeringens und kunstvollen Lamentierens. Hast du dich je gefragt, Regina, was einem die unversehrte Tugend nützt, wenn man tot ist?“
    Sie schaute wieder nach vorn, nicht ohne Mühe, denn es war nicht einfach, den Blick von seinem Gesicht zu nehmen, von diesen faszinierenden Augen und ihrem schalkhaften Blitzen, hinter dem sich, wie ihr immer deutlicher klar wurde, eine geradezu erschreckende Intelligenz verbarg. „Mein Vater besitzt Schiffe. Handelsschiffe. Nicht eben wenige. Er ist in der ganzen Welt herumgekommen und hat Dinge gesehen, die die meisten von uns nicht glauben würden. Er … er hat uns Geschichten erzählt, und ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass er gelogen hat. Aber ich hätte nicht gedacht, dass etwas so Schreckliches hier, mitten in London, geschehen könnte.“
    „Schreckliche Dinge ereignen sich überall, Regina. Einer der Dienstboten, an die ich mich mit der Beschreibung deiner Cousine gewandt habe, hat mich wissen lassen, dass in dem Gasthaus, das er häufig besucht, letzte Woche eine Kellnerin verschwunden ist. Und er weiß von einem weiteren Mädchen, einer Putzmacherin, das seit ein paar Tagen vermisst wird. Er sagte, es gäbe noch mehr. Sie alle sähen deiner Cousine ähnlich, sie sind alle zierlich, sie sind alle blond. Du und ich haben den Zustand ihrer Maske gesehen, ein eindeutiger Hinweis auf einen Kampf. Sie mag ja bereitwillig in den Garten mitgegangen sein, hat ihn aber nicht aus freien Stücken verlassen. Nein, wir können nicht völlig sicher sein, dass deine Cousine von derselben Person entführt worden ist, die hübsche, zierliche Blondinen verschleppt, doch ich glaube nicht, dass dieser Verdacht weit hergeholt wäre. Was meinst du?“
    Regina dachte an die zerstörte Maske, an die grünen Glassteine in ihrem Pompadour. „Sie ist nicht freiwillig mitgegangen. Wir wollten nur zusehen, vielleicht ein wenig … flirten. Es war albern, es war dumm, doch gefährlich konnte es kaum sein. Und Miranda hätte niemals freiwillig jemanden begleitet und mich allein gelassen. Es … es sollte doch nur ein Jux sein. Ein bisschen … ein bisschen Spaß.“
    Sie nahm das Taschentuch, das er ihr anbot, und wischte sich die Augen.
    „Dein Onkel wird am Morgen eine Mannschaft Bow Street

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