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Der Täuscher

Der Täuscher

Titel: Der Täuscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Vergewaltiger und Mörder aus dem Verkehr zu ziehen.
    Auf Rhymes Anweisung hin glich Mel Cooper die Daten der Zulassungsstelle mit den Vorstrafenregistern der Dodge-Eigentümer ab und stieß so auf sieben Afroamerikaner, gegen die etwas Ernsteres als Verkehrsverstöße vorgelegen hatte. Einer von ihnen bot sich besonders an: Man hatte ihn wegen tätlicher Bedrohung einer Frau verurteilt.
    DeLeon Williams war der perfekte Sündenbock.
    Zufall und Polizeiarbeit.
    Um einen taktischen Zugriff anzuordnen, war mindestens der Rang eines Lieutenants erforderlich. Captain Joe Malloy hatte immer noch keine Ahnung von der geheimen 522-Ermittlung, daher setzte Rhyme sich mit Sellitto in Verbindung, der zwar murrte, aber letzten Endes einwilligte, Bo Haumann zu verständigen und einen ESU-Einsatz zu genehmigen.
    Amelia Sachs gesellte sich zu Pulaski und dem Team bei Williams' Haus und erfuhr dort von den Überwachungsspezialisten, dass nur Williams sich im Innern aufhielt, nicht 522. Also legten sie sich auf die Lauer, um den Killer zu schnappen, sobald er die falschen Beweise deponieren wollte. Der Plan war heikel und hastig improvisiert - und schlug fehl. Wenigstens blieb es nun einem Unschuldigen erspart, wegen Vergewaltigung und Mordes verhaftet zu werden, und womöglich würden sie einige Spuren sichern können, die zu dem Täter führten.
    »Gibt's was Neues?«, fragte sie Haumann, der mit einigen seiner Leute gesprochen hatte.
    »Nein.« Dann erwachte sein Funkgerät zum Leben, und Sachs hörte die laute Meldung: »ESU eins, wir sind auf der anderen Seite des Highways. Wie es aussieht, ist er abgetaucht. Er muss es bis zur U-Bahn geschafft haben.«
    »Scheiße«, flüsterte sie.
    Haumann verzog das Gesicht, sagte jedoch nichts.
    »Wir sind der Strecke gefolgt, die er vermutlich genommen hat«, fuhr die Stimme aus dem Funkgerät fort. »Es kann sein, dass er unterwegs etwas in einer Mülltonne entsorgt hat.«
    »Na, das ist doch was«, sagte sie. »Wo?«
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    Sachs notierte sich die Adresse, die der Beamte ihr nannte. »Lassen Sie den Bereich absperren«, bat sie. »Ich bin in zehn Minuten da.« Dann stieg sie die Stufen hinauf und klopfte an die Tür. DeLeon Williams öffnete. »Verzeihen Sie, dass ich bis jetzt nicht dazu gekommen bin, Ihnen alles zu erklären«, sagte Amelia. »Ein Mann, hinter dem wir her sind, wollte zu Ihrem Haus.«
    »Hierher?«
    »Das vermuten wir. Aber er ist uns entwischt.« Sie erzählte ihm von Myra Weinburg.
    »O nein - sie ist tot?« »Leider ja.«
    »Das tut mir wirklich leid.« »Haben Sie die Frau gekannt?« »Nein, ich hab noch nie von ihr gehört.« »Wir glauben, dass der Täter versucht haben könnte, Ihnen die Tat anzuhängen.« »Mir? Warum?«
    »Das wissen wir nicht. Sobald wir weitere Ermittlungen angestellt haben, möchten wir vielleicht noch mal mit Ihnen reden.«
    »Klar, gern.« Er nannte ihr die Nummern seines Mobiltelefons und des Festnetzanschlusses. Dann runzelte er die Stirn. »Darf ich Sie etwas fragen? Sie scheinen sich ziemlich sicher zu sein, dass ich es nicht gewesen bin. Woher haben Sie das gewusst?«
    »Unsere Leute haben Ihren Wagen und Ihre Garage durchsucht und keinen Hinweis auf den Tatort gefunden. Wir nehmen an, dass der Killer entsprechende Spuren platzieren wollte, um Sie zu belasten. Falls wir nach ihm hier eingetroffen wären, hätten Sie allerdings ein Problem gehabt.«
    Sie sah ihm in die Augen. »Eines noch, Mr. Williams.«
    »Was denn, Detective?«
    »Eine Kleinigkeit, die Sie interessieren könnte. Wissen Sie, dass der Besitz einer nicht registrierten Handfeuerwaffe in New York City als sehr ernste Straftat gilt?« »Ich glaube, das hab ich schon irgendwo gehört.« »Dann wird es Sie vielleicht freuen zu erfahren, dass es bei Ihrem
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    zuständigen Polizeirevier ein Amnestieprogramm gibt. Falls Sie dort eine Waffe abgeben, wird man Ihnen keine weiteren Fragen stellen und Sie nicht dafür belangen..
    Also, passen Sie auf sich auf. Und genießen Sie den Rest Ihres Wochenendes.« »Ich werd's versuchen.«
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    .Elf
    Ich beobachte die Polizistin dabei, wie sie die Mülltonne durchsucht, in der ich die Beweise zurückgelassen habe. Im ersten Moment war ich bestürzt, aber dann wurde mir klar, dass dazu eigentlich kein Anlass bestand. Falls diese Leute schlau genug waren, mir auf die Schliche zu kommen, sind sie natürlich auch schlau genug, den Abfall zu finden.
    Ich bezweifle, dass einer von denen mich deutlich genug gesehen hat, aber ich bleibe sehr

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