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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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rote Wolke.
    Damien sank vor dem Bett auf die Knie. „Mylady, bitte, vergebt mir.“
    Sie zeigte auf James und schüttelte aufgebracht den Kopf. „Das alles ist nicht Damiens Fehler!“ Ihre Stimme klang kräftig und fest, als hätte Brenna nicht vor wenigen Augenblicken noch bewusstlos auf der Treppe gelegen. „Ihr wart der Narr, der mich wochenlang angekettet gelassen hat!“
    Sofort ärgerte James sich, dass er sich überhaupt Sorgen um sie gemacht und sie auch nur einen Augenblick lang für unschuldig gehalten hatte. Dass er sich die Verantwortung für ihre möglichen Verletzungen gegeben hatte. Wahrscheinlich hatte sie das alles sogar geplant. „Ich war in der Tat ein Narr“, knurrte er. „Aber nicht, weil ich eine Furie wie Euch in Ketten gelassen habe. Warum wart Ihr nicht mit Eurem Bewacher zusammen?“
    Sie sprang vom Bett und schwang die Faust. „Vielleicht war ich es leid, den ganzen Tag lang verfolgt zu werden? Als ob es nicht ausgereicht hätte, gefesselt zu sein.“
    In der Kammer wurde es ganz still, als die Bediensteten in ihrer Arbeit innehielten und ihre Herrin anstarrten. Ihr Haar schaute schrecklich aus, es stand in alle Richtung ab. Schmutz klebte an ihren Wangen und vermischte sich mit den Farbflecken auf ihrem Gewand.
    Aber wie herrlich sie aussah in ihrem Zorn! Ihre Augen sprühten Funken, und sie stand aufrecht und stolz neben dem Bett. James hatte schon Männer mit weniger Kampfeswillen in die Schlacht ziehen sehen.
    Jetzt marschierte sie auf ihn zu und stieß ihm mit dem Finger gegen die Brust. „Es ist schändlich, wie Ihr mich behandelt. Ich konnte nicht einmal ein Bad nehmen. Ich bin schmutzig. Das ist widerlich!“
    Seine Mundwinkel zuckten. Typisch Frau, sich Gedanken wegen eines Bades zu machen, während es draußen im ganzen Land vor Rebellen wimmelte. „Hier, bitte sehr“, meinte er und zeigte mit dem Daumen auf den dampfenden Zuber.
    Hoheitsvoll wie eine Königin wies sie ihm die Tür, als sei ihr gar nicht bewusst, dass sie noch vor wenigen Augenblick wie eine Sklavin gefesselt gewesen war. „Hinaus!“, befahl sie. Sie ließ den Blick über die Bediensteten schweifen, die sie mit offenem Mund musterten. „Hinaus. Alle von euch, auf der Stelle.“
    Ihre Kühnheit verblüffte James, er verschränkte die Arme vor der Brust. Damien verneigte sich ein paarmal tief vor ihr und ging dann rückwärts aus dem Raum, ganz als würde er sich aus dem Empfangssaal einer Königin zurückziehen.
    James unterdrückte den Wunsch, den Jungen zu ohrfeigen. Damien konnte eindeutig nichts dafür, dass Brenna allein in der Burg umhergestreift war. Ohne Zweifel war er von ihr genauso hinters Licht geführt worden wie er selbst. Aber es ärgerte James, dass der Junge sich ihr gegenüber dennoch so ehrerbietig zeigte.
    Die Tür fiel ins Schloss, sie waren allein.
    Brenna stampfte wütend mit dem Fuß auf. „Ich sagte hinaus!“
    „Nein. Wenn Ihr baden wollt, dann müsst Ihr das in meiner Gegenwart tun.“
    Ihre Augen funkelten. „Das werde ich ganz gewiss nicht tun. Ihr seid fürwahr ein Ungeheuer. Verschwindet, oder ich werde Euch erneut mit dem Dolch angreifen, Ihr Schurke!“
    Er trat einen Schritt nach vorn, riss sie an sich und hob sie ein Stück vom Boden hoch. Sein Stolz hatte genug Kratzer durch sie und ihre Familie davongetragen. In dieser Nacht würde es hier nur einen Herrn und Meister geben.
    Sie fuchtelte mit den Armen und trat mit den Füßen nach ihm, aber sie war so viel kleiner als er, dass sie nichts gegen ihn ausrichten konnte. „Lasst mich herunter!“
    „Wie Ihr wünscht.“ Er warf sie in den Zuber und das Wasser spritzte auf den Boden und auf seine Tunika.
    Prustend und nach Luft schnappend tauchte sie wieder auf, rote Flecken bildeten sich auf ihren Wangen.
    Urplötzlich durchzuckte ihn ein Schuldgefühl. Eine Begebenheit aus seiner Kindheit fiel ihm ein. Sein Vater hatte ihn sieben Tage in einem Schrank eingesperrt, weil er ihn beim Lesen ertappt hatte, obwohl er eigentlich mit dem Schwert hätte üben sollen. Seine Todesangst war in blinde Wut umgeschlagen, als plötzlich die Schranktür aufgegangen war. Er hatte auf die erstbeste Person eingeschlagen, die er vor sich sah. Unglücklicherweise war das Molly gewesen, die alte Frau, die ihm manchmal Süßigkeiten zusteckte, wenn er lernte. Er hatte gerade noch verhindern können, dass er sie ernsthaft verletzte, dennoch war sie zu Boden gegangen und hatte sich dabei Knie und Hände aufgeschürft. Auch einen Finger

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