Der Tod des Bunny Munro
Mars-Alphabet oder weiß der Kuckuck was, und er fragt: »Was?«
Dann richtet er sich auf und schwingt die Arme zur Seite, die Luft in der Küche zersplittert zu Kaleidoskopsteinchen, Bunnys Mund klappt auf wie ein Fischmaul, und er fragt noch einmal »Was?«, diesmal rein rhetorisch.
River streckt ihm die Arme zombiemäßig entgegen und gleitet ohne irgendwelche sichtbaren Gehbewegungen auf Bunny zu, als stünde sie auf einem Rollband. Mit einem großen Gefühlscrescendo seufzt sie: »Oh, du Armer.« Und bevor Bunny zum dritten Mal »Was?« fragen kann, schlingt sie ihre langen, muskulösen Arme um seinen Hals und zieht ihn zu sich heran, und er weint echte Tränen in ihre großen, wogenden Silikonbrüste.
Bunny liegt völlig fertig auf dem Sofa. Er ist nackt, und seine Sachen liegen als traurige Häufchen überall auf dem Wohnzimmerfußboden verstreut. River, ebenfalls nackt, sitzt mit gespreizten Beinen auf ihm und bewegt sich schwungvoll wie ein Motorkolben auf seinem apathischen Körper auf und ab. Bunnys imposantes Glied bewahrt sich noch eine gewisse Neugier – das lässt sich nicht leugnen –, aber der Rest von ihm ist vollkommen abwesend, als messe sein Körper dem aktuellen Vorgang keinerlei Bedeutung bei. Er kommt sich vor wie die Fettschicht, die der Metzger von einem feinen Stück Rinderfilet abschneidet, und ihm geht dieser Song durch den Kopf, I never felt this way before. Das ist völliges Neuland für ihn. Rivers harte, kugelrunde Brüste sind perfekt und besser als echte Titten, und Bunny will den Arm heben, um sie in die Nippel zu kneifen, die so groß und gummiartig wie Lakritz-Katzenpfoten sind, oder ihr einen Finger in den Arsch zu stecken oder irgend so was, aber er begreift mit einer gewissen Genugtuung, dass er nicht gefickt werden kann, und lässt den Arm wieder fallen.
River quetscht Bunnys Schwanz mit ihrer muskulösen Vagina.
»Wow«, sagt Bunny, aus den Tiefen des Alls heraus.
»Pilates«, sagt River.
»Hä?«, brummt Bunny.
»Muschimuskeln«, sagt River und spannt den Beckenboden erneut an.
Unter Bunnys linker Pobacke klemmt die Fernbedienung, und als er das Gewicht verlagert, geht der Fernseher an. Bunnys Kopf hängt über der Armlehne des Sofas, und er sieht die kopfstehende Überwachungskameraaufnahme des Teufelskillers mit seinem Dreizack, der in einem Tesco-Parkhaus in Birmingham sein Unwesen treibt. Unten auf dem Laufband (schlechte Nachrichten am laufenden Band) liest Bunny, dass der Kerl wieder zugeschlagen hat. Früher am Tag hatte er sich Zugang zu einer WG in Bordesley Green verschafft und zwei junge Krankenschwestern, die schlafend in ihren Betten lagen, mit der Mistgabel abgestochen. In den Midlands herrscht Panik. Die Polizei steht immer noch vor einem Rätsel.
»Der legt gerade erst richtig los«, murmelt Bunny, und das flackernde Licht des Fernsehers spiegelt sich in seinen kopfstehenden Augen. »Und er kommt näher.«
Aber River gibt sich ganz ihrer aufopferungsvollen Geste hin und hört nichts. Bunny hebt den Kopf und sieht, dass ihre Miene irgendwie verändert ist – sie zieht eine überhebliche, eitle Schnute und nimmt den Rhythmus ihres Ficks wieder auf, den sie jetzt, im nüchternen Licht des Morgens, wohl hauptsächlich als Mitleidsfick betrachtet.
»Ach«, sagt sie, und rammt ihre kugelsichere Muschi auf seinen Schwanz.
»Du«, und ihre Kolben laufen auf vollen Touren,
»Armer«, (zack)
»Armer«, (schlurp)
»Junge.«
Bunny will gerade die Augen schließen, da entdeckt er am Fenster, in den Falten der rosa Chenille-Vorhänge, seine verstorbene Frau Libby. Sie trägt ihr orangefarbenes Nachthemd und winkt ihm zu. Bunny erschrickt und gibt einen hilflosen, verwundeten Laut von sich, und als er den Mund öffnet, entweicht zischend Luft, gerade so, als würde seine Seele entweichen. Er bäumt sich verzweifelt auf, um River abzuwerfen, aber genau das gibt ihr den letzten Kick. Im Schraubstock ihrer orgiastisch zuckenden Hüften gefangen, schließt er die Augen, und River kreischt und gräbt ihm die Fingernägel in die Brust. Bunny schlägt die Augen wieder auf und sieht sich panisch um, aber Libby ist verschwunden.
»Da war meine Frau«, sagt er zu River oder zu irgendwem. »Sie hat zugeguckt.«
»Ach ja?«, antwortet River, immer noch gepfählt, und macht sich los. »Vielleicht gehst du mal zu irgendeinem Arzt. Ich kenne da jemanden in Kemp Town.«
Bunny zeigt auf die Nachrichten im Fernsehen. »Und der kommt hierher!«
»M-hm? Sieh mal,
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