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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Sanitäter retteten die Menschen aus dem Schnee. Außer Mitgliedern der Rettungsdienste und ein paar Angestellten städtischer Behörden blieb alle Welt daheim.
    Weshalb also sollte sie den Tag nicht faul an einem Strand verbringen und den Saft aus fetten purpurroten Trauben saugen, statt in ihrer Freizeit ihrer Arbeit nachzugehen?
    Als sie Montagmorgen erwachte, fühlte sie sich wunderbar entspannt, hatte einen klaren Kopf und war erfüllt von grenzenloser Energie. Während sie sich anzog, hörte sie mit einem Ohr die Nachrichten, die Roarke gerade im Schlafzimmer sah. Den Berichten zufolge waren inzwischen sämtliche wichtigen Straßen wieder frei, und sie dachte, sie könnte es wohl wagen, für die Fahrt zur Arbeit ihr eigenes Fahrzeug zu benutzen.
    Als sie den letzten Knopf ihres Hemdes schloss, klingelte ihr Handy. Sie schluckte schnell den Kaffee hinunter und hob den Hörer an ihr Ohr.
    »Dallas.«
    Hier Zentrale, Lieutenant Eve Dallas. Bitte begeben Sie sich umgehend in die Obdachlosensiedlung in der Bowery. Von dort ist uns ein Mord gemeldet worden. Uniformierte Beamte sind bereits zur Stelle.
    »Benachrichtigen Sie Officer Delia Peabody. Ich hole sie auf der Fahrt zum Tatort ab. Bin schon unterwegs. Dallas Ende.« Sie brach die Übertragung ab und tauschte ihre Kaffeetasse gegen das Waffenhalfter ein. »Gottverdammt. Er hat schon wieder zugeschlagen.« Genervt sah sie ihren Gatten an. »Er wollte, dass es passiert, wenn ich im Dienst bin. Er hat diese Sache zu etwas Persönlichem gemacht.«
    »Pass auf dich auf, Lieutenant«, befahl Roarke, als sie bereits losmarschierte, schüttelte den Kopf und murmelte: »Als ob du nicht jeden Mord von vornherein persönlich nähmst.«
    Eves Stimmung hellte sich nicht unbedingt auf, als sie merkte, dass der Tatort von Bowers und Trueheart gesichert worden war. Sie kämpfte sich mit ihrem Wagen an den Rand der mit glitschigen Schneeklumpen bedeckten Straße.
    »Wenn ich aussehe, als wollte ich sie schlagen… «
    »Ja, Madam?«
    »Dann lassen Sie es mich am besten tun«, grunzte Eve Peabody an, schwang sich aus dem Fahrzeug und stapfte, ohne Bowers auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, durch den knöcheltiefen Schnee. Ihr Herz war hart und kalt wie der Himmel über ihrem Kopf.
    »Ihr Bericht, Officer Bowers.«
    »Bei der Toten handelt es sich um ein weibliches Wesen unbestimmten Alters und unbekannter Identität.« Aus dem Augenwinkel nahm Eve wahr, dass Trueheart etwas sagen wollte, es dann aber vorsichtshalber unterließ.
    »Wir haben sie in ihrem Unterstand gefunden, genau wie vorher Snooks. Allerdings ist in ihrem Fall jede Menge Blut vergossen worden, und da ich keine Ausbildung als Ärztin habe, kann ich Ihnen nicht sagen, ob und wenn ja, welches Organ ihr eventuell fehlt.«
    Eve sah sich langsam um. Mehr als ein Dutzend bleicher, abgemagerter Gestalten starrten sie mit toten Augen über die Sensoren hinweg an.
    »Haben Sie irgendwelche von den Leuten befragt?«
    »Nein.«
    »Dann machen Sie das jetzt«, befahl sie und wandte sich der ebenfalls mit blinkenden Sensoren abgeschirmten Bude des Mordopfers zu.
    Bowers schickte Trueheart mit einer knappen Kopfbewegung zur Befragung und heftete sich Dallas an die Fersen. »Ich habe bereits eine weitere Beschwerde formuliert.«
    »Officer Bowers, dies ist weder der rechte Zeitpunkt noch der rechte Ort, um sich über polizeiinterne Angelegenheiten auszulassen.«
    »Sie werden nicht damit durchkommen, mich zu Hause anzurufen und telefonisch zu bedrohen. Damit sind Sie endgültig zu weit gegangen, Dallas.«
    Gleichermaßen verwundert wie verärgert blieb Eve lange genug stehen, um Bowers ins Gesicht zu sehen, wo sie außer Zorn und Ärger ein schmieriges, selbstgefälliges Grinsen sah. »Bowers, ich habe Sie weder zu Hause noch sonstwo kontaktiert. Und bedroht habe ich Sie ebenfalls nicht.«
    »Ich habe die Link-Aufzeichnung als Beweis.«
    »Fein.« Doch als Eve einfach weitergehen wollte, packte Bowers sie am Arm. Eve ballte die Faust, hielt sich jedoch, bevor sie sie der Polizistin auf die Nase schlagen konnte, gerade noch im Zaum. »Officer, dieses Gespräch wird aufgezeichnet, und ich setze Sie offiziell davon in Kenntnis, dass Sie mich daran hindern, in einem gemeldeten Mordfall die Ermittlung einzuleiten. Treten Sie zurück.«
    »Ich will, dass das Gespräch aufgezeichnet wird.« Bowers warf einen Blick auf das am Aufschlag von Peabodys Jacke festgemachte Aufnahmegerät, und vor Erregung bekam ihre Stimme einen

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