Der Toten tiefes Schweigen

Titel: Der Toten tiefes Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hill

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aufspüren, Craig Drew würde frei sein, Whiteside würde gerügt …
    »Einsatzbesprechung in zehn Minuten«, rief jemand.
    Louise kam wieder zu sich, peinlich berührt. Aber niemand hatte etwas gemerkt.
    Vielleicht.

    Es hatte geregnet, und der Konferenzraum roch nach dampfender Kleidung.
    Serrailler hielt ein Blatt Papier in die Höhe. »Das«, sagte er, »kam rein, aufgegeben gestern in Lafferton, an mich adressiert. Sie sehen es hier auf der Leinwand.« Der Brief wurde vergrößert, damit ihn alle lesen konnten, ein Einzelblatt, Größe DIN A 5 , in unbeholfenen Großbuchstaben geschrieben.
    PASS AUF WAS HINTER DIR IST ICH BINS VIEL SPASS AUF DEM TÖPFERMARKT DU WIRST MICH NICHT SEHEN ICH BIN ZU SCHLAU DAFÜR SYMON .
    »Da liest einer zu viel Agatha Christie.«
    »Das ist ein Trittbrettfahrer, Sir.«
    Ein Raunen lief durch den Raum.
    »Wahrscheinlich«, sagte Serrailler. »Davon gibt es mehr als genug. Doch es hilft, dass wir uns auf das nächste Wochenende konzentrieren. Das hier geht natürlich an die Spurensicherung, die nichts finden wird.«
    »Natürlich.«
    »Aber wir können es uns nicht leisten, eine solche Drohung auf die leichte Schulter zu nehmen – und es ist eine Drohung. Nicht, nachdem wir bereits vier tote Frauen haben. Der Töpfermarkt. Die Polizei wird Präsenz zeigen, die bewaffneten Sondereinheiten haben Bereitschaft, das volle Programm, aber ich möchte, dass alle hier im Raum auch auf dem Jahrmarkt sind, Augen und Ohren offen halten. Verdächtigen Sie jeden, beobachten Sie alles, seien Sie überall. Sie suchen nach einem schlauen, skrupellosen Schützen, Sie sind nicht da, um Spaß zu haben, keine Frauen und Kinder im Schlepptau.«
    »Wie, keine Zuckerwatte?«
    »Gute Tarnung, die Schnauze voll mit dem rosa Topfreiniger.«
    »Wir werden eine Skizze bekommen. Zwei Stunden vor Eröffnung des Markts werde ich genaue Anweisungen erteilen. Ich weiß nicht, was von dem hier zu halten ist«, er wedelte mit dem Brief, »aber es ist eine Warnung. Ich will auf dem Töpfermarkt kein Gemetzel haben.«
    »Man stelle sich nur die Schlagzeilen vor«, sagte Beevor.
    »Denken Sie an die vier Menschen, die bereits tot sind, DC Beevor.«
    »Sir.«
    »Sir, stimmt es, dass Craig Drew festgenommen wurde?«
    »Nein. Graham hat ihn für weitere Verhöre hergebracht, das ist alles, und er steht nicht unter Arrest. Die Presse ist noch immer in voller Stärke da draußen versammelt, und ich will nicht, dass sie die falsche Story in die Finger bekommen. Mr.Drew steht nicht, ich wiederhole:
nicht
, unter Arrest.«
    »Er gilt aber als Verdächtiger?«
    »Bis wir etwas Neues bekommen«, sagte Serrailler, »steht fast jeder unter Verdacht. Sie eingeschlossen, DC Beevor.«
    Der Raum explodierte vor Gespött und Lachen.

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    Vierunddreißig
    A us der
Lafferton Gazette:
    TANYA UND DAN HEIRATEN
    Als die sechsjährige Tanya Halliwell im September 1988 eine Prinzessin im Gefolge der Töpfermarktkönigin von Lafferton war, kann sie noch nicht geahnt haben, dass sie noch einmal auf diesem Festwagen fahren würde, und zwar nicht nur ein Mal, sondern sogar zwei Mal.
    1998 war Tanya dann selbst Töpfermarktkönigin, und vorige Woche stieg sie erneut auf den Festwagen – diesmal als Braut.
    Sie und ihr Mann, Dan Lomax ( 1987 ein Page), stiegen nach ihrer Vermählung in der Lafferton Methodist Church auf den Festwagen, der speziell für diesen Anlass ausgeliehen und von
Claudias Blumenladen
dekoriert worden war, in dem Tanya arbeitet. Ihre beiden Brautjungfern und die beiden Pagen fuhren mit den Frischvermählten zu ihrem Empfang im
Selby House Golf and Country Club.
Später bestiegen Mr. und Mrs.Lomax für die erste Teilstrecke ihrer Hochzeitsreise den Wagen, der diesmal von Laternen beleuchtet war und von Feuerwerk begleitet wurde. Der Festwagen gehört der Familie Wicks, Selby Farms, und wurde von Michael Wicks, dem Vetter der Braut, freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
    Das Paar plant, rechtzeitig von der Hochzeitsreise zurückzukehren, um am letzten Oktoberwochenende am Töpfermarkt in Lafferton teilzunehmen.

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    Fünfunddreißig
    A ls Jane von der Abtei aufbrach, begann es zu nieseln, und schon eine halbe Stunde später hatte sich der Himmel blauschwarz verfärbt, die Wolken hingen tief, und es regnete in Strömen. Jane schaltete das Licht und das Radio ein. Warnung vor Überflutung. Unwetter. Sturm war angesagt.
    Die Landstraße querte den Fluss ein paarmal, bevor sie dem Tal folgte. Irgendwo