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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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Organe waren entfernt worden, genau wie bei den Alligatoren.
    »Woran ist sie gestorben?«, fragte Joe.
    Abgesehen von den sauberen Amputationsschnitten wiesen weder der Körper noch Arme und Beine Verletzungen auf. Max inspizierte den Kopf. Er drehte ihn um und sah die klaffende Wunde direkt unterhalb des Schädels. Mit einer Zange klappte er die Haut zurück und sah, dass ganz tief in der Wunde etwas steckte. Er griff mit der Zange hinein und zog eine blutige Glasscherbe heraus, ungefähr drei Zentimeter lang.
    »Hat das Rückenmark durchtrennt«, sagte er. »Sie war auf der Stelle tot. Ich schätze, sie ist rücklings in die Vitrine gefallen. Entweder lag jemand auf ihr, oder man hat ihren Kopf genommen und auf die Scherben gerammt. Es war also entweder ein Unfall oder Mord. Und ich tippe auf Mord. Warum sollte man sie sonst in Einzelteile zerlegen?«
    »Was willst du jetzt machen?«, fragte Joe.
    »Das Fingerabdruckpulver und die Kamera holen.« Max sah auf die Uhr: 22.35 Uhr. »Und dann statten wir Ismael einen Besuch ab. Der ist bestimmt noch im Fontainebleau bei dieser Spendengala.«
    Den größten Teil des Tages hatten sie damit verbracht, Sam Ismael durch ganz Lemon City zu folgen, während er von einem Publicityevent zum nächsten gefahren war. Krönender Abschluss war ein formelles Dinner in einem der exklusivsten Hotels von Miami.
    »Aber er war es nicht«, sagte Joe.
    »Nein, er war es nicht«, stimmte Max zu. »Aber das hier ist immer noch sein Laden.«
    »Wann willst du es melden?«, fragte Joe.
    »Bevor wir mit ihm reden.«

53
     
    Der Bulle, der ihn zusammengeschlagen und ihm sein Geld und die Bohnen abgenommen hatte, war wieder da. Carmine beobachtete ihn durch einen Spalt zwischen den Futtersäcken und betete, er möge nicht herkommen und ihn entdecken, wie er hier neben dem Beutel mit Risquées Eingeweiden an der Wand hockte.
    Gerade sah der Bulle sich die Käfige an, die weißen Hühner, die schwarzen Hähne, den Fuchs, die Geier, die Ziegen, er kam immer näher.
    Carmine war gerade auf der Treppe gewesen und wollte nach oben gehen, als er über sich auf dem Holzfußboden Schritte gehört hatte. Er hatte geglaubt, seine Mutter habe jemanden geschickt, um ihn zu suchen, weil er nicht pünktlich zu seinem Bad zu Hause erschienen war. Also hatte er sich versteckt. Die Tiere kannten ihn bereits als denjenigen, der ihnen das Futter brachte, deshalb waren sie unruhig geworden.
    Er wünschte, er wäre schneller gewesen, als er Risquée zerlegte, aber es war einfach so viel Arbeit gewesen. Jetzt wusste er, worin sich der Mensch vom Alligator unterschied. Es waren die Eingeweide. Risquée hatte kilometerweise Darm. Und der stank. Er hatte zwischendurch aufhören und sich übergeben müssen. Vier Mal. Und als er ihr den Kopf abgeschnitten hatte, hatte er aus irgendwelchen bescheuerten Gründen heulen müssen wie ein verdammtes Kleinkind.
    Der Bulle war jetzt ganz kurz davor, ihn zu entdecken. Die letzten beiden Käfige waren leer. Der Typ war echt gründlich. Er betrachtete und inspizierte jedes einzelne Tier. Schwarze Hose, schwarzes Guayabera-Hemd, schwarze Converse-Allstars. Genauso angezogen wie Risquée. Bis auf die Waffe an der Hüfte. Und die Tätowierungen innen an den Unterarmen.
    Was sollte er tun, wenn er neben einem Beutel mit menschlichen Innereien erwischt wurde? Sah doch alles nach Mord aus. Vielleicht konnte er sich der fahrlässigen Tötung für schuldig bekennen, einen Deal aushandeln, den SNBC ans Messer liefern und ins Zeugenschutzprogramm gehen.
    »Max?« Das war der Partner von dem Bullen, der große schwarze Typ, der drüben hinter der Treppe stand, wo die Falltür war. »Sieh dir das an.«
    Der weiße Bulle ging zu ihm, um sich das anzusehen.
    Eine Minute später waren sie unten.
    Carmine kroch aus seinem Versteck und schlich sich nach oben, Risquées Überreste ließ er zurück.
     
    Er fuhr auf direktem Wege nach Hause. In keinem der Fenster brannte Licht. Seine Mutter war schlafen gegangen.
    Er musste umdisponieren, seine Pläne vorziehen. Er würde jetzt sofort die Stadt verlassen. Nur noch umziehen, den Schließfachschlüssel holen und weg.
    In seinem Zimmer zog er sich die blutigen Klamotten aus und stopfte sie in den Wäschebeutel. Dann holte er seinen feinsten blauen Anzug von Halston aus dem Schrank, Unterwäsche von Pierre Cardin und Seidensocken, Gucci-Schuhe und das maßgeschneiderte taubenblaue Oxford-Hemd. Er wollte besonders gut aussehen, wo er doch jetzt sein neues

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