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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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Weingarten in der Kartei gab, hatte sie sich eben verwählt. Falls ja, würde sie mit der Brücke, die überprüft werden musste, einen Versuch ins Blaue wagen.
    Und falls kein Zahnarzt im Umfeld einen Herrn Weingarten behandelte, hatte sie Pech und musste sich was Neues überlegen, vielleicht nach seinen früheren Wohnorten forschen und es dort versuchen. Allerdings hielt sie das für unwahrscheinlich. Seine Tochter war mindestens vier. Sie wohnten bestimmt in der Gegend, seit sie das Kind hatten. Und ein Mensch mit Zahnproblemen hatte seinen Zahnarzt meist in der Nähe.
    Zum Glück war morgen Montag. Am Montagvormittag hatten so gut wie alle Praxen geöffnet, Jonathan würde in der Schule sein und Bernhard traf sich montags immer mit seiner Forschungsgruppe.
     
    Der Wecker zeigte sechs Uhr. In einer halben Stunde würde er klingeln. Emilia war hellwach. Etwas Spannendes ging in ihrem Leben vor. Plötzlich brauchte sie weniger Schlaf. Bernhard wurde unruhig neben ihr. Emilia beschloss, aus dem Bett zu flüchten, ehe er anfangen würde, sie zu befingern. Sie schlüpfte unter der Decke hervor, stieg in ihre Hausschuhe und sah noch, wie Bernhards Arm auf ihrer leeren Bettseite landete, ausholend und besitzergreifend. Ehe er etwas grummeln konnte, schloss Emilia leise die Schlafzimmertür und ging in die Küche.
     
    Eine Stunde später fanden sich auch Bernhard und Jonathan zum Frühstück ein.
    „Das muss bis Ende der Woche fertig werden!“, mahnte Bernhard, tippte mit seinem viel zu langen Nagel des Zeigefingers auf das Skript, das Emilia auf die Ablage neben dem Frühstückstisch gelegt hatte, nahm einen letzten Schluck Kaffee und verschwand.
    „Tschö“, murmelte Jonathan kauend, aber erhielt keine Antwort mehr.
    Emilia begann, den Tisch abzuräumen. Jo packte seine Brote ein und zog seine Jacke über.
    „Mist-Tag heute.“
    „Warum?“
    „Leistungskontrolle in Bodenturnen, bin ich `n Mädchen oder was?!“
    Emilia grinste.
    „Wir können ja tauschen“, schlug sie ihm vor.
    Jo warf einen Blick auf das Skript.
    „Nee, lass mal.“ Er gab Emilia einen Kuss auf die Wange. Dann bohrte er seinen Finger auf den Stapel Papier:
    „Und dass mir das bis Ende der Woche fertig wird hier, JA!?“
    Emilia gab ihm eine kleine Kopfnuss. Unwirsch wehrte er ihre Hände ab, lachte und stöhnte. Jetzt musste er sich seinen komplizierten modischen Pony erneut vor dem Spiegel zurechtlegen.
    „Okay, bis später!“
    Als die Wohnungstür ins Schloss fiel, spürte Emilia augenblicklich einen unsichtbaren Ring um den Hals. Jetzt war es so weit. Sie würde einen Termin machen für … Weingarten . Auch wenn der Nachname schön war, wie hieß er nur mit Vornamen? Die Schwestern wollten bei der Terminvergabe doch immer Vornamen wissen. Hoffentlich wurde ihr das nicht zum Verhängnis. Gestern war sie zwei Stunden lang nicht eingeschlafen, weil sie überlegt hatte, welcher Vorname zu ihm passen könnte. War er genauso schön wie der Nachname? Würden sich Eltern mit einem schönen Nachnamen auch beim Vornamen ihrer Kinder Mühe geben? Das war wahrscheinlich. Andererseits hatte sie schon Eltern erlebt, die klingende Nachnamen wie Jakobi von Wangelin besaßen und ihrem Sprössling ein schroffes Torsten davor schraubten. Zehn Namen hatte Emilia in die engere Auswahl genommen: Tom, Marc, Leon, Kay – irgend so etwas Kurzes, Knackiges würde ihr gefallen. Wahrscheinlicher waren aber Namen wie Michael, Frank, Stephan oder Carsten. Vielleicht hatte er aber auch einen schönen Namen wie Robin oder Julian .
    Emilia holte sich das Telefon und wählte die erste Nummer. Es gab keinen Weingarten in der Kartei. Auch bei der zweiten Nummer nicht. Die Schwester der dritten Zahnarztpraxis fragte genau die Frage, die Emilia befürchtet hatte:
    „Und wie ist der Vorname?“
    „Wie bitte, ich verstehe sie gerade ganz schlecht.“
    „Der Vorname…“
    Eine Pause, es knackte in der Leitung. Emilia wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie war drauf und dran, einfach aufzulegen.
    Dann sprach die Schwester wieder:
    „So, ich hab’s. Miguel Weingarten… Wann passt es denn am besten?“
    Wow! Miguel . Das war ja mal einer der ganz schönen Namen. Das musste er sein. Das SOLLTE er sein!
    „Hallo?“, hakte die Schwester nach.
    „Äh ja, also, es geht um die Kontrolle seiner Brücke. Er hat da Probleme. Die sitzt nicht mehr richtig…“
    „Okay, also wenn Probleme sind, dann läuft das aber nicht mehr unter Kontrolle . Dann müssen sie zehn Euro für

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