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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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dir ausfantasiert hast. Irgendwo ist aber ein Schlüssel. Ich schreibe schließlich ein Buch über sowas. Es geht in meinem Beruf nie um das reine Körper Durchkneten, auch wenn du das immer denkst bei mir.“
    „Denk ich doch gar nicht.“
    „Na, dann ist ja gut.“
    „Vielleicht muss ich auch mal ein Buch schreiben. Allen, die hier um mich herum Bücher schreiben, scheint es ganz gut zu gehen.“
    „Ach, Bücher schreiben ist total mühselig. Aber, wer weiß. Wer weiß, was für einer Geschichte du auf der Spur bist. Auch Bücher schreiben kann natürlich helfen.
    Emilia nahm ihr Notizbuch auf den Schoß und begann gedankenverloren darin zu blättern. Einfach weiter das Leben von Miguel beobachten, das klang wirklich wie eine Rückfahrkarte ins Leben. Warum auch immer, nur nicht darüber nachgrübeln.
    „Ich würde gern mal wissen, in welchem Stock er jetzt wohnt. Und weswegen die sich getrennt haben. Ob er einfach ein Arschloch ist und seine Familie wegen der Blonden im Stich gelassen hat. Vielleicht ist er ja ein noch viel größerer Idiot als Bernhard. Wenn das so wäre, dann würde ich sofort versuchen, die Mutter seiner Kinder kennen zu lernen und nicht mehr ihn! Da kannst du Gift drauf nehmen. Ich muss das rausfinden. Ich muss wissen, ob ich eine Art genetisches Programm in mir habe, das mich darauf festlegt, mich nur in Idioten zu verlieben.“
    Emilia staunte, wie viele Fragen aus ihr herauswollten und wie sehr sie von Wut durchdrungen waren. Ihre Hände bebten. Am liebsten würde sie jetzt auf irgendwas einschlagen. Hilda schien genau mitzubekommen, was in ihr vorging und hielt ihr ein Sofakissen hin.
    „Vielleicht wäre auch Boxen ganz gut.“
    Emilia schlug auf das Kissen ein und merkte, wie sie wieder auftaute.
    „Und du findest das echt nicht albern, dass ich weiter an dieser fixen Idee dranbleibe?“
    „Nein, das ist therapeutisch. Du scheint es dringend zu brauchen. Wie sah seine Neue denn nun genau aus? Und wie hast du ihn überhaupt gefunden? Du hast noch gar nichts so richtig erzählt!“
    Emilia berichtete jedes Detail. Hilda blätterte derweil in Emilias Skizzenbuch. Dann unterbrach sie Emilia, als sie gerade von dem Penner und seinem Fluch berichtete.
    „Weißt du, was?! Das ist genial!“
    „Was ist genial. Du meinst, dieser Penner hatte mit seinen wirren Worten recht?“
    „Quatsch, natürlich nicht. Aber deine Zeichnungen. Die sind richtig gut! So lebendig!“
    Emilia brauchte einen Moment, bis sie realisierte, dass Hilda tatsächlich ihre Kritzeleien meinte.
    „Findest du?“
    „Ja, klarer Fall. Hättest du nicht Lust, ein paar Zeichnungen für mein Buch zu machen?“
    „Für dein Buch?“
    „Ja! Ich schick dir das Manuskript. Es ist fast fertig. So, wie ich das hier sehe, kannst du herrlich gestresste und deprimierte Leute zeichnen, die dringend Entspannung brauchen.“
    „Ha, ha…“
    „Nein, Emilia, wirklich. Das hat Humor und du bringst das, was in Leuten vorgeht, total gut ins Bild!“
    „Hm, wenn du meinst.“
    Emilia holte einen Sekt aus dem Kühlschrank und sie ließen ihn so richtig übersprudeln. Auf einmal war das Leben wieder da, dank Hilda. Emilia musste weiter an der Geschichte dran bleiben. Das schien derzeit die einzige Möglichkeit, sich wieder lebendig zu fühlen. Im Gegensatz zu Drogen oder Alkohol, die einem am Anfang auch dieses Gefühl geben konnten, war es schließlich nichts, was einen kaputt machte. Zumindest physisch nicht. Im Gegenteil. Es war eine Geschichte, die nicht verdrängt werden wollte. Wenn, dann lag darin die Gefahr. Emilia schien diese Geschichte einfach dringend zu brauchen.
     
    Die Sonne strahlte durch das Küchenfenster. Ein warmer Septembertag kündigte sich an. Jo stand vor dem geöffneten Kühlschrank und stöhnte:
    „Wir haben gar nichts zu essen. Nicht mal Butter.“
    Das stimmte. Emilia hatte die letzten Tage nicht eingekauft.
    „Ach, warum denn immer nur Brötchen zum Frühstück?!“
    Sie holte eine Packung Bockwürste aus dem untersten Fach. Jo runzelte die Stirn.
    „Bauarbeiter essen das jeden Morgen in der Kantine. Gib mal einen Topf raus.“
    Jo gehorchte.
    „Okay, wenn du meinst…“
    Die Bockwürste waren schnell fertig. Jo stopfte bereits die zweite in sich hinein. Bernhard starrte auf das seltsam gebogene Frühstück, das er auf seinem Teller vorfand, als er in die Küche kam und dann auf Emilia. Emilia konnte mühelos in seinem Gesicht ablesen, was nacheinander in ihm vorging. Erst wollte er sich über das

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