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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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können.
    Pam nickte, als wäre das Umhüllen des Gebäudes mit Zauberei eine ausreichende Unterstützung. Ich hätte es viel hilfreicher gefunden, wenn sie draußen mit Flammenwerfern gewartet hätten.
    Die ganze Zeit schon hatte Debbie Pelt wie gelähmt dagestanden. Jetzt stakste sie durch den Raum auf die Hintertür zu. Bubba sprang auf und ergriff sie am Arm. Sie fauchte ihn an, doch er ließ sich nicht abschütteln.
    Keiner der Werwölfe reagierte. Es war wirklich, als wäre Debbie unsichtbar für sie.
    »Lass mich gehen. Ich bin hier nicht erwünscht«, fuhr sie Bubba an. Wut und Kummer fochten einen Kampf aus in ihr.
    Bubba zuckte die Achseln. Er hielt sie einfach fest und wartete auf Pams Entscheidung.
    »Wenn wir dich gehen lassen, rennst du vielleicht geradewegs zu den Hexen und erzählst ihnen, dass wir kommen«, sagte Pam. »Das würde genau deinem Charakter entsprechen.«
    Debbie besaß die Frechheit, eine empörte Miene aufzusetzen. Alcide wirkte, als würde er den Fernsehwetterbericht anschauen.
    »Bill, kümmere du dich um sie«, schlug Chow vor. »Wenn sie sich gegen uns wendet, töte sie.«
    »Das klingt wunderbar«, sagte Bill und fuhr lächelnd ein wenig seine Fangzähne aus.
    Nach ein paar weiteren Absprachen darüber, wer mit wem in welchem Auto fahren würde, und einigen weiteren leisen Beratungen der Hexen untereinander, die den Kampf auf einer völlig anderen Ebene führen würden, sagte Pam: »Okay, gehen wir.« Pam, die mehr denn je aussah wie Alice im Wunderland in ihrem hellrosa Pullover zu den dunkelrosa Hosen, stand auf und prüfte ihren Lippenstift in dem Spiegel, in dessen Nähe ich saß. Probeweise lächelte sie sich im Spiegel zu, wie ich es schon tausendmal bei Frauen gesehen hatte.
    »Sookie, meine Liebe«, sagte sie und legte einen Arm um meine Schultern. »Dies ist eine große Nacht. Wir verteidigen, was uns gehört! Wir kämpfen für die Wiederherstellung unseres Anführers!« Dabei lächelte sie zu Eric hinüber. »Morgen, Sheriff, wirst du wieder an deinem Schreibtisch im Fangtasia sitzen. Du wirst in dein eigenes Haus zurückkehren können, in dein eigenes Schlafzimmer. Wir haben alles für dich in Schuss gehalten.«
    Ich sah Eric an. Wie würde er darauf reagieren? Pam hatte Eric vorher noch nie in meinem Beisein mit seinem Titel angesprochen. Da die führenden Vampire aller Bezirke Sheriff genannt wurden, hätte ich inzwischen daran gewöhnt sein sollen. Doch ich konnte nicht anders, ich stellte mir Eric sofort in einem Cowboyaufzug mit an die Brust gepinntem Stern vor oder (noch besser) in schwarzen Strumpfhosen als den schurkischen Sheriff von Nottingham. Interessant fand ich, dass er nicht mit Pam und Chow zusammenwohnte.
    Eric sah Pam so ernst an, dass das Lächeln aus ihrem Gesicht wich. »Wenn ich heute Nacht sterbe«, sagte er, »zahlt dieser Frau das Geld aus, das ihr versprochen wurde.« Er fasste mich bei der Schulter, und ich stand vom Stuhl auf, umringt von Vampiren.
    »Ich schwöre«, sagte Pam. »Chow und Gerald sind meine Zeugen.«
    »Wisst ihr, wo ihr Bruder ist?«, fragte Eric.
    Verdutzt trat ich einen Schritt von Pam zurück.
    Pam wirkte ebenso verblüfft. »Nein, Sheriff.«
    »Mir kam der Gedanke, ihr könntet ihn entführt haben, um sicherzugehen, dass sie mich nicht verrät.«
    Auf die Idee war ich nie gekommen, sicher ein Versäumnis. Offensichtlich hatte ich in Sachen Verschlagenheit noch jede Menge zu lernen.
    »Darauf hätte ich eigentlich selbst kommen können«, sagte Pam bewundernd und wie ein Echo meines Gedankens, ihrer war allerdings etwas anders gelagert. »Ich hätte nichts dagegen gehabt, ein bisschen Zeit mit Jason als Geisel zu verbringen.« War das zu fassen? Jasons Anziehungskraft schien einfach universell zu wirken. »Aber ich habe ihn nicht entführt«, sagte Pam. »Wenn wir das hier überstehen, Sookie, mache ich mich höchstpersönlich auf die Suche nach ihm. Könnten Hallows Hexen ihn nicht haben?«
    »Möglich«, antwortete ich. »Claudine hat dort zwar keine Geiseln gesehen, aber es gibt wohl Räume genug, in die sie keinen Blick werfen konnte. Doch warum hätten sie Jason entführen sollen, wenn Hallow nicht weiß, dass Eric bei mir ist? Jason wäre ihnen doch nur von Nutzen gewesen, um mich zum Reden zu zwingen; so wie er dir von Nutzen gewesen wäre, um mich zum Schweigen zu zwingen. Es hat sich aber keiner bei mir gemeldet. Und du kannst niemanden erpressen, der nicht weiß, dass du ein Druckmittel gegen ihn in der Hand

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