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Der Vampir der mich liebte

Der Vampir der mich liebte

Titel: Der Vampir der mich liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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hast.«
    »Egal, ich werde alle auffordern, in dem Gebäude nach ihm Ausschau zu halten«, sagte Pam.
    »Wie geht es Belinda eigentlich?«, fragte ich. »Habt ihr ihre Krankenhausrechnungen bezahlt?«
    Sie sah mich völlig verständnislos an.
    »Die Kellnerin, die bei der Verteidigung des Fangtasia verletzt wurde«, frischte ich ihre Erinnerung auf. »Weißt du nicht mehr? Die Freundin von Ginger - die gestorben ist.«
    »Ach, natürlich«, mischte sich Chow ein. »Sie ist auf dem Weg der Besserung. Wir haben ihr Blumen und Süßigkeiten geschickt«, erzählte er Pam. Dann sah er mich an. »Außerdem haben wir eine Betriebsversicherung.« Darauf war er stolz wie ein junger Vater auf sein erstes Kind.
    Pam wirkte zufrieden. »Gut«, sagte sie, »wir müssen die Leute ja schließlich bei Laune halten. Alle fertig zum Aufbruch?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich denke schon. Es gibt keinen Grund, noch länger zu warten.«
    Bill trat auf mich zu, während Pam und Chow berieten, welches Auto sie nehmen wollten. Gerald war hinausgegangen, um sich zu versichern, ob allen der Ablaufplan des Kampfes auch wirklich klar war.
    »Wie war's in Peru?«, fragte ich Bill. Überdeutlich spürte ich Eric wie einen großen blonden Schatten im Hintergrund.
    »Ich habe sehr viele Infos für meine Datenbank bekommen«, sagte Bill. »In Südamerika ist die Situation für uns Vampire ja nicht besonders gut, aber in Peru ist das Klima nicht ganz so feindselig wie in den anderen Ländern dort unten. Ich konnte sogar mit einigen Vampiren sprechen, von denen ich noch nie gehört hatte.« Über Monate hinweg hatte Bill auf Geheiß der Königin von Louisiana ein Vampir-Verzeichnis erarbeitet, weil sie so ein Nachschlagewerk äußerst praktisch fand. Doch diese Ansicht wurde von der Vampir-Gemeinde generell keineswegs geteilt. Einige Vampire hegten sogar allergrößte Vorbehalte dagegen, geoutet zu werden, selbst den Geschöpfen der eigenen Art gegenüber. Es ist wohl fast unmöglich, die Geheimniskrämerei aufzugeben, wenn man sie über Jahrhunderte hinweg betrieben hat.
    Es gab Vampire, die immer noch auf Friedhöfen lebten, des Nachts auf Jagd gingen und sich weigerten, die Veränderung ihres gesellschaftlichen Status zur Kenntnis zu nehmen. Das war wie diese Geschichten über japanische Soldaten, die noch lange nach Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Stellungen auf Inseln im pazifischen Ozean hielten.
    »Und hast du diese berühmten Ruinen besichtigt, von denen du erzählt hast?«
    »Machu Picchu? Ja, ich bin ganz allein hinaufgestiegen. Eine großartige Erfahrung.«
    Ich versuchte mir auszumalen, wie Bill in der Nacht einen Berg erklomm und die Ruinen einer längst vergangenen Zivilisation im Mondlicht besichtigte. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie das wohl gewesen sein mochte. Ich war noch nie im Ausland gewesen, war noch nicht mal allzu oft aus Louisiana herausgekommen, um genau zu sein.
    »Das ist Bill, dein ehemaliger Gefährte?« Erics Stimme klang ein bisschen... angespannt.
    »Oh, das ist - nun, ja, irgendwie schon«, sagte ich unglücklich. »Ehemaliger« war korrekt, »Gefährte« traf es nicht ganz.
    Eric war zu uns herübergekommen und legte mir von hinten die Hände auf die Schultern. Zweifellos starrte er über meinen Kopf hinweg direkt Bill an, der zurückstarrte. Eric hätte mir genauso gut ein Schild mit der Aufschrift sie ist mein umhängen können. Arlene hatte mir mal erzählt, wie sehr sie diese Momente genoss, in denen ihr Ex ganz klar erkennen musste, dass jemand anders sie schätzte, auch wenn er es nicht tat. Ich kann dazu nur sagen, nach meinem Geschmack war das nicht. Ich fühlte mich schrecklich dabei und absolut lächerlich.
    »Du erinnerst dich tatsächlich nicht an mich«, sagte Bill zu Eric, als hätte er bis zu diesem Augenblick daran gezweifelt. Mein Verdacht bestätigte sich, als er, ohne Eric weiter zu beachten, zu mir sagte: »Ehrlich gesagt, habe ich das Ganze für einen ausgeklügelten Plan von Eric gehalten, um bei dir zu wohnen und dich so ins Bett zu kriegen.«
    Da mir derselbe Gedanke ja auch gekommen war - obwohl ich ihn sehr schnell wieder verworfen hatte -, konnte ich schlecht protestieren. Ich spürte allerdings, wie ich rot anlief.
    »Wir müssen zum Auto«, sagte ich zu Eric und sah ihm ins Gesicht. Es war hart und ausdruckslos, was üblicherweise auf einen gefährlichen Geisteszustand schließen ließ. Doch er ging mit mir zur Tür, und das Haus leerte sich nach und nach in die enge

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