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Der vergessene Papst: Historischer Roman (German Edition)

Der vergessene Papst: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der vergessene Papst: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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sein Gesicht an, das verzerrt ist in ohnmächtigem Zorn! Und die winzigen Fäuste! Diese Szene ist mit einem ganz feinen Pinsel gemalt worden. Mein Gott, wie schön!«
    Cosimo legte seine Hand auf meine. »Deine Augen leuchten wie der Sternenhimmel.«
    »Dieser Kanon ist sehr wertvoll!«
    Er hob meine Hand zu seinen Lippen und küsste sie zart. Es war eine erregende Liebkosung.
    Ich schloss einen Moment die Augen und ließ die bittersüßen Gefühle durch meinen Körper strömen. Doch dann besann ich mich. »Cosimo, bitte ...«
    »Ich sehne mich nach dir«, gestand er. »Seit jener Nacht denke ich unablässig an dich. Es war so schön, in deinen Armen zu liegen und von dir gestreichelt zu werden. Erinnerst du dich, wie leidenschaftlich du mich geliebt hast?« Wie ein leiser Windhauch glitten seine Lippen an meinem Hals hinab und liebkosten meine Schulter.
    Ich saß wie erstarrt und ließ ihn gewähren. Was sollte ich tun? Ihn zurückstoßen? Nein, das konnte ich nicht tun! Ich wollte es nicht ...
    »Cosimo«, flüsterte ich, doch er küsste mir die Worte von den Lippen. Er erhob sich, zog mich von meinem Sitz, umarmte mich und presste mich an sich.
    »Ich begehre dich!« Er küsste mich leidenschaftlich. Zutiefst erregt drängte er sich gegen mich. »Liebe mich!«
    Zärtlich erwiderte ich seinen Kuss und wollte mich ihm entwinden, als die Tür geöffnet wurde.
    Ich fuhr herum und dachte, mein Herz bliebe stehen.
    Niketas stand in der offenen Tür!
    Er hatte in der Bibliothek auf mich gewartet, und als ich zum verabredeten Zeitpunkt nicht erschien, da war er ...
    Mit einem erstickten Schluchzen taumelte er rückwärts und floh aus dem Raum.
    Ich wollte ihm nacheilen, aber Cosimo hielt mich fest. »Du liebst ihn«, flüsterte er enttäuscht. »Von ganzem Herzen.«
    »Ich habe es geahnt, als ich sah, wie du ihn während seines Anfalls in deinen Armen hieltest. Er wird dich verlassen.«
    »Ich weiß.«
    »Ich verstehe, dass du dich zu ihm hingezogen fühlst. Er ist ein attraktiver Mann. Fünfzehn Jahre jünger als ich. Mit ihm kann ich mich nicht messen. Liebe ihn, Alessandra! Genieße dein Glück, ich gönne es dir von Herzen! Und wenn Niketas eines Tages ...« Er sprach das Furchtbare nicht aus. »... und wenn du dann einsam bist und dich nach Liebe sehnst, nach Zärtlichkeit und Geborgenheit, dann komm zurück zu mir! Ich werde auf dich warten!«
    Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen, hastete die Treppe hinunter und durch die Loggia in den Bankettsaal. Ich blieb an der Tür stehen und ließ meinen Blick durch den Saal schweifen.
    Wo war Niketas?
    Ich konnte ihn nirgendwo entdecken, weder beim Patriarchen, der sich erhoben hatte, um in seine Residenz, den Palazzo Ferrantini im Borgo Pinti, zurückzukehren, noch bei seinem Freund Isidor, der nicht weit entfernt mit Piero plauderte.
    Und wo war Basilios?
    Mein Herz sank.
    Piero hatte mich gesehen. Er entschuldigte sich beim Metropoliten von Kiew und kam zu mir herüber. »Sandra, mein Schatz, was ist denn?«
    »Wo ist Niketas?«, fragte ich ihn.
    »Er fühlte sich nicht wohl. Er war blass und zittrig, als er eben in den Saal zurückkehrte, und ich fürchtete schon, er habe wieder einen schweren ...«
    » Wo ist er?«
    »Sein Freund Basilios bringt ihn nach Hause in den Palazzo Albizzi. Niketas hat ihn darum gebeten. Sie sind eben aufgebrochen.« Ich ließ Piero stehen und rannte los.

Kapitel 20

    »Verdamme mich nicht, Basilios!«, beschwor ich ihn. »Ich will keine Absolution von dir als mein Beichtvater. Ich hoffe auf dein Verständnis als mein Freund. Deine Vergebung. Du bist der Einzige, der mir nach Natanaels Tod geblieben ist und dem ich mich anvertrauen kann. Verzweifle nicht an mir! Ich könnte es nicht ertragen, wenn auch du mich nun verlässt.«
    Nach unserer Ankunft im Palazzo Albizzi hatte er mich in mein Schlafgemach gebracht. Vor dem flackernden Kamin hatte ich einen Schluck aus der Phiole genommen, die Scarampo mir gegeben hatte.
    Dann hatte ich Basilios erzählt, was in den vergangenen Tagen seit Natanaels Tod geschehen war. Dass ich mich ihr hingegeben hatte. Wie sehr ich sie liebte und wie verzweifelt ich nun war, wie hoffnungslos.
    Bestürzt hatte Basilios sich von mir abgewandt.
    »Schäme dich nicht, fürchte dich nicht, und verberge nichts vor mir, sondern sage alles, worin du gesündigt hast, dann wirst du von unserem Herrn Jesus Christus die Vergebung der Sünden erlangen.« So hatte er das Beichtgespräch begonnen.
    Christus konnte mir

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