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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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seine Knöchel weiß hervor.
    Sobald er das Zimmer verlassen hatte, hörte ich, wie er losrannte und das We sen hinter sich herzog.
    Ich versteckte den Dolch und kam danach zurück. Al an hatte seinen Schrank vor die Tü r geschoben. Er hatte sich mit dem Dämon verbarrikadiert.
    Am Morgen bat ich Olivia, die Tü r leise mit einem Zauberspruch zu öffnen, und versuchte, Al an und den Dämon nicht zu wecken, als ich über die Reste des Schranks trat.
    Al s ich die Decke wegzog, sah ich Al an schlafend daliegen, einen Ar m um das Monster gelegt und in der anderen Hand einen magischen Dolch.
    Ich hätte mir nie träumen lassen, dass er wusste, wo ich die Wa ffen versteckte, und schon gar nicht, dass er eine davon gestohlen hatte. Und jetzt hielt er diesen Dämon und das Messer fest, nicht um sich gegen die Magier zu verteidigen, sondern, um dieses Ding vor … weil er An gst hatte, dass …
    Ich kann es nicht aufschreiben. Mein kleiner Al an, mein Junge.
    Wa s würde Marie denken, wenn sie wüsste, was aus ihm geworden war?
    Â»Kommt hinunter«, sagte ich. »Ich mache Frühstück.«
    Wi r haben nie über diese Nacht gesprochen. Er tut so, als sei es nie geschehen, umarmt mich ohne zu zögern und zeigt mir immer noch seine guten Noten und Tr ophäen, er tut so, als hätte er nie an mir gezweifelt oder Furcht vor mir gehabt.
    Manchmal macht es mir An gst, wie gut er sich verstellen kann.
    Mae hörte auf zu lesen und atmete so schwer wie nach einemWettlauf. Ihre Kehle fühlte sich zu klein an, sie schien sich zusammenzuschnüren bei demVersuch, dieWorte am Herauskommen zu hindern.
    Â»Noch ein menschlicher Grund, sich an den Händen zu halten«, sagte Nick wie aus weiter Ferne. »Um eine Straße zu überqueren. Siehst du? Das ist für mich nicht das erste Mal.«
    Â»Mein Fehler«, erwiderte Mae erstickt.
    Nicks Blick folgteAlan in derTat. Das war eines der ersten Dinge, die Mae aufgefallen waren, als sie Nick nicht mehr nur als einen verdammt gut aussehenden Kerl betrachtet hatte. Sie hatte es gesehen und geglaubt, er habe genauso vielAngst um seinen Bruder wie sie um ihren.
    Â»Warum hältst du so fest?«, fragte Nick. »Willst du mich trösten?«
    Mae betrachtete ihre Hände. Sie konnte ihre eigene kaum mehr spüren, denn sie hielt seine so fest, dass ihre Finger ganz weiß und taub geworden waren.
    Â»Wahrscheinlich«, sagte sie sanft.
    Nicks Stimme war eiskalt. »Funktioniert nicht. Ich habe keineAhnung, warum du glaubst, es könnte funktionieren.«
    Â»Okay.«
    Â»Kann ich jetzt aufhören, dich anzufassen?«, fuhr Nick sie an. »Es gefällt mir nicht. Das war überhaupt eine blöde Idee!«
    Mae zog ruckartig ihre Hand fort und ließ sie in ihren Schoß fallen, wo sie versuchte, wiederWärme und Leben hineinzumassieren. Nick rollte sich vom Bett, hob sein Schwert vom Boden auf, ging zum Fenster und begann, seine Schleifsachen einzusammeln.
    Mae dachte anAlan, der mit sieben Jahren seine Zimmertür verbarrikadiert hatte, ausAngst vor dem, was sein eigenerVater tun könnte.
    Â»Alan geht es gut«, sagte sie. »Es ist alles in Ordnung.«
    Â»Klar«, sagte Nick, sah aus dem Fenster und rollte mit den Schultern, als bereite er sich darauf vor, jemanden zu schlagen. »Wieso auch nicht? Dad ist tot. Mum ist tot. Jeder Mensch, den er einst zu seiner Familie zählte, ist entweder tot oder will nichts mit ihm zu tun haben. Egal, welches Spiel ich mit ihm spielen will, egal, welche Pläne ich mit ihm habe, ich kann sie ungehindert in dieTat umsetzen. Das Monster hat ihn ganz für sich allein.«
    Mae holte tief Luft. »Rede von dir selbst nicht in der dritten Person, sonst hörst du dich an wie ein Serienkiller. UndAlan hat noch mich und Jamie.«
    Nick steckte sein Schwert weg und wandte sich vom Fenster ab.Auch das Sonnenlicht machte seine Züge nicht weicher. Es betonte nur das rastlose, gefährliche Glitzern in seinenAugen.
    Â»Ja«, sagte er plötzlich raubtierhaft und bestimmt. »Alan schien heute Morgen sehr glücklich zu sein. Ihr beide hattet einen schönenAbend, nicht wahr?«
    Meine Damen und Herren, Nicholas Ryves! , dachte Mae. Das einzige Lebewesen auf der We lt, das es schafft, dass sich ein Rendezvous wie eine tödliche Bedrohung anhört.
    Â»Klar«, sagte sie eisig.
    Er hatte ihr nur allzu klargemacht, dass er nicht interessiert war,

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