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Der Visionist

Der Visionist

Titel: Der Visionist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rose M J
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hoffen, dass wir ihnen mit unserer Ausbildung und Erfahrung helfen können. Aber so viel unterscheidet unsere Arbeit nicht von dem, was die Priester getan ha ben.“
    Wieder durchlief Malachai sein Ritual mit der Schneekugel, schüttelte sie und wartete, bis der Sand auf dem Boden lag. „Diese alten Priester behaupteten, sie könnten böse Geister aus dem Geist und dem Körper der Besessenen vertreiben. Und ich bin sicher, dass dies in ihrer Sicht auf die Welt genau der Wahrheit entsprach. Aber was war damals wirklich bei den Heilungen passiert? Waren sie nur das Resultat von einer starken Suggestion während des Trancezustands? Ich glaube nicht. Ich habe die Schriften dieser Priester gelesen. Wir beide glauben, dass sich viel Schmerz und Leiden auf ungelöste Probleme aus den früheren Leben unserer Patienten zurückführen lässt, Probleme, die sie in ihr jetziges Leben mit hinübergenommen haben. Es existieren Objekte, Iris, Objekte, die uns bei unserer Arbeit unterstützen können, Objekte, mit denen wir unseren Patienten besser helfen können. Mit diesen Objekten könnten wir beweisen, dass es Reinkarnation tatsächlich gibt und dass Sie und ich und alle Menschen ein Teil der Vergangenheit und der Gegenwart sind und für immer ein Teil der Zukunft sein werden. Wir könnten beweisen, dass unsere Seelen in zukünftigen Menschen weiterleben.“
    Er schüttelte die Schneekugel jetzt sanfter hin und her, doch ließ er den Sand darin nicht zur Ruhe kommen. Wie einSandsturm wirbelte er ständig um die Pyramide. „Haben Sie sich schon einmal wirklich vorgestellt, was es bedeutet, wenn wir wirklich einen wissenschaftlichen Beweis für die Reinkarnation finden? Wenn wir unumstößlich darlegen können, dass Erinnerungen aus früheren Leben in uns weiterleben? Es würde keine Kriege mehr geben, keine Morde, keine Verbrechen mehr … Denn wenn die Menschen wirklich glauben, dass wir alle miteinander verbunden sind und dass sie für schlechte Taten im nächsten Leben bestraft werden, dann überlegen sie es sich vielleicht zweimal, bevor sie einen anderen verletzen oder ihm schaden. Stellen Sie es sich einmal vor, Iris! Sie und Beryl und ich werden die Helden dieser Revolution sein, die Psychologen, die den ultimativen Beweis entdeckten! Wir werden Marco Polo und Kolumbus unserer Epoche sein! Und wer sind wir schon, dass wir uns etwas in den Weg stellen, das den Menschen so viel mehr helfen kann, als wir es allein jemals vermögen?“
    Iris schaute auf die Schneekugel, die sich hin- und herbewegte; sie starrte auf das Licht, das sich in dem runden Glas brach und bei jeder Halbdrehung aufblitzte. Und sie spürte, wie Malachais Leidenschaft und seine Begeisterung auf sie übersprangen. Wäre es nicht wirklich unglaublich, wenn es ein solches Objekt wirklich gäbe, und wenn sie in der Phoenix Foundation es entdeckten? Wenn sie die Menschen noch einfacher zu ihren verschütteten Erinnerungen aus früheren Leben hinführen könnten? Wenn sie selbst bei der Entdeckung dieses Objektes dabei sein könnte?
    Malachai drehte die Schneekugel nach rechts, dann nach links, wieder nach rechts, nach links … „Iris, bitte holen Sie mir die Aufnahmen der Sitzungen von James Ryan.“
    Iris schwankte leicht im Rhythmus der Schneekugel nach links, nach rechts, dann drehte sie sich mit dem Stuhl um. Sie erhob sich und trat zum Aktenschrank hinter ihrem Schreibtisch. Sie holte den kleinen Schlüssel aus ihrer Hosentasche,der an einem silbernen Ring befestigt war. Sie schloss den Aktenschrank auf.
    Nachdem sie ihn wieder zugesperrt hatte, ging sie um den Schreibtisch herum zu dem Mann, für den sie arbeitete und der immer noch mit dem Geschenk spielte, das ihre Eltern ihr aus Ägypten mitgebracht hatten.
    „Ich möchte dabei sein, wenn Sie den Beweis entdecken“, sagte sie und reichte Malachai Samuels zwei kleine schwarze Aufnahmekassetten.
    Erst als er die sandumwirbelte Pyramide wieder abstellte und der Boden der Schneekugel auf dem Holz ihrer Tischplatte aufschlug, wurde Iris klar, was sie getan hatte. „Halt, warten Sie“, rief sie Malachai noch nach, der gerade ihr Büro verließ. Doch er drehte sich nicht mehr um.

59. KAPITEL
    Die meisten der Landsitze an der Round Hill Road in Greenwich, Connecticut, lagen auf ein bis vier Hektar großen Grundstücken und waren außer Sichtweite der Straße gebaut. Deshalb fiel nur wenigen Nachbarn der Ford Crown Victoria auf, der an diesem Morgen durch das schmiedeeiserne Tor des Grundstücks der

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