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Der Waechter

Der Waechter

Titel: Der Waechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Snyder
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beraten.»
    Ohne Zögern verließen Konrad und Jenny den Raum. Zunächst blieben sie im Flur stehen und sahen sich an. Dann packte Konrad Jenny an der Hüfte, schob sie in die Küche und drückte sie an die Wand neben der Tür. Kurz sah er nochmal auf den Flur hinaus, dann beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie.
    « Warum hast du nichts von Marie gesagt? », Jenny löste sich von seinen Lippen.
    Konrad zuckte mit den Schultern. « Keine Lust auf blöde Sprüche », antwortete er und grinste.

    Später, während der Rat weiter tagte, nutzte Jenny die Gelegenheit zum Kampf gegen Arthur. Sein Arm war so gut wie neu und seine Schrammen im Gesicht waren kaum noch zu sehen. Es war ein Erlebnis für Jenny mit ihm zu trainieren. Er bewegte sich ganz anders als Benedict und Cynthia und seine Energie fühlte sich anders an. Sie war ebenso kraftvoll, aber bedrohlicher. Die eines Meister-Kriegers. Nicht Jenny führte ihr Schwert, sondern das Schwert führte sie. Ausläufer ihres Seelenkörpers flossen schon fast automatisch den Bewegungen entsprechend an die richtige Stelle, dorthin wo sie die meiste Kraft benötigte. Es war wie für sie gemacht, genauso wie Benedict gesagt hatte. Jenny hatte sich sehr für die Geschichte und die Herkunft des Schwertes interessiert, aber Konrad war ihr ausgewichen. Als das Thema zur Sprache kam, wurde er seltsam traurig und es brach Jenny beinahe das Herz, ihn so zu sehen. Mit den Augen eines zu tiefst verletzten kleinen Jungen. Lieber würde sie den jämmerlichen Tod der unbefriedigten Neugierde sterben, als ihn noch einmal so zu sehen. Sie machte sich ihren eigenen Reim darauf. Sicher hatte das Schwert jemandem gehört, den Konrad sehr mochte. Vielleicht jemandem aus seiner Familie. Deshalb wollte er, dass sie es bekam. Es war eine Ehre es zu tragen.
    «Wieso bist du eigentlich nicht im Rat, Arthur?», fragte Jenny.
    Sie wusste nicht, wie man Ratsmitglied wurde, aber Arthur war älter als Benedict und Cynthia und erfahrener. Sie sah keinen Grund, warum er kein Ratsmitglied sein sollte.
    «Na, weil er ein elender Hitzkopf ist», rief Konrad ihr von der Bank her zu. «Keine Ratssitzung ohne Hitzeblitze», erläuterte er und lachte.
    «Verräter!» Arthur ließ einen Energieblitz auf Konrad fahren, den der aber ohne großen Aufwand aus dem Handgelenk heraus abschmetterte.
    Beide lachten.
    «Jenny und Konrad, wir würden euch gerne noch einmal sprechen.» Samuel stand in der Tür zum Trainingsraum und ging wieder zurück ins Erdgeschoss.
    Überrascht sahen die beiden sich an. Dann ließ Jenny das Schwert sinken und folgte Konrad hinauf. Samuel war vorausgegangen und hatte die Tür des Esszimmers wieder hinter sich geschlossen.
    «Du siehst toll aus mit deinem Schwert», flüsterte Konrad ihr zu.
    «Und du erst mit deinem», antwortete sie ihm leise.
    «Welches meinst du?» Er grinste.
    «Träum weiter, mein Lieber!», sagte sie, gab ihm einen Klapps auf den Po und rannte an ihm vorbei, die Treppe hinauf.
    Das spornte Konrad erst recht an und er jagte hinter ihr her, bis er sie zu fassen bekam. Von hinten umschlang er ihre Taille und grub seinen Mund in ihren Hals, wo er neckend zubiss.
    «Hmhm.» Jemand räusperte sich hinter ihnen.
    Sofort fuhren sie auseinander. Ludwig war vom Obergeschoss herunter gekommen, blieb vor ihnen stehen, grinste belustigt und ging dann an ihnen vorbei. Konrads Blicke hafteten dabei ohne Unterlass an seinen. Wie spitze Klingen drangen sie in sie ein. Die Form, die Konrads farbige Silhouette annahm, gefiel Jenny gar nicht.
    Als Ludwig in der Küche verschwunden war, fragte sie flüsternd: «Hattet ihr Streit?»
    «Nö», antwortete Konrad schnell.
    Für Jennys Empfinden etwas zu schnell.

    «Liebe Jenny, Konrad konnte uns davon überzeugen, dass er der richtige Wächter für dich ist», sagte Agnetha. «Allerdings ist er sich auch im Klaren darüber, dass diese Aufgabe mehr Disziplin erfordert als alle anderen, die er bisher erfüllen musste. Er ist bereit das in Kauf zu nehmen, allerdings müsstest du damit einverstanden sein.»
    Jenny sah sich unsicher um. «Was genau bedeutet das?»
    «Dass ihr zwei die Finger voneinander lassen müsst, sobald ihr dieses Haus verlasst.» Konstantin war derjenige, der es auf den Punkt brachte. «Konrad wird dich im Auge behalten und jederzeit einsatzbereit sein und du wirst nicht zicken, wenn er dir nicht seine volle Aufmerksamkeit schenkt, sondern dein Umfeld im Auge behält. Haben wir einen Deal?»
    Jenny klappte der Mund

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