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Der widerspenstige Highlander

Titel: Der widerspenstige Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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es in die entgegengesetzte Richtung oder - viel schlimmer -begann zu kichern.
    Er hasste Gekicher.
    Nora kicherte nicht.
    Ihr Lachen war angenehm. Wohlklingend.
    Da fing sie zu summen an.
    Ewan zügelte sein Pferd und starrte sie an.
    Sie brach ab und blickte ihn aus großen Augen an. »Warum runzelt Ihr schon wieder die Stirn?«
    »Ihr seid ohne Unterlass frohgemut. Wie könnt Ihr dasitzen und ohne besonderen Anlass so glücklich sein?«
    »Es ist auf jeden Fall besser, als grundlos traurig zu sein. Meint Ihr nicht auch?«
    Er versteifte sich. »Ich mag es zufällig, ohne besonderen Grund traurig zu sein. Ich finde, das passt zu mir.« »Ein Lächeln würde noch besser zu Euch passen. Meine Mutter sagt, ein Lächeln ist Kleidung für das Gesicht.«
    »Und ich sage immer, das Gesicht sollte besser genauso wie der Rest des Körpers bloß bleiben.«
    Ihre Wangen färbten sich tiefrosa. »Sprecht Ihr immer so unverblümt?«
    »Ich dachte, Ihr hättet gesagt, ich spräche überhaupt nicht.«
    Ihr Gesicht strahlte in koboldhafter Freude auf. Sie genoss ihr Wortgefecht, und obwohl er es nicht gerne zugab, war da ein Teil von ihm, dem es ebenfalls Spaß machte.
    »Ihr seid mit Sicherheit voller interessanter Gegensätze«, räumte sie ein. »Das muss Euch der Neid lassen. Ein Ausbund an Widersprüchen.«
    »Wie das?«
    »Nun, Ihr lebt in einer Höhle, was auf wenig feinsinnige Vorlieben schließen lässt, aber zur selben Zeit habt Ihr allerlei Bequemlichkeiten von zu Hause mitgenommen. Ihr behandelt Menschen ruppig und seid sanft zu Tieren. Was sagt Ihr dazu?«
    »Ich sage, dass Ihr eindeutig zu viel Zeit damit verbracht habt, über mich nachzudenken.«
    Genauso, wie er viel zu viel Zeit damit verbracht hatte, über sie nachzudenken und darüber, wie die leichte Brise mit ihrem blonden Haar spielte, das unter ihrem Schleier vorlugte. Wie einladend ihre Lippen aussahen.
    Lippen, die vermutlich so zart und weich wie die Blütenblätter einer Rose waren.
    Lippen, die himmlisch schmecken würden ...
    Er schüttelte sich im Geiste und zwang seine Gedanken in eine andere Richtung. Das letzte Mal, als er etwas so Dummes gedacht hatte, musste er einen hohen Preis dafür zahlen.
    Und Kieran auch.
    »Lebt Ihr gerne alleine?«, erkundigte sie sich plötzlich. »Ich bin nicht sicher, ob es mir gefiele oder nicht.«
    Ehe er darauf antworten konnte, fügte sie hinzu: »Natürlich rede ich so viel, dass Ihr vermutlich denkt, ich könnte mich mit mir selbst so lange unterhalten, dass ich wahrscheinlich gar niemanden vermissen würde.«
    Trotz allem lächelte er.
    Nora keuchte auf. »War das ein Lächeln?«
    Er räusperte sich. »War was ein Lächeln?«
    »Na, dieses merkwürdige Verziehen Eurer Lippen. Ihr wisst schon, wenn sich die Mundwinkel nach oben biegen, statt nach unten.«
    Es war nicht leicht, nicht erneut zu lächeln. »Ich weiß nicht, was Ihr meint.«
    Es funktionierte nicht.
    Mit befriedigter Miene lehnte sie sich zurück. »Ihr habt ein sehr schönes Lächeln, Mylord. Vielleicht solltet Ihr Euer Lächeln doch verstecken. Seine Seltenheit wird seinen Wert nur steigern. Daher werde ich das eine von eben wie einen kostbaren Schatz hüten, bis Ihr mir noch eines schenkt.«
    Sie war die merkwürdigste Frau, die er je kennen gelernt hatte. Wirklich nicht ganz richtig im Kopf.
    Sie schwatzte weiter, und er ertappte sich dabei, wie er ihr trotz allem zuhörte. Er lauschte ihrer Stimme, ihrem beruhigenden Tonfall.
    Ihr zuzuhören hatte etwas Wohltuendes, zumal sie nicht erwartete, dass er antwortete, sondern einfach damit zufrieden war, für sich allein draufloszuplaudern.
    Was ihn dagegen beunruhigte, war die Sehnsucht, die sie ihm weckte.
    Er hielt sich absichtlich von Frauen fern. Er war oft genug angelogen worden, dass es ihm für sein ganzes Leben reichte, und er hatte sich vor langem schon geschworen, keine andere Frau in sein Herz zu lassen.
    Also hatte er alle Frauen auf Abstand gehalten. Sowohl körperlich, als auch seelisch.
    Keine hatte ihn seit Isobail verlocken können. Aber Nora ließ ihn wieder Verlangen empfinden.
    Er wollte sie küssen.
    Sie ausgiebig kosten.
    Am schlimmsten aber war, dass er sie im Arm halten  wollte, damit sie die Einsamkeit vertrieb, die in ihm hauste.
    Was für merkwürdige Gedanken waren das denn? Er brauchte keine Bequemlichkeit. Das hatte er doch bewiesen. Er verdiente es nicht, nach dem, was er getan hatte.
    Dennoch verspürte er eine seltsame Freude in Noras Nähe.
    Und ehe er es recht

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