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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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geringstes Problem - der eigentliche Alptraum waren die Schmerzen, die noch schlimmer waren als vorher. Tatsächlich hatte ich jetzt nicht nur die ursprünglichen Schmerzen, sondern dazu noch einen neuen, tieferen Schmerz, der bis ins Rückenmark ging. Jede plötzliche Bewegung sandte flammende Wellen durch meinen Wirbelsäulenkanal. Dr. Green hatte mir gesagt, der Schmerz würde nachlassen, aber er schien immer schlimmer zu werden.

    Anfang Januar war ich auf neue Tiefen der Hoffnungslosigkeit gesunken - und die Herzogin nahm die Zügel in die Hand. Sie sagte mir, ich müsste den Drogenkonsum senken und wenigstens versuchen, wieder ein bisschen Ähnlichkeit mit einem funktionierenden menschlichen Wesen zu bekommen. Ich reagierte darauf mit einer Klage, dass der New Yorker Winter meinen 32 Jahre alten Körper ruinierte. Schließlich waren meine Knochen in diesem hohen Alter sehr klapprig geworden. Sie empfahl, den Winter in Florida zu verbringen, aber ich sagte, Florida sei etwas für alte Leute, und auch wenn ich mich alt fühlte, so sei ich doch im Herzen noch jung.
    Also nahm die Herzogin die Sache selbst in die Hand und als Nächstes weiß ich, dass wir in Beverly Hills wohnten, auf einem hohen Berg mit Blick auf Los Angeles. Natürlich war die Menagerie mitgekommen, damit Das Leben der Reichen und Gestörten weitergehen konnte; ich hatte zum Schnäppchenpreis von 25.000 Dollar im Monat die Villa von Peter Morton aus dem Hard Rock Cafe gemietet, wo wir den Winter verbringen wollten. Die aufstrebende Alles-Mögliche, griff flugs in ihren Vorratsbeutel der Ambitionen, zog die aufstrebende Innenausstatterin heraus und als wir einzogen, standen neue Möbel im Wert von einer Million Dollar dort, wo sie hingehörten. Das einzige Problem war die enorme Größe des Hauses, vielleicht 3.000 Quadratmeter; ich überlegte mir schon, ob ich mir einen Elektroroller kaufen sollte, um von einem Ende zum anderen zu kommen. Nebenbei gesagt wurde mir schnell klar, dass „Los Angeles" nur ein Pseudonym für „Hollywood" war, also nahm ich ein paar Millionen Dollar und begann, Filme zu machen. Nach drei Wochen hatte ich begriffen, dass in Hollywood alle (mich eingeschlossen) einen leichten Schlag hatten und eine bestimmte Lieblingsbeschäftigung: essen gehen. Mein Partner im Filmgeschäft war eine über hebliche Judenfamilie aus Südafrika, die früher Stratton-Kunde gewesen war. Das war schon ein interessanter Haufen, mit Körpern wie Pinguinen und Nasen wie Nadeln.

    In der dritten Maiwoche wurde mein Gips abgenommen. „Fabelhaft! ", dachte ich mir. Meine Schmerzen waren immer noch unerträglich, aber jetzt war es Zeit für die Physiotherapie. Vielleicht würde die helfen. Aber in der zweiten Therapiewoche spürte ich ein Knacken und eine Woche später war ich wieder in New York - ich ging am Stock. Ich verbrachte eine Woche mit Tests in verschiedenen Krankenhäusern, aber alles war negativ. Laut Barth litt ich unter einer Fehlfunktion des Schmerzverarbeitungs-Systems; mechanisch gesehen fehlte meinem Rücken nichts; nichts, was man hätte operieren können.
    „Ist ja prima", dachte ich. Ich konnte mich nur im königlichen Schlafgemach verkriechen und sterben. Die beste Möglichkeit wäre wohl eine Überdosis Lude, dachte ich mir; zumindest wäre das am passendsten, denn das war schon immer meine Lieblingsdroge gewesen. Aber es gab noch mehr Möglichkeiten zur Auswahl. Zu meinem täglichen Arzneiprogramm gehörten: 90 Milligramm Morphium gegen die Schmerzen, 40 Milligramm Oxycodon als Verstärkung, ein Dutzend Soma zur Muskelentspannung, acht Milligramm Xanax gegen die Angst, 20 Milligramm Klonopin, weil sich das stark anhörte, 30 Milligramm Ambien gegen die Schlaflosigkeit, 20 Quaaludes, weil ich Quaaludes mochte, ein oder zwei Gramm Koks als Ausgleich, 20 Milligramm Prozac gegen etwaige Depressionen, zehn Milligramm Paxil gegen Panikattacken, acht Milligramm Zofran gegen Übelkeit, 200 Milligramm Fiorinal gegen Migräne, 80 Milligramm Valium zur Entspannung der Nerven, zwei gehäufte Teelöffel Senokot gegen die Verstopfung, 20 Milligramm Sanagen gegen Trockenheit im Mund und einen halben Liter Macallan - Single Malt Scotch -, um das Ganze herunterzuspülen.

    Einen Monat später, am Morgen des 20. Juli, lag ich in einem halbvegetativen Zustand im königlichen Schlafgemach, da hörte ich Janets Stimme über die Sprechanlage. „Barth Green ist am Telefon", sagte die Stimme. „Nehmen Sie eine Nachricht auf", sagte ich,

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