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Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition)

Titel: Der Wolf der Wall Street: Die Geschichte einer Wall-Street-Ikone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Belfort
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nickte schwer mit dem Kopf. „Das ist ein schlechtes Omen, Danny. Binde mich los", sagte ich. „Ich stehe auch nicht auf." Da hatte ich eine blitzartige Idee: „Sollte ich mich vielleicht bei Franca entschuldigen und die Sache mit ihr wieder ins Lot bringen? Wie viel Bargeld hast du bei dir?"

    Danny begann, mich loszubinden. „Ich habe 20 Riesen, aber ich glaube, du solltest nicht versuchen, mit ihr zu sprechen. Das macht alles nur noch schlimmer. Ich bin ziemlich sicher, dass du mit der Hand in ihrer Unterwäsche warst. Komm, lass mich mal an deinen Fingern riechen!" „Halt die Klappe, Porush! Hör auf mit dem Scheiß und binde mich los." Danny lächelte: „Gib mir für alle Fälle die restlichen Ludes in Verwahrung. Ich bring sie für dich durch den Zoll." Ich nickte und betete im Stillen, dass die Schweizer Regierung keine Publicity wollte, die ihren Ruf der Diskretion beeinträchtigen könnte. Während des langsamen Landeanflugs auf Genf klammerte ich mich ans Leben wie der Hund an den Knochen.

    Mit meinem Hut in der Hand und meinem Hintern auf einem stahlgrauen Stuhl sagte ich zu den drei Zollbeamten, die mir gegenüber saßen: „Ich sage es Ihnen doch, ich kann mich an nichts erinnern. Ich bekomme beim Fliegen schlimme Angstanfälle und deshalb habe ich die ganzen Pillen geschluckt." Ich zeigte auf die zwei Röhrchen, die auf dem grauen Metallschreibtisch zwischen uns lagen. Zum Glück stand auf den Etiketten beider Röhrchen mein Name; das schien unter den gegebenen Umständen das Allerwichtigste zu sein. Was meine Quaaludes anging, die befanden sich in diesem Augenblick sicher versteckt in Dannys Enddarm und der war hoffentlich gut durch den Zoll gekommen.
    Die drei Zollbeamten begannen, in irgendeinem abseitigen französischen Dialekt zu quasseln. Das klang, als hätten sie den Mund voll Schweizer Käse. Das war erstaunlich - obwohl sie mit annähernder Lichtgeschwindigkeit sprachen, schafften sie es doch, ihre Lippen so geschlossen wie eine Auster zu halten und die Kiefer kaum zu bewegen. Ich schaute mich in dem Zimmer um. War ich im Gefängnis? Bei den Schweizern konnte man das nie wissen. Ihre Gesichter waren so ausdruckslos, als wären sie geistlose Automaten, die mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks durch das Leben gingen, und das Zimmer schrie die ganze Zeit: „Sie haben jetzt die Schattenwelt betreten! " Es gab keine Fenster ... keine Bilder ... keine Uhren ... keine Telefone ... keine Bleistifte ... keine Kugelschreiber ... kein Papier ... keine Lampen ... keine Computer. Da waren nur vier stahlgraue Stühle, ein dazu passender stahlgrauer Schreibtisch und eine beschissene welke Geranie, die eines langsamen Todes starb. Gott! Sollte ich verlangen, mit der US-Botschaft zu sprechen? „Nein, du Narr!" Wahrscheinlich stand ich auf irgendeiner schwarzen Liste. Ich musste inkognito bleiben. Das war das Ziel - inkognito.

    Ich schaute die drei Beamten an. Sie quasselten immer noch auf Französisch. Der eine hatte das Restorilfläschchen in der Hand, der zweite meinen Pass und der dritte kratzte sich an seinem schmalen Schweizer Kinn, als würde er über mein Schicksal entscheiden - oder juckte es ihn einfach nur? Schließlich sprach der kinnkratzende Schweizer: „Sie möchten uns Ihre Geschichte bitte noch einmal wiederholen." Sie möchten? Was sollte der Mist mit „möchte"? Warum redeten diese dummen Frogs immer in irgendeiner komischen Konjunktivform? Alles basierte auf Wünschen und alles wurde mit Wörtern wie „würde", „sollte", „könnte", „dürfte" und „vielleicht" formuliert. Warum konnten sie nicht einfach verlangen, dass ich meine Geschichte wiederholte? Aber nein. Sie „wünschten" nur, dass ich meine Geschichte wiederholte! Ich holte tief Atem - doch bevor ich zu sprechen begann, ging die Tür auf und ein vierter Zollbeamter betrat den Raum. Ich bemerkte, dass dieser Frog Hauptmannsabzeichen auf den Schultern trug.
    In weniger als einer Minute hatten die ersten drei Beamten den Raum verlassen und schauten genauso ausdruckslos wie beim Eintreten. Jetzt war ich mit dem Hauptmann allein. Er lächelte ein schmales Frog-Lächeln und zog dann ein Päckchen Schweizer Zigaretten hervor. Er zündete sich eine an und begann langsam, Rauchringe zu blasen. Dann machte er mit dem Rauch einen erstaunlichen Trick - er ließ eine dichte Wolke aus dem Mund quellen und zog sie mit der Nase in zwei dicken Säulen direkt wieder ein. Wow! Trotz meiner momentanen Lage fand ich das

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