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Der Zweite Weltkrieg

Der Zweite Weltkrieg

Titel: Der Zweite Weltkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedemann Beduerftig
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Rolle als Ausbildungs- und Schulgebiet. Angesichts der schwedischen Neutralität, des Bündnisses mit der Sowjetunion (23.8.1939), der finnischen Lähmung im und nach dem Winterkrieg, der Ausschaltung der polnischen Kräfte gleich nach Kriegsbeginn und der Besetzung Dänemarks im April 1940 konnte die Kriegsmarine bis zum Russlandfeldzug ungehindert in der Ostsee operieren und auch nach dem deutschen Angriff auf die UdSSR (22.6.1941) eine Bedrohung durch sowjetische Seestreitkräfte mit intensivem Mineneinsatz gering halten, unterstützt durch den raschen Vormarsch der Heeresgruppe Nord längs der Ostsee-Küste.
Planlose Einzelunternehmen
    Zusammen mit der nun verbündeten finnischen Flotte legten deutsche Minenschiffe umfangreiche Sperren, die den Finnischen Meerbusen, in dem die sowjetische Flotte lag, abriegelten. Nach einigen schweren Verlusten versuchte kein sowjetisches Kriegsschiff mehr, in die offene Ostsee durchzubrechen, nur einigen wenigen U-Booten gelang das, doch erzielten auch sie bei planlosen Einzelunternehmen keine Erfolge. Nach der Eroberung der Baltischen Inseln und dem Erreichen Leningrads wurde die Rote Flotte in der Kronstädter Bucht eingeschnürt, wo sie durch deutsche Luftangriffe erhebliche Verluste erlitt. Dennoch blieb sie wegen der unterlassenen Eroberung Leningrads eine ständige Bedrohung.
Behinderungen durch eigene Minen
    Mit zunehmenden Erfolgen der Sowjets im Landkrieg verschlechterte sich auch die deutsche Situation in der Ostsee. Nach der Kapitulation Finnlands (September 1944) und der Rückeroberung der Baltischen Inseln (November 1944) durch die Rote Armee konnte die sowjetische Flotte in die Ostsee durchbrechen und die durch Nachschub- und Truppentransportaufgaben überlastete Kriegsmarine bedrängen. Die Sowjets, unterstützt von britischen Luftstreitkräften, verminten nun ihrerseits deutsche Häfen und profitierten zudem von früheren deutschen Minensperren, die nun auch die Operationen der deutschen Verbände nicht selten behinderten. Das waren in der letzten Kriegsphase vor allem Transporte von Flüchtlingen aus den bedrohten Ostgebieten. Dafür zog die Kriegsmarine alle verfügbaren Einheiten in der Ostsee zusammen und konnte so die Seeherrschaft fast bis zum Schluss sichern. Die Verluste blieben trotz tragischer Fälle wie der „Wilhelm Gustloff“ oder „Goya“ (siehe Kasten) gering verglichen mit der Rettung von 2,2 Millionen Flüchtlingen über See.
    „Goya“
    Nicht so bekannt wie das Schicksal der „Wilhelm Gustloff“, aber für die Betroffenen nicht weniger entsetzlich verlief die letzte Fahrt des deutschen Küstenmotorschiffs „Goya (5230 BRT). Es verließ am 16.4.1945 um 20 Uhr die Reede der Halbinsel Hela mit rund 7000 Menschen an Bord (nach der unvollständigen Schiffsliste „nur“ 6100), die vor der anrückenden Roten Armee nach Westen flüchten wollten. Nach kurzer Fahrt wurde die „Goya“ in Höhe Rixhöft um 23.50 Uhr vom sowjetischen Minen-U-Boot L3 (Konowalow) angegriffen und durch zwei Torpedotreffer versenkt. Das restlos überfüllte Schiff führte nur 1500 Schwimmwesten mit, doch auch durch diese konnten sich schließlich nicht mehr als 165 Personen aus der eisigen See retten. Zum Gedenken an den Untergang der „Goya“ und der beiden anderen großen Flüchtlingsschiffe, „Wilhelm Gustloff“ und „General von Steuben“, wurde 1970 am Marineehrenmal Laboe ein Erinnerungszeichen geschaffen
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Herr in der Ostsee blieb die deutsche Kriegsmarine fast bis Kriegsende (Foto: Patrouillenfahrt um 1942). Sie hatte entscheidenden Anteil an der Rettung von Flüchtlingen und Soldaten in den letzten Kriegsmonaten
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    (c) dpa/picture alliance

Unzureichende Bemühungen
Organisation und Methoden des Luftschutzes im Deutschen Reich
    Der neuartige Krieg aus der Luft verlangte Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung vor Bombern und Tieffliegern. Im Deutschen Reich wurde dazu gleich nach Hitlers Machtübernahme am 29.4.1933 der Reichsluftschutzbund (RLB) gegründet. Er bildete die Luftschutzwarte aus, die die Luftschutzgemeinschaften in einzelnen Häusern oder Häuserblocks führten. Mit Gesetz vom 26.5.1935 wurde eine Luftschutzpflicht eingeführt, die eine Dienstpflicht (Fliegeralarm, Verdunklung, Brandbekämpfung, Erste Hilfe, Räumarbeiten) und eine Sachleistungspflicht (Bau von Luftschutzräumen, Bereitstellung von Gerät) vorsah. Bei Kriegsbeginn verfügte der RLB über 13,5 Millionen Mitglieder, 820 000 Amtsträger und 28 000 Luftschutzlehrer in

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