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Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte

Titel: Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Heinrich Buchholtz
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/welches sie mit diesen Worten hinnam: Lieber Vater /ihr habt wol als ein Vater bey mir gehandelt / welches ich auch als eine dankbahre Tochter erkennen wil /und vor diesen Stab euer Stab im Alter seyn / so und dergestalt / daß ihrs nicht besser wünschen sollet. Würde sich nun alhie bey euch meinetwegen weitere Nachfrage begeben / die von dem Teutschen Großfürsten oder seinen Söhnen herrührete / so stellet ihnen meine auff dem Häu hinterlassene Kleider zu / und berichtet alles was ihr von mir wisset / insonderheit /da inwendig sieben Tage ihr von uns keine Botschafft haben soltet / so schaffet euch Fuhre umb dieses Geld (dann sie legete ihm 20 Kronen in die Hand) fahret hin / wo das Teutsche Heer sich auffhalten wird / und bringet meine Kleider hochgedachten Herrn über / die werden euch schon des Weges zulohnen wissen. Dieser euer Wolffgang aber sol mein Diener seyn / und sein künfftiges Gluk noch zur Zeit nicht außrechnen können. Ach liebe junge Frau / antwortete der Alte /so hohes erbietens bin ich nicht wirdig / und möchte nur wünschen zuwissen / was vor liebe Leute ich beherberget habe / welches bey mir sterben solte. Das Fräulein fragete den Fürsten auff Lateinisch / ob sie ihm etwas Nachricht geben dürffte / und auff Erläubniß nam sie ihn absonderlich / und sagte zu ihm; Sehet Vater / daß ihr vor erst meinen guten Willen spüret / versichere ich euch in hohem vertrauen / dz ihr Braut uñ Bräutigam beherberget habet / welche Gott wunderlich zusammen gesellet hat / und ihres Standes so hoch sind / als einiger Mensch in diesem Königreiche. Der Alte erschrak dessen höchlich / baht um Gnade und Verzeihung / wünschete ihnen Glük und sichere Reise zu den ihrigen / und befahl sich ihrer beharlichen Gewogenheit. Arbianes nam auch freundlichen Abscheid von ihm / bedankete sich der erwiesenen Träue / und versprach ihm gnugsahme Vergeltung neben der Erinnerung / er solte seine und seiner Liebsten Kleider beyeinander lassen / und sie /wann er etwa abgehohlet würde / mit sich bringen. Welches er willig versprach / auch zugleich eine Vorbitte wegen seines ungehorsamen Sohns einlegete /damit derselbe auch dereins seiner Befoderung möchte zugeniesen haben; dann er währe jung / und von böser Geselschafft verleitet / würde alsdann das böse wol ablegen / und alle Mögligkeit leisten. Worauff Arbianes ihm allen freundlichen Willen verhieß; nam einen Springstecken zur Hand / ließ Wolffgang mit dem Fräulein ein wenig voran gehen / und folgete gemehlig nach / Gott den HErrn von Herzen anstehend /er möchte ihr Geleitsman seyn / und sie in kurzen zu den ihren bringen. Als sie in das offene Feld kamen /und zwischen dem Korn / welches gleich in der Blüte stund / daher gingen / erhub sich ein überaus ungestümes Ungewitter / da nicht allein ihne der Wind gerade entgegen stund / welcher den scharffen Regen mit zimlichen grossen Schlossen vermischet / ihnen ins Gesichte schlug / sondern der Bliz und Donner sich dergestalt sehen und hören ließ / daß auch ein Herzhafter dadurch in Furcht und Schrecken gesetzet ward. Das Fräulein beschirmete ihr Angesicht mit dem Leilach so best sie kunte / und wurden sie ingesamt in kurzer Zeit so pfützenaß / daß ihnen kein trockener Fadem übrig blieb. Arbianes beklagete das Fräulein sehr / und führete sie stets unter dem Arme / welche sich aber keine Ungelegenheit verdriessen ließ / vorgebend / sie hätte nie keinen angenehmern Lustgang verrichtet / und könte das Wetter so ungestüm nicht seyn / daß sie es nicht schärffer wünschete / wann sie nur hiedurch vor Unfal gesichert würde; aber als sie den Weg zur Helffte gebracht hatten / ließ der Regen nach / und gingen neben etlichen grossen Bäumen her / hinter welchen sich drey verschlagene Wendische Fußknechte wegen des Regens aufhielten / deren einer ein Schwert bey sich fuhrete / die andern beiden aber mit langen Prügeln sich versehen hatten. Sie macheten alsbald einen Anschlag auff die unsern / ihnen / wz sie etwa bey sich hätten / abzunehmen / weil sie sonst keine Leute im Felde spüreten / insonderheit hatten sie Lust / Arbianes umb seine Baurenplötze zubringen / und sich damit zuwapne / daher sie alle drey mit einander loßbrachen / und der eine sein Schwert /noch ehe sie gar nahe kahmen / entblössete / welches Arbianes ersehend / dem Fräulein eine Muht einredete / sie solte sich wegen dieses überfalles durchaus nicht fürchten / sondern bey Wolffgangen bleiben / oder /welches das beste / sich

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