Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)
geht es gut, danke der Nachfrage « , erwiderte der Polizist. » Wo bist du? «
» Im Fitnessstudio, Gewichte heben. «
» Ehrlich? «
» Nö, ich bin im Pub. Im Prince Alfred am Queensway. Gegenüber von Whiteleys. «
» Bleib, wo du bist. «
» Du konntest sie beschaffen? «
» Glaub mir, ich komm nicht der Geselligkeit wegen. «
» Ich bestell dir ein Bier « , sagte Nightingale.
» Ja, aber lieber einen Latte macchiato. Mit Magermilch, falls sie das haben. «
Duggan traf eine halbe Stunde später ein, als Nightingale gerade sein Bier austrank. Nightingale winkte eine hübsche, australische Barkellnerin heran, die das T-Shirt eines australischen Rugby-Teams trug. » Noch ein Corona und einen Milchkaffee « , sagte er.
» Latte macchiato « , knurrte Duggan. » Mit Magermilch. « Er trug einen dicken Mantel und einen roten Wollschal, beides fleckig vom Regen. » Verdammtes Wetter. « Er nahm seinen Schal ab, schüttelte ihn aus und öffnete die Knöpfe seines Mantels. Stirnrunzelnd betrachtete er Nightingale. » Du siehst beschissen aus, Jack. Ehrlich. «
» Danke, Kumpel. «
» Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, du hättest was eingeschmissen. «
» Was eingeschmissen? Drogen meinst du? «
» Du hast Augen wie ein Fixer. Ehrlich. «
Hinter der Theke war ein Spiegel, und Nightingale bückte sich und schaute dort hinein. Duggan hatte nicht übertrieben. Er sah so aus, als hätte er seit einer Woche nicht mehr geschlafen.
» Ja, schon viel besser « , feixte Duggan.
Die Barkellnerin kam mit ihren Getränken. Sie blickte Duggan erwartungsvoll an, aber der zeigte auf Nightingale. » Er zahlt. «
Nightingale holte eine Handvoll Münzen aus der Tasche, zahlte und griff nach seinem Bier.
» Was ist denn los? « , fragte Duggan und kratzte sich den fleischigen Nacken.
» Ich stehe unter großem Druck. Und ich schlafe nicht gut. « Er zuckte mit den Schultern. » Ich habe ein paar schlechte Nächte hinter mir, das ist alles. Und heute war es auch nicht gerade lustig. «
» Was ist denn passiert? «
» Das willst du lieber gar nicht wissen « , antwortete Nightingale. Er schob die Zitronenspalte den Flaschenhals hinunter, hielt die Öffnung mit dem Daumen zu und drehte die Flasche um.
» Warum machst du das? « , fragte Duggan.
» Damit die Zitrone sich mit dem Bier vermischt. « Er drehte die Flasche wieder richtig herum und trank.
» Hat Sophie Underwood irgendwas mit deinem Verhalten zu tun? « Duggan beugte sich zu Nightingale vor und senkte die Stimme. » Es war nicht deine Schuld. Das vor zwei Jahren wäre in jedem Fall passiert, egal wer vor Ort gewesen wäre. Damals hätte jeder bei ihr auf dem Balkon sein können. «
» Ja, aber so war es nun mal nicht; ich war da. «
» Dich hat es eben erwischt, Jack. Und keiner hätte irgendetwas anders gemacht. « Er nahm keinen Zucker, rührte seinen Kaffee aber trotzdem um.
» Das weißt du doch gar nicht, Colin. « Nightingale trank sein Bier. » Ich bin ohne Unterstützung und vollkommen unvorbereitet da hochgegangen. Ich habe ohne Strategie losgefaselt, ohne Vorstellung von dem, was ich sagen würde. «
» Sie saß schon auf der Mauer; sie hätte sich in jedem Fall runtergestürzt, auch wenn du nicht auf den Balkon gegangen wärest. «
» Auch das weißt du nicht mit Gewissheit. Wenn ich das Richtige gesagt hätte, hätte ich das Ganze vielleicht noch wenden können. «
» Passiert ist passiert « , erwiderte Duggan achselzuckend.
» Wage es nicht, mir zu sagen, dass man über verschüttete Milch nicht jammern soll « , erklärte Nightingale.
Duggans Gesicht wurde hart. » Ein kleines Mädchen ist gestorben, das weiß ich. Ich war schließlich dabei. Und du scheinst zu vergessen, dass du mich mit dem ganzen Kladderadatsch zurückgelassen hast. Du bist zu Sophies Vater gefahren, und ich musste bei der Leiche bleiben. «
Nightingale nickte langsam. » Tut mir leid, Kumpel. Du hast recht. Ich benehme mich wie ein Arschloch. «
Duggan lächelte. » Das ist ja nichts Neues. « Er griff in seine Manteltasche und brachte ein in eine Einkaufstüte von Tesco gewickeltes Bündel zum Vorschein.
Nightingale nahm es entgegen und steckte es in seinen Mantel. » Ich bin dir was schuldig, Kumpel. «
» Ja, das bist du « , antwortete Duggan. » Kannst du mir nicht wenigstens sagen, wofür du sie brauchst? «
Nightingale seufzte. » Besser, du weißt es nicht « , antwortete er.
» Wann bekomme ich sie zurück? Das zumindest sollte
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