Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
dem Balkon, und deine Freunde sitzen bei dir im Zimmer. Ich wünschte, du wärst allein.«
»Wirklich?« Ein Lächeln breitet sich auf meinen Zügen aus.
»Ja. Aber ich wollte dir nur sagen, dass ich dich keine Sekunde aus den Augen lasse. Und ich habe dich den ganzen Tag auf meinem Handy angesehen. Sehr nett. Sogar ausgesprochen nett.«
»Danke …«, stammle ich.
»Ich würde gern noch mehr Aufnahmen von dir machen. Vielleicht morgen.«
Ich schlucke beklommen. »Ich bin ziemlich nervös wegen morgen, Marc. Ich bin nicht sicher, was du genau meinst, wenn du …«
»Ich will, dass du zwanzig Minuten vor Unterrichtsbeginn in den Vorlesungssaal kommst«, unterbricht er mich. »Die Stunde wird für dich ein bisschen anders ablaufen als sonst. Und du wirst keine Unterwäsche tragen.«
Die Leitung ist tot.
Am nächsten Morgen riecht es in meinem Zimmer wie in einer Frittenbude, und der Wohnbereich sieht aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen: Überall stehen leere Weinflaschen, Gläser und Kartons vom Lieferservice herum. Hätte ich doch bloß das Angebot der anderen angenommen, mir beim Aufräumen zu helfen.
Ich gehe unter die Dusche, dann mache ich sauber und stopfe die Abfälle in Mülltüten. Als ich in den Sachen, die Marc mir gekauft hat, nach unten gehe, um den Müll wegzubringen, sehe ich Ryan vor den Postfächern am Empfang stehen.
»Hallo«, begrüße ich ihn eisig. »Wieso bist du denn schon so früh auf den Beinen?«
Er fährt zusammen. »Sophia. Ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass so etwas passieren würde. Ich wollte doch bloß, dass wir beide ein bisschen Spaß haben.«
Mir fällt wieder ein, was Marc über ihn gesagt hat – dass er gern mehr als nur ein Kommilitone wäre.
»Tu so etwas nie wieder. Mit niemandem«, erwidere ich.
»Mr Blackwell hat mir deswegen schon ordentlich die Leviten gelesen.«
»Er hat mir erzählt, dass du etwas für mich empfindest«, füge ich sanft hinzu.
»Welche Rolle spielt das schon?«, schnauzt er zurück. »Du bist ja sowieso in Mr Blackwell verknallt, so wie alle Mädchen hier.«
»Ich dachte, du hasst mich, ganz ehrlich.«
Ryan lacht. »Dich hassen? In gewisser Weise tue ich das auch. Es ist schwer, jemanden wie dich ständig vor der Nase zu haben und zu wissen, dass ich dich niemals bekommen kann.«
»Vermutlich hast du recht.«
❧ 39
A ls ich in mein Zimmer zurückkehre, sehe ich, dass eine SMS auf meinem Handy eingegangen ist. Mit angehaltenem Atem lese ich den Text.
Denk daran – keine Unterwäsche.
Unwillkürlich kommen mir Marcs Anweisungen von gestern Abend wieder in den Sinn. Es erregt mich, dass er mir sagt, was ich zu tun habe. Und dass er von mir verlangt, ohne Unterwäsche zum Unterricht zu erscheinen, ist schlichtweg superheiß. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich es auch tun werde. Oder seinen anderen Anweisungen nachkomme.
Ich ziehe Jogginghose und T-Shirt aus und betrachte mich im Badezimmerspiegel. Ich bin sehr schlank, fast knabenhaft. Nicht gerade der Inbegriff von Weiblichkeit. Ich habe zwar eine erfreulich schmale Taille, aber auch weitaus weniger erfreuliche Storchenbeine.
Meine Brüste sind ganz okay, aber ebenfalls nichts Besonderes. Dasselbe gilt für meinen Hintern, obwohl ich von Männern durchaus bereits Komplimente dafür bekommen habe. Also – was sieht er in mir? Ist es meine Jugend, die mich so anziehend macht? Eher nicht, schließlich sind wir bloß ein paar Jahre auseinander. Dieses Lehrer-Schülerinnen-Verhältnis? Möglich. Andererseits gibt es massenhaft erfahrenere und wesentlich attraktivere Schülerinnen auf dem College.
Unterwäsche ja oder nein? Ich ziehe meine Unterwäsche aus und betrachte mich erneut. Ich bevorzuge den Naturlook. Jen liegt mir zwar ständig in den Ohren, mir die Bikinizone wachsen zu lassen, aber die Vorstellung, mir die Haare gewaltsam entfernen zu lassen, ist mir zu gruselig.
Ich schlüpfe in Jeans und ein Seidentop, was sich jedoch als keine gute Idee entpuppt. Der dicke Baumwollstoff schneidet sich unangenehm in den Schritt, und meine Brüste zeichnen sich viel zu sehr unter der dünnen Seide ab. Also ziehe ich mich wieder aus und entscheide mich für einen dicken blauen Pulli mit Pailletten, dazu Leggins und Ankle Boots. Schon besser.
Ich sehe auf die Uhr und stelle fest, dass es nur noch eine halbe Stunde bis Unterrichtsbeginn ist. Ich schnappe meine Tasche und mache mich auf den Weg zum Vorlesungssaal.
Marc erwartet mich bereits.
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