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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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moralische Geschichten, die
die Isstvanier davor warnen sollten, nicht vom rechten Weg abzukommen, damit
die Verlorenen Kinder nicht doch noch Gelegenheit bekamen, ihre lange Zeit erhoffte
Vergeltung zu üben.
    Ob diesen Erzählungen
allegorische Parabeln oder historische Fakten zugrunde lagen, war
bedeutungslos, denn in der Gestalt der Legionen des Kriegsmeisters waren die
Verlorenen Kinder tatsächlich heimgekehrt.
     
    Der Himmel über Isstvan V war
grau und fahl, düstere Gewitterwolken sammelten sich südlich der Region, in der
der erste Kampf um das Imperium ausgetragen werden sollte. Was legendäre Orte
anging, war dieser Anblick hier nicht allzu beeindruckend, überlegte Julius Kaesoron.
Die Luft schmeckte nach lange untergegangener Industrie, und der Boden war mit
einem staubigen schwarzen Puder überzogen, fein und körnig wie Sand, aber hart
und knirschend wie Glas.
    Als Julius zum ersten Mal einen
Fuß auf die schwarzen Wüsten von Isstvan V gesetzt hatte, war ein heulender
Wind über die schwarzen Dünen geweht, der klagend von den Türmen und den
verwitterten Zinnen einer uralten Festung auf einem sanft ansteigenden Hügelkamm
am nördlichen Rand einer weiten Leere widerhallte. Bei dieser Leere handelte es
sich um die Urgall-Senke, die größte Wüste des Planeten, eine Ebene aus kahlem
Fels und versprengtem Gestrüpp. Wer die Festung dort errichtet hatte, war nicht
bekannt, doch die Adepten des Mechanicums vertraten die Ansicht, dass sie zu
einer Zivilisation gehörte, die Jahrmillionen vor der Menschheit existiert
hatte.
    Die Mauern setzten sich aus
riesigen, harten, mit Glas überzogenen Steinblöcken zusammen, von denen jeder so
groß war wie ein Land Raider. Jeder Stein war so präzise zurechtgeschnitten
worden, dass zwischen ihnen kein Hinweis auf irgendeine Art von Mörtel zu
entdecken war. Die Erbauer waren seit langem tot, aber ihr architektonisches
Vermächtnis hatte Äonen überdauert, auch wenn große Teile der Mauern im Lauf
von Millionen Jahren eingestürzt waren. Als Festung war eine solche Ruine zwar
nicht mehr zu gebrauchen, doch sie eignete sich immer noch als Bollwerk, um
eine Verteidigung aufzubauen. Die Mauer erstreckte sich über eine Länge von
fast zwanzig Kilometern und reichte stellenweise bis zu dreißig Meter in die
Höhe. Schwarze Sandbänke hatten sich hier und da an dem Bauwerk aufgetürmt, und
der Sand war zum Teil bis in die Gänge der mächtigen Feste eingedrungen.
    Fulgrim hatte sein
Kommandozentrum in den Überresten der Anlage eingerichtet und mit der Arbeit
begonnen, die notwendig war, um die Festung in eine Bastion zu verwandeln, die
des Kriegsmeisters würdig war. Gemeinsam mit Marius folgte Julius dem
Primarchen der Emperors Children durch die Feste, der die laufenden Arbeiten
begutachten wollte. Große Teams des Mechanicums verteilten den vor den Mauern
angesammelten Sand um und schufen dabei ein weitläufiges Geflecht an Gräben,
Gängen, Bunkern und Befestigung, die sich über die ganze Länge der Anhöhe vor
dem Bauwerk erstreckten. Luftabwehrbatterien wurden im Schutz der Mauern
eingerichtet, und in den Kasernen der Festung versteckte man mobile Werfer, die
mit Orbitaltorpedos bestückt waren. Wenn die Legionen des Imperators sie
vernichten wollten, würden sie dafür schon auf die Planetenoberfläche kommen
müssen.
    Der Primarch der Emperors
Children trug seine gepanzerte Rüstung, deren glänzendes Keramit in einem intensiven
Lila leuchtete, auch wenn Julius durch sein seit neuestem erheblich
verbessertes Sehvermögen auf jeder Panzerplatte Hunderte winzige
Farbabweichungen feststellen konnte. Handwerker der Legion hatten etliche Lagen
auf die Rüstung aufgetragen, deren schwungvolle Kurven auf neue und wundersame
Weise betont wurden. Der Imperiale Adler prangte nicht mehr auf dem
Brustpanzer, an seine Stelle waren kunstvoll geformte Streifen aus lackiertem
Keramit getreten.
    Silber und Gold zierten die
Ränder einer jeden Platte, und in jede Oberfläche hatte man Szenen eingraviert,
die die neue Loyalität der Legion darstellen sollten, wo durch der —
grundlegend falsche — Eindruck entstand, es handele sich um eine Rüstung, die
lediglich repräsentativen Zwecken diente.
    »Ein schöner Anblick, nicht
wahr, meine Freunde?«, fragte Fulgrim, während er zusah, wie ein gigantischer Bulldozer
von der Größe eines Titanen-Transporters Hunderte Tonnen Sand und Geröll in
einen gleichermaßen riesigen Kipper schüttete.
    »Majestätisch«, stimmte

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