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Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 02 - Der goldene Narr

Titel: Die 2ten Chroniken von Fitz dem Weitseher 02 - Der goldene Narr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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zweien allein ausreite. Man hat mich davor gewarnt, wie seltsam das den Herzögen erscheinen müsse, deren Unterstützung ich mir sichern soll. Aber ich brauchte die Zeit mit dir. Ich muss dich etwas Wichtiges fragen.« Er hielt kurz inne: »Wirst du heute Abend zu meiner Verlobungszeremonie erscheinen? Wenn ich das ganze Prozedere schon ertragen muss, hätte ich gerne einen guten Freund an meiner Seite.«
    Sofort kannte ich die Antwort, aber ich ließ es so aussehen, als würde ich darüber nachdenken. »Ich kann nicht, mein Prinz. Für jemanden meines Standes wäre so etwas nicht angemessen. Das würde noch seltsamer aussehen als dieser Ausritt.«
    »Könntest du nicht als Fürst Leuenfarbs Leibwächter kommen?«
    Hier antwortete Fürst Leuenfarb für mich. »Das würde wiederum so aussehen, als würde ich meinem Prinzen nicht vertrauen, mich in seiner eigenen Burg beschützen zu können.«
    Der Prinz zügelte sein Pferd, und sein Gesicht nahm einen sturen Ausdruck an. »Ich will, dass du da bist. Finde eine Möglichkeit.«
    Dieser direkte Befehl ließ mich mit den Zähnen knirschen. »Ich werde darüber nachdenken«, erwiderte ich steif. Ich vertraute noch immer nicht auf meine Anonymität in Bocksburg. Bevor ich mich Leuten gegenüber zeigte, die mich aus der Vergangenheit kannten, wollte ich Tom Dachsenbless noch ein wenig mehr etablieren. Und bei der Zeremonie heute Abend würden viele von ihnen anwesend sein. »Aber ich möchte meinen Prinzen darauf hinweisen, dass selbst wenn ich erscheinen sollte, ein Gespräch unmöglich ist. Du solltest keinerlei Interesse an mir zeigen, das man als unpassend deuten könnte.«
    »Ich bin kein Narr!«, erwiderte er. Meine QuasiAblehnung ärgerte ihn sichtlich. »Ich will dich einfach nur da haben. Ich will wenigstens einen Freund unter den Zuschauern meines Opfergangs wissen.«
    »Ich glaube, du siehst das Ganze zu dramatisch«, sagte ich ruhig. Ich versuchte, es nicht wie eine Beleidigung klingen zu lassen. »Vergiss nicht, dass auch deine Mutter dort sein wird. Und Chade. Und Fürst Leuenfarb. Und noch viele Andere, denen deine Interessen am Herzen liegen.«
    Er errötete ein wenig, als er zu Fürst Leuenfarb blickte. »Ich will Euren Wert als Freund nicht unter den Scheffel stellen, Fürst Leuenfarb. Verzeiht, ich habe nicht über meine Worte nachgedacht. Was meine Mutter und Chade betrifft, so müssen sie genau wie ich erst der Pflicht und dann der Liebe folgen. Sie wollen das Beste für mich, das ist wahr, aber das bezieht sich größtenteils auf meine Herrschaft. Sie betrachten das Wohl der Sechs Provinzen als Bestandteil meines eigenen Wohls.« Plötzlich wirkte er müde. »Wenn ich ihnen einmal widerspreche, sagen sie mir immer wieder, dass ich erst einmal eine Zeit lang König sein solle, dann würde ich schon verstehen, dass im Endeffekt alles zu meinem Besten war, dass die Herrschaft über ein wohlhabendes Land, das in Frieden lebt, mir im Laufe der Jahre weit größere Befriedigung bringen wird, als mir selbst eine Braut auszusuchen.«
    Eine Zeit lang ritten wir schweigend nebeneinander her. Als Fürst Leuenfarb das Schweigen durchbrach, klang er zurückhaltend. »Mein Prinz, ich fürchte, die Sonne wird bald untergehen. Es ist an der Zeit, nach Bocksburg zurückzukehren.«
    »Ich weiß«, erwiderte Pflichtgetreu traurig. »Ich weiß.«
    Mir war bewusst, dass es die falschen Worte waren, um sie ihm in diesem Augenblick zu sagen, aber die Bräuche der Gesellschaft hatten großen Einfluss auf uns alle. Ich versuchte, ihn angesichts der Aufgabe, der er sich stellen musste, zu beruhigen. »Elliania ist als Braut eine gar nicht so schlechte Wahl. Sie ist jung, liebreizend und verspricht eine wahre Schönheit zu werden, wenn sie älter ist. Chade nennt sie eine knospende Königin; er scheint recht zufrieden mit dem Angebot der Outislander zu sein.«
    »Oh, das ist sie«, pflichtete mir Pflichtgetreu bei, als er seinen Grauen wendete. Meine Schwarze schnaubte, als die beiden Pferd ihre Wege kreuzten und schien ihm nicht folgen zu wollen. Die Hügel und die Aussicht auf einen längeren Galopp verführten sie jedoch. »Elliania wird eine Königin, bevor sie Kind oder Frau sein konnte. Sie hat nicht ein unpassendes Wort zu mir gesagt, aber auch kein Wort, was mir verraten hätte, was hinter diesen schimmernden schwarzen Augen vor sich geht. In aller Förmlichkeit hat sie mir ihr Geschenk überreicht: eine Silberkette mit den gelben Diamanten ihrer Heimat. Ich muss sie

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