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Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Die Abenteuer von Sherlock Holmes

Titel: Die Abenteuer von Sherlock Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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wenn man hellrotes oder
    dunkelrotes oder solches Haar hat, das nicht wirklich leuchtend, flammend, feuerrot ist. Wenn Sie sich melden würden, Sie hätten sofort Glück; aber vielleicht finden Sie es nicht lohnend, mal etwas anderes zu versuchen wegen ein paar hundert Pfund ‹
    Nun, Gentlemen, Tatsache ist - und Sie sehen es selber - mein Haar besitzt eine sehr kräftige, satte Tönung, und da schien mir, daß ich, wenn es zu einer Bewerbung kommen sollte, so gut eine Chance hätte wie irgendein anderer. Vincent Spaulding schien so viel von der Sache zu wissen, daß ich glaubte, er könne mir nützen; so befahl ich ihm, die Läden zuzumachen und sofort mit mir loszugehen. Er war sehr froh über den freien Tag; wir schlossen also das Geschäft und machten uns auf den Weg nach der Adresse, die wir in der Annonce gelesen hatten.
    Ich hoffe, ich werde so was nie wieder sehen, Mr. Holmes. Von Norden, Süden, Osten und Westen war jeder Mann, dessen Haar auch nur ein bißchen Rot aufwies, wegen der Annonce in die City gekommen. Die Fleet Street war gestopft voll mit rothaarigen Leuten, und Pope's Court sah aus, wie die Schubkarre eines
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    Apfelsinenhändlers. Ich hätte nie gedacht, daß es so viele Rothaarige im Land gibt, wie hier durch die Aufforderung zusammengelaufen waren. Es gab jede Schattierung: Stroh, Zitrone, Apfelsine, Backstein, Irish Setter, Leber, Lehm, aber - wie Spaulding schon gesagt hatte -
    nicht viele besaßen wirklich feuerrotes Haar. Als ich sah, was da alles wartete, wollte ich schon aufgeben. Doch Spaulding mochte davon nichts hören. Wie er es geschafft hat, kann ich mir nicht vorstellen, jedenfalls schob und zog und stieß er mich durch die Menge geradewegs vor die Stufen, die zum Büro führten. Über die Treppe bewegte sich ein doppelter Strom; die einen gingen hoffnungsvoll hinauf, und die anderen kamen niedergeschlagen herunter. Wir drängelten uns durch, so gut wir konnten, und bald darauf befanden wir uns in dem Büro.
    "Die Erfahrung muß für Sie höchst unterhaltsam gewesen sein", bemerkte Sherlock Holmes, da sein Klient eine Pause einlegte und sein Gedächtnis mit einer riesigen Ladung Schnupftabak auffrischte.
    "Bitte, fahren Sie in Ihrem interessanten Bericht fort."
    "In diesem Büro stand nichts als ein paar Holzstühle und ein Tisch aus Fichte; dahinter saß ein kleiner Mann, dessen Schopf sogar roter war als meiner. Mit jedem Kandidaten sprach er ein paar Worte und jedesmal fand er an ihm einen Makel, der ihn disqualifizierte. Die freie Stelle zu erhalten, schien danach doch keine, so leichte Sache zu sein. Dann kamen wir an die Reihe und mir gegenüber gab sich der kleine Mann freundlicher als zu allen anderen. Er schloß die Tür, um einige persönliche Worte mit uns zu wechseln.
    ›Das ist Mr. Jabez Wilson‹, sagte mein Gehilfe. ›Er möchte die Stellung in der Liga antreten ‹
    ›Er ist bewundernswert dafür geeignet‹, antwortete der andere. ›Er hat alles, was verlangt wird. Ich kann mich nicht erinnern, daß mir schon einmal jemand so Passender begegnet ist ‹
    Er trat einen Schritt zurück, legte den Kopf zur Seite und starrte mein Haar an, bis ich mir ziemlich blöde vorkam. Dann sprang er plötzlich vor, quetschte meine Hand und gratulierte mir herzlich zu meinem Erfolg.
    ›Es wäre ungerecht, hier zu zögern‹, sagte er. ›Dennoch werden Sie mir sicherlich verzeihen, wenn ich eine Vorsichtsmaßnahme ergreife ‹
    Er packte mein Haar mit beiden Händen und riß daran, bis ich vor Schmerz schrie. ›Ihre Augen tränen‹, sagte er, als er mich losließ. ›Ich
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    stelle fest, daß alles ist, wie es sein soll. Aber wir müssen uns vorsehen, denn zweimal sind wir schon mit Perücken und einmal mit Farbe hintergangen worden. Ich könnte Ihnen Geschichten von Schusterwachs erzählen, die Ihnen den Geschmack an der
    menschlichen Natur verderben würden ‹
    Er trat zum Fenster und schrie, so laut er konnte, daß die Stelle besetzt sei. Ein Seufzer der Enttäuschung stieg von unten auf und die Leute verliefen sich in alle Richtungen, bis kein Rotschopf mehr zu sehen war außer dem meinen und dem des Managers.
    ›Mein Name‹, sagte er, ›ist Duncan Ross, und ich bin selber einer der Nutznießer des Fonds, den unser edler Wohltäter hinterlassen hat. Sind Sie verheiratet, Mr. Wilson? Haben Sie Familie?‹
    Ich antwortete, daß ich unverheiratet sei und keine Familie habe.
    Sein Gesicht verzog sich sofort.
    ›Du lieber Gott‹, sagte er bedeutsam,

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