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Die Angebetete

Die Angebetete

Titel: Die Angebetete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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nicht. Ihm war vorhin aufgefallen, dass Kayleigh geschwitzt hatte. Die Perlen auf ihrer Haut hatten ihn mächtig angetörnt. Er stellte sich vor, wie er ihr die Schläfen und die Stirn ableckte, und wurde noch erregter. Sally zu vögeln, während Kayleigh Townes Stimme aus den Lautsprechern erklang, war ganz okay gewesen. Das hier würde tausendmal besser werden.
    Das einzig Wahre.
    He, das war ein ziemlich guter Songtitel. »The Real Thing – Das einzig Wahre«. Er würde ihn ihr vorschlagen. Er hatte schon mal mit dem Gedanken gespielt, dass sie gemeinsam Lieder schreiben könnten. Er würde sich den Text ausdenken und sie die Melodien komponieren.
    Edwin konnte gut mit Worten umgehen.
    Er dachte: Hochzeits nachmittag . Nicht Hochzeitsnacht. Nachmittag .
    Das war echt witzig.
    Er fragte sich, ob sie damals, als sie und ihre Familie hier gewohnt hatten, wohl jemals mit einem Kerl herumgemacht hatte. In ihrem Lied hieß es in einer Zeile, sie sei in dem alten Haus »zum ersten Mal verliebt« gewesen. Das hatte ihn anfangs stinksauer gemacht. Dann war ihm eingefallen, dass Bishop das Grundstück verkauft hatte, als sie zwölf oder dreizehn Jahre alt gewesen war. Und als braves Mädchen würde sie einen Jungen damals höchstens mal geküsst haben, eventuell verbunden mit etwas Petting. Aber auch das versetzte ihm vor lauter Eifersucht einen Stich.
    Bobby …
    Er hoffte, dieser beschissene Roadie war unter größtmöglichen Qualen gestorben. An dem Abend im Kongresszentrum hatte er leider nicht so viel geschrien, wie Edwin es sich gewünscht hätte.
    Edwin lauschte dem fließenden Wasser und stellte sich Kayleigh nackt unter der Dusche vor. Er kriegte einen Ständer. Ihm fiel der Artikel ein, den der Rolling Stone über sie gebracht hatte.
    Die kleine Blonde trumpft groß auf.
    Und er beschloss, nachsichtig zu sein.
    Er würde ihr verzeihen, dass sie Bobby gevögelt hatte. Er würde sie noch mal danach fragen und darauf bestehen, dass sie aufrichtig war. Er musste es wissen, aber was auch immer sie sagte, er würde ihr vergeben.
    Edwin zog sich das Hemd aus und knetete seinen Bauch. Nach all dem Gewichtsverlust war seine Haut noch ein wenig geweitet. Aber zumindest war er das Fett losgeworden.
    Alles nur für Kayleigh.
    Sollte er auch duschen? Nein. Er hatte am Morgen geduscht. Außerdem würde sie sich daran gewöhnen müssen, dass er auf ihr sein oder sie von hinten nehmen würde, wann immer ihm der Sinn danach stand, ob er nun sauber war oder nicht.
    Immerhin war sie seine Frau.
    Er schaltete das Radio ein. Es liefen die Nachrichten. Offenbar hielt die Polizei Kayleighs Verschwinden nicht für harmlos. Pike Madigans Stimme sprach ernst von einer Entführung und teilte den Leuten mit, Edwin Sharp und Kayleigh Towne seien mutmaßlich nach Westen zum Großraum Monterey unterwegs.
    » Wir wissen nicht, in was für einem Fahrzeug die beiden sitzen, aber auf der Internetseite, die wir eingerichtet haben, finden Sie Sharps Foto.«
    Ah, ich wusste doch, dass ich auf dich zählen kann, Sally, du verlogenes kleines Miststück. Er fragte sich kurz, wer sie wohl zum Reden gebracht hatte. Nun ja, Kathryn Dance. Wer sonst?
    Das Ablenkungsmanöver mit Monterey würde natürlich irgendwann durchschaut werden. Dann müssten sie von hier verschwinden, aber bis dahin blieb etwa ein Monat Zeit. Kayleigh hatte mal gesagt, dass sie Austin mochte. Es lag in Texas; da musste es viel Wildnis geben, in der man sich verstecken konnte. Andererseits hatte sie in ihrem Tourneeblog geschrieben, Minnesota sei ganz toll. Das wäre womöglich die bessere Wahl, vor allem, um das Kind zur Welt zu bringen. Es würde dort kühler sein. Eine Schwangerschaft in der Hitze würde gewiss anstrengend sein, stellte er sich vor.
    Ach ja, Kinder …
    Edwin hatte gegoogelt, wie dieses Zyklusding im Körper einer Frau funktionierte. Er fragte sich, wo Kayleigh diesbezüglich wohl gerade sein mochte. Dann beschloss er, dass es sowieso keine Rolle spielte. Sie würden mindestens alle zwei Tage miteinander schlafen, wenn nicht öfter. Früher oder später würde er einen Treffer landen.
    Er öffnete seine Jeans und schob eine Hand in die Unterhose, obwohl eine weitere Unterstützung gar nicht nötig war.
    Das Wasser in der Dusche hörte auf zu fließen. Kayleigh würde sich nun abtrocknen. Er malte sich ihren Körper aus. Und er entschied, dass sie beide im Wohnwagen grundsätzlich nackt sein würden. Nur wenn sie nach draußen gingen, würden sie etwas anziehen.
    Er

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