Die Aufrichtigen (German Edition)
sie in Besitz zu nehmen. Sophies Atem wurde heftiger, Leo liebte es so sehr, ihr Lust zu bereiten. Sie nahm seine Hand, um sie an die richtige Stelle zu dirigieren. Ihr Becken kreiste, sie schlang ihre Beine in seine. Leos Mittelfinger fand den nassen Eingang. Sie seufzte. Er tauchte ein, vergrub zwei Finger, Sophie stöhnte und griff nach seinem Schwanz. Um ihr Becken anzuheben, schob er die andere Hand unter ihren Po. Dabei legte er seinen Kopf auf ihre Schulter und betrachtete im milden Licht des späten Nachmittags ihre Brust, von der fast nur die feste Brustwarze zu sehen war, wenn sie auf dem Rücken lag. Er streichelte die sanfte Erhebung mit seiner Wange. Als sein Begehren übermächtig zu werden drohte und alles in ihm in ihre Mitte drängte, machte er sich los. Mit einer umständlichen Drehung kam er halb auf ihr zu liegen. Schnell rutschte er nach unten, küsste ein paar Mal flüchtig ihren Bauch und strich über ihre Beckenknochen. Das war nicht, was sie wollten. Wie auf ein verabredetes Zeichen hin spreizte Sophie ihre Beine und gab endlich ihr verborgenes Reich Leos sehnsuchtsvollen Blicken preis. Er legte seine Lippen darauf. Sophie stöhnte und als er eine Weile so verharrt und ihren Geschmack gekostet hatte, begann er sie zu küssen.
Ihre Hände durchfuhren sein nasses Haar, sie drückte seinen Kopf mit schwerem Atem hinunter. Von nun an wollte er Sophie nie mehr loslassen. Jetzt lag sie vor ihm, als hätte es nie eine Trennung gegeben, als herrsche immer noch dieses unausgesprochene Einverständnis zwischen ihnen, das ihn von Anfang an in Erstaunen versetzt hatte. Er trank aus ihr und wollte so lange damit fortfahren, bis es einfach nicht mehr anders ging. Er liebte es, wenn sie kam. Danach würde sie ihn endlich in sich aufnehmen, ihm alles zurückgeben. Sophie war das Beste, was ihm je passiert war. Vielleicht gehörten sie ja wirklich auf eine besondere Weise zusammen. Leo musste das herausfinden, vielleicht könnte er ihr dann alles erklären, vielleicht würde sie dann alles verstehen.
Sie zog seinen Kopf hoch, weg von ihrem Schoß.
»Komm‘ zu mir, ich will dich spüren.«
Er zögerte, glaubte, noch mehr Zeit zu brauchen. Doch Sophie war so weit! Er folgte ihren Händen. Sie packte zu, machte erst ein paar zaghafte, dann bessere Bewegungen.
»Komm jetzt«, hauchte sie nach einem viel zu kurzen Augenblick, »ich will deinen steifen Schwanz in mir spüren!«
Er folgte seinem Instinkt, alles andere machte doch keinen Sinn! Sie schob ihn zwischen ihre Beine, suchte die richtige Stelle und drückte ihn mit einer kräftigen Bewegung in sich hinein.
»Langsam!«
Überwältigt von dem nassen Feuer verharrte Leo diesen einen Moment, bis Sophie sich bewegte, erst langsam, dann heftiger. Er ließ sich darauf ein und spürte, wie alles Sehnen, alles Hoffen und Verlangen in seiner Mitte zusammenströmte. Er war vereint mit der Frau die er liebte.
Sophie stöhnte nicht sehr laut aber unkontrolliert. Er stieß kräftiger zu. Sie spreizte ihre Beine noch weiter und hob dabei das Becken an, um Leo noch tiefer in sich aufzunehmen, wie einen Ertrinkenden, den der heiße Strudel hinunter zieht.
»Leo, ich kann nicht mehr!«, rief sie und riss die Augen auf.
Sie lächelte berauscht und Leo verlor die Kontrolle. Noch ein paar Stöße, sie drehte ihren Kopf zur Seite und stieß endlich den erlösenden Laut aus. Es schien, als gebe sie unter ihm nach, als könne er endlos tief in sie eindringen. Es war unvergleichlich, wenn sie kam. Dann passierte es ihm auch.
Werte
Die Religion gehört zum Menschen wie Brot und Sex. Ein so kompliziertes Lebewesen braucht wahrscheinlich ein Regulativ, das über ihm steht. Gott eignet sich hervorragend dafür. Soweit die Theorie. Zu dumm nur, dass die Menschen sich nie darüber einig geworden sind, welchen Gott sie verehren sollen. Das göttliche Regulativ stößt da an seine Grenze, wo Götter aufeinander prallen. Es wird zum Motor der Vernichtung. Mit Gott ist schließlich alles zu rechtfertigen.
Dächten wir uns einmal die Kirche weg, wie viele Christen es tun, so könnte man mit diesen davon träumen, die Quintessenz des reinen Glaubens, die wahre christliche Liebesreligion wieder zu finden. Dächten wir uns auch diese weg, würde es schon schwieriger. Denn ohne Religion verschwinden, sagt man, Moral und Werte und schlechterdings alles, was ein ordentliches Leben ausmacht. Ohne Gott gäbe es rein gar nichts.
Wahr ist daran nur, dass die Sehnsucht nach Gott dem
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