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Die Augen

Die Augen

Titel: Die Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper
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das nicht eine Straßenlaterne da hinten an der Ecke?«
    »Ja. Also hätte Robson – falls er das hier oben war – sogar in einer dunklen Nacht sehen können, wenn jemand in das Gebäude ging, und er hätte auch erkennen können, wenn derjenige etwas in einer Plane oder einem Sack getragen hätte, etwas, das sich bewegt.«
    »Ein Geist. Vielleicht maskiert, unheimlich in dem Licht. Oder vielleicht jemand, den er wirklich aus seiner eigenen Vergangenheit wiedererkannt hat.« Mit einem feinen Lächeln sah Kendra Jennifer an. »Wenn Sie mich fragen, ist das hier kein fruchtloses Unterfangen. Ich würde sagen, wir suchen weiter nach David Robson.«
    Jennifer bemerkte den vertrauten Adrenalinstoß. Sie nickte. »Das finde ich auch.«
    Erst ein paar Minuten später, als sie schon wieder ins Auto stiegen, fügte sie hinzu: »Woher wussten Sie eigentlich, dass in dem Bericht etwas steht, das hätte wichtig sein können? Sie haben den Bericht doch gar nicht gesehen, oder?«
    »Nein.«
    »Also?«
    Kendra lächelte. »Nennen Sie es eine Eingebung.«
     
    »O Gott, John, es tut mir Leid«, sprach Quentin in den Telefonhörer. »Weil dieser Kerl die Frauen bisher immer einfach irgendwo abgeladen hat, nachdem er sie woanders gequält und verstümmelt hat, und dann abgehauen ist, war ich davon ausgegangen, dass er auch mit Samantha Mitchell so verfahren ist. Dass er ihr die Kehle durchgeschnitten und den Bauch aufgeschnitten hatte, bevor er sie in dieses Gebäude gebracht hat, und sie dann einfach so schockierend wie möglich da hindrapiert hat. Wenn ich mir die Fotos vom Tatort genauer angesehen hätte, hätte ich es gesehen; dass die Matratze blutgetränkt war, besonders um Kopf und Schultern herum. Mir hätte einfach auffallen müssen, dass er sie in diesem Raum getötet hat.«
    »Du kannst nichts dafür, Quentin.« John seufzte. »Wir waren alle ein bisschen abgelenkt von den … weniger körperlichen Aspekten dieser ganzen Geschichte.«
    »Dafür gibt es keine Entschuldigung, nicht für mich. Wie geht’s Maggie?«
    »Wenn ich ehrlich sein soll – sie verkraftet es besser als ich. Die Blutung hat aufgehört, sobald ich sie aus dem Gebäude raus hatte, und als ich sie ins Auto gesetzt und das Blut ein bisschen abgewischt hatte, war da nur noch eine zornig wirkende rote Linie, wo vorher … eine offene Wunde gewesen war.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »Sie schläft. Sobald sie den Schock halbwegs überwunden hatte, wollte sie offenbar nur noch schlafen. Also habe ich sie hierher zurückgebracht und ins Bett gesteckt.«
    »Dann kommt sie wieder in Ordnung. Sie war nicht lange genug da drin, um einen vollständigen Kontakt zu dem herzustellen, was mit Samantha Mitchell geschehen war.«
    »Was wäre denn sonst passiert? Willst du damit sagen, es hätte sie töten können?«
    Quentin zögerte, dann sagte er: »Das ist möglich, zumindest in diesem Fall. Ich glaube, ganz so weit ist sie noch nicht, aber wenn ihre Wahrnehmungsfähigkeit sich weiter steigert, könnte sie, glaube ich, eine Vollempathin werden.«
    »Vollempathin?«
    »Ja. Ihr Organismus würde körperlich wie emotional so sensibel werden, dass er die Verletzungen oder Krankheiten anderer im wörtlichen Sinne absorbieren würde. Wenn du dir in die Hand schneidest, und sie berührt dich, dann verheilt der Schnitt an deiner Hand – und erscheint auf ihrer Hand. Ein echter, blutender Schnitt mit Schmerzen und allem Drum und Dran, genau wie der, den du gehabt hättest.«
    »Mein Gott.«
    »Tja. Ich weiß bloß nicht genau, ob sie die Schmerzen anderer nur teilt oder ob sie eine heilende Empathin ist. Wenn sie eine heilende Empathin ist, würde sie jede Wunde, die sie absorbiert – bis auf tödliche jedenfalls –, auch heilen können. Dein Schnitt würde also verschwinden, und der, der an ihrer Hand auftaucht, würde auch verschwinden, sobald sie ihn heilen könnte, also vermutlich innerhalb von Minuten.«
    »Das … kann nicht sein«, widersprach John. »Die körperlichen Verletzungen eines anderen durch Berührung heilen?«
    »Oh, dieser Teil der Angelegenheit ist definitiv möglich, glaub mir. Ich kenne eine so talentierte Heilerin, dass sie einen Mann wahrhaftig aus dem Tod zurückgeholt hat, nachdem er erschossen worden war. Bei ihr ist es aber eine andere Begabung, sie ist keine Empathin, sondern einfach eine Heilerin. Es verlangt ihr große Kraft ab, aber sie absorbiert dabei nicht die Wunden desjenigen, den sie zu heilen versucht.«
    »Aber Maggie würde das. Wenn

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