Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Augen

Die Augen

Titel: Die Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper
Vom Netzwerk:
miteinander gesprochen haben. Benutz mal deinen dicken Schädel zum Denken und gib zu, dass das Übersinnliche existiert.«
    Es klang wie ein alter Streit, und Kendra blendete Quentins Anteil daran aus, bis er einige Minuten später etwas sagte, das wieder ihre Aufmerksamkeit erregte und ihr verdeutlichte, dass das freundschaftliche Geplänkel vorüber war.
    »… wieder? Dann sind es jetzt also vier Opfer?« Er schüttelte den Kopf. »Ich hatte keine Ahnung, John. Die letzten paar Wochen waren wir in eine Sache in Pittsburgh verwickelt, und ich habe kaum mal einen Blick in eine Zeitung geworfen. Sie sind sicher, dass es derselbe Kerl ist?«
    »Ja. Zum einen blendet er seine Opfer immer noch. Und ich habe so ein Gefühl, dass es noch ein paar Gemeinsamkeiten gibt, die sie nicht in ihre Berichte geschrieben haben. Zumindest nicht in die, die ich gelesen habe.«
    »Du hast gesagt, die Kriminalpolizisten, die den Fall bearbeiten, seien gut.«
    »Nicht gut genug. Quentin, sie wissen kein bisschen mehr als damals, als Christina starb, und das war vor drei Monaten. Zwei weitere Frauen sind für den Rest ihres Lebens verstümmelt, und die Cops haben nicht einmal eine halbwegs brauchbare Täterbeschreibung, die sie veröffentlichen können, damit die übrigen Frauen in Seattle wissen, wovor sie sich in Acht nehmen müssen. Es macht im Augenblick keinen großen Spaß, in dieser Stadt ein Mann zu sein, das kann ich dir verraten.«
    »Du bist dort?«
    »Bis die Sache erledigt ist.«
    Überrascht sagte Quentin: »Ich weiß ja, all diese Unternehmen, die du da hast, laufen dieser Tage praktisch von allein, aber ist es klug, so viel Zeit fern von L.A. zu verbringen?«
    »Ich kann zur Not runterfliegen. Ich muss jetzt hier sein, Quentin.«
    »Okay, aber die Cops da sind vielleicht nicht glücklich darüber, dass du ihnen ständig im Nacken sitzt, John. Zieh dich doch ein bisschen zurück und lass ihnen Raum zum Arbeiten.«
    »Sie können nicht arbeiten, wenn sie keine Ansatzpunkte haben.« John atmete tief durch. »Wenn du wirklich überzeugt bist, dass diese neue FBI-Einheit, bei der du bist, Resultate erzielt, indem ihr … unkonventionelle Methoden einsetzt, dann ist es jetzt an der Zeit, das zu beweisen. Die üblichen fünf Sinne erreichen nämlich überhaupt gar nichts.«
    Quentin verzog das Gesicht. »Hast du den verantwortlichen Lieutenant überredet, uns hinzuzuziehen?«
    »Nicht direkt.«
    »Mit ›nicht direkt‹ meinst du, er ist unschlüssig? Oder meinst du damit, dass es nur deine Idee ist?«
    »Letzteres.«
    »Mensch, John!«
    »Schau mal, ich weiß, das sollte eigentlich über den Dienstweg gehen, aber der verantwortliche Lieutenant ist ein sturer Bock, der schreit erst nach Hilfe, wenn er bis zum Hals in wütenden Bürgern steckt. Bisher steht er zwar unter Beschuss, kann aber damit umgehen und drängt seine Leute einfach, noch härter zu arbeiten. Aber ohne Ansatzpunkte können die nur dumm rumsitzen und darauf warten, dass dieses Schwein einen Fehler macht. Das bedeutet weitere Opfer, Quentin.«
    »Ich weiß, was das bedeutet. Aber das fällt nicht in unsere Zuständigkeit, das weißt du. Und ohne offizielles Hilfsgesuch auf dem Dienstweg wird das FBI uns nicht hinschicken. Selbst wenn man uns ruft, ist das immer ein ungeheurer Drahtseilakt für uns, wir sind höllisch vorsichtig, damit die Leute vor Ort nicht etwa auf die sonderbare Idee verfallen, dass wir Hexerei benutzen, um Verbrechen aufzuklären.«
    »Ich sorge schon dafür, dass man euch nicht auf dem Scheiterhaufen verbrennt.«
    »Sehr witzig.« Quentin seufzte und sah quer durchs Zimmer zu Kendra, die ihn mit erhobenen Augenbrauen und ihrem patentierten »Tu nichts, was du hinterher bereust«-Blick beobachtete. Er seufzte erneut. »Du hast immer noch politischen Einfluss da unten, richtig? Können der Bürgermeister oder der Gouverneur Druck auf den Polizeichef ausüben, damit er uns ruft?«
    »Nur ungern. Der Lieutenant ist selbst nicht ohne Einfluss, und er will, dass sein Team die Sache durchzieht.«
    »Weil er ein guter Cop und sich seines Teams sicher ist?«
    »Nein. Weil er selbst eines Tages im Sitz des Gouverneurs residieren will.«
    »Scheiße.«
    »Eben. Ich glaube einfach nicht, dass er um Hilfe ersuchen wird. Jedenfalls nicht offiziell.«
    »Ich wusste, dass du das sagen würdest.«
    »Dann weißt du auch, was ich als Nächstes sagen werde. Wahrscheinlich steht dir gerade Urlaub zu.« John sprach in beschwörendem Tonfall.
    »Verbring einen

Weitere Kostenlose Bücher