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Die Augen

Die Augen

Titel: Die Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper
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Verstand?«
    »Der beeindruckt dich ja kaum.« Kendra zog ein kleines schwarzes Adressbuch aus ihrer Schultertasche und blätterte darin. »Wir brauchen jemanden, der die verrufene Seite von Seattle viel besser kennt als wir.«
    »Du vergisst – Seattle war die Heimat meiner Kindertage.«
    »Das habe ich nicht vergessen – aber du bist jetzt – wie lange? – zwanzig Jahre von hier weg.«
    »Ungefähr, aber ich komme regelmäßig zu Besuch.«
    »Ich könnte mir dennoch vorstellen, dass sich hier dies und das geändert hat seit deiner Kindheit.«
    »Sicher, deshalb bleibe ich ja auch in Kontakt mit Leuten die ihren Finger sehr dicht am Puls dieser Stadt haben. Joey zum Beispiel. Joey ist der lebende Beweis für die Wahrheit des Sprichwortes, dass nur die Guten jung sterben. Denn wenn die Bösen jung sterben würden, hätte Joey schon in der Wiege den Löffel abgegeben.«
    »Du glaubst, er könnte diese Nachricht geschickt haben?«
    »Nein, sich einen Plan auszudenken und ihn durchzuführen, egal was für einen, dafür braucht Joey mehr als ein paar Stunden. Gib ihm ein paar Wochen, dann stellt er vielleicht etwas auf die Beine, aber nicht in ein paar Stunden. Aber ich glaube, er könnte wissen, wer auf die Idee mit der Entführung gekommen ist. Wenn es überhaupt jemand weiß, dann Joey.«
    »Und weißt du auch, wo wir ihn finden?«
    »Gib mir zehn Minuten«, meinte Quentin.
    Das stellte sich als zu optimistische Schätzung heraus, aber Kendra kannte ihren Partner und war auf so etwas vorbereitet. In einem ausgesprochen heruntergekommenen Viertel wartete sie geduldig am Ende einer langen Gasse, in der Quentin verschwunden war, behielt ihren Wagen im Auge und war zugleich bereit, ihm zu Hilfe zu eilen, sollte dies nötig sein. In der halben Stunde, die er fort war, lehnte sie drei Einladungen zu einem »Treffen« höflich ab. Einen interessierten Zuhälter wies sie nicht ganz so höflich zurück.
    Als Quentin unvermittelt wieder auftauchte, sagte sie: »Du hast diese Ecke absichtlich ausgewählt, stimmt’s?«
    Er grinste. »Immer noch ein guter Standort fürs Gewerbe?«
    »Mistkerl«, sagte sie, doch ohne Wut.
    »Ach, ich wusste, du kannst auf dich aufpassen. Nimm es als Kompliment.«
    »Ja, klar.« Sie musterte ihn und wartete.
    »Okay, ich muss es wissen«, sagte er. »Was war das höchste Angebot?«
    »Du erwartest allen Ernstes von mir, dass ich dir sage, was diverse einsame Männer mir für meinen Körper geboten haben?«
    »Mehrere?«
    »Treib’s nicht zu weit, Quentin.«
    Er grinste erneut. »Wer weiß, wann wir mal verdeckt im Milieu ermitteln müssen, da muss ich doch deinen Marktwert kennen, das ist alles.«
    »Geh zum Teufel«, sagte sie höflich. »Hast du jetzt herausgefunden, wo Joey ist, oder nicht?«
    »Hab ich.«
    »Dann los.«
    Fünf Minuten später sagte Kendra neben ihm im Auto: »Fünfhundert.«
    Verdattert meinte Quentin: »So viel? Himmel, entweder hat sich die Gegend hier sehr verändert seit meiner Zeit, oder die Inflation schlägt doch stärker zu Buche.«
    »Mistkerl.«
    John schlug den Ordner zu, in dem sich die Berichte der Spurensicherung über das Haus der Mitchells, die Aktennotizen der ermittelnden Detectives und ein Foto der vermissten Frau befanden, sah Maggie fragend an, und als sie den Kopf schüttelte, schob er die Akte wieder über den Tisch zu Andy. »Danke, dass ich da einen Blick reinwerfen durfte«, sagte er. »Allerdings habe ich nichts Brauchbares gefunden.«
    »So ist das immer in Fällen von Verschwinden. Kein verdammter Anhaltspunkt. Und kaum mehr, wenn die Frauen aufgefunden werden.«
    Sie wusste, dies war nicht auf sie gemünzt, dennoch sagte Maggie: »Ich wünschte, ich könnte dir endlich eine Skizze von dieser Bestie machen, Andy. Aber er ist so vorsichtig, keines der Opfer hat sich an brauchbare Einzelheiten erinnern können.«
    »Das weiß ich, Maggie.«
    »Ich sollte versuchen, noch mal mit Ellen Randall zu sprechen. Ich wollte ihr ein paar Tage Zeit geben, sich wieder zu fangen nach …«
    »Nachdem ich mich reingedrängt und die Sache vermasselt hatte«, ergänzte John. »Es tut mir wirklich Leid.«
    Maggie nickte. »Ich weiß. Sie war vermutlich sowieso noch nicht so weit, mit mir zu reden. Und ich bezweifle, dass sie irgendwas Brauchbares für mich hätte. Aber ich muss es versuchen. Ich rufe sie heute Nachmittag an und finde heraus, ob sie sich mit mir treffen mag. Vielleicht klappt es ja schon morgen.«
    »Hier?«, fragte Andy.
    »Ich denke, das

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