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Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Marnie musste ihm unbedingt helfen.
    Er lehnte sich vor, stützte die Ellenbogen auf die Knie und starrte das verschlungene Muster des Perserteppichs an. Die langen, dunklen Haare verdeckten sein Gesicht.
    »Die Leute glauben, dass Terroristen irgendwelche Araber oder linksradikale Fanatiker sind, die ihre Ideologie durch Mord und Erpressung durchsetzen wollen und dass es gerade eine Hand voll von ihnen gibt. Aber die Terrorszene ist viel unübersichtlicher. Diese Fanatiker haben mitunter völlig undurchsichtige Zielsetzungen. Wahllose Gewalttaten sind noch der einzige gemeinsame Nenner. Manche tun es des Geldes wegen, andere haben politische Ambitionen oder ethnische Beweggründe. Wir haben nicht die geringste Ahnung, welche Ziele Dancer verfolgt. Das amerikanische Außenministerium führt ihn auf der Liste der >Dreckigen Dreißig< jedenfalls auf Platz drei.«
    Der Ausdruck seiner dunkelblauen Augen machte Marnie Angst.
    »Auf meiner Liste ist er die Nummer eins. Und das wissen auch alle. Die Sache ist eskaliert. Wir haben Dancers Leute vor zwei Jahren mit vierzig Kilogramm Bakterienkulturen erwischt, Typhusbakterien. Die wollten sie in ein paar Großstädten im Mittleren Westen in die Wasserversorgung kippen. Damals haben wir sie aufhalten können. Aber wir wissen nicht, wo sie als Nächstes zuschlagen. Nach dem Massaker in Omaha hat sich Dancer praktisch in Luft aufgelöst. Wieder einmal. Und ich bin mittlerweile suspendiert und muss meine Anhörung abwarten. Und während ich wegen dieser Männer da oben hier festsitze, macht dieser Hurensohn Gott weiß was.«
    Marnie leerte ihren Kaffeebecher und hätte sich gern nachgeschenkt, aber die Geschichte ließ sie wie angewurzelt sitzen bleiben. Marnie hätte das Ganze zwar lieber in einem Buch gelesen, anstatt selbst mittendrin zu stecken, aber sie hatte sich schließlich ein Abenteuer gewünscht. Und das hatte sie jetzt.
    »Ich nehme an, die bösen Jungs da oben haben im Moment Vorrang. Können Sie feststellen, wer sie sind?«
    Jake nahm sich ein Sandwich und schaute durch Marnie hindurch. »Den Letzten kriege ich dazu zu reden.«
    Er hatte also vor, die Männer zu stellen, bevor sie ihn stellten. »So viel Selbstbewusstsein gefällt mir gut. Aber weil ich nun schon mal hier und zum Zuschauen verurteilt bin, sagen Sie mir vielleicht, wie ich helfen kann.«
    Er schaute sie wieder direkt an. »Da fällt mir nichts ein. Bleiben Sie hier, flippen Sie nicht aus,und plappern Sie nicht.«
    Na ja . »Nicht gerade das, was ich mir vorgestellt hatte.«
    »Können Sie schießen?« Als sie den Kopf schüttelte, sagte er trocken: »Dann können Sie mir auch nicht helfen. Tun Sie einfach das, was Sie am besten können - herumliegen und hübsch aussehen.«
    Hatte ich alles schon, dachte Marnie.
    Sie lächelte und stupste ihn mit nackten Zehen an die Hüfte. »Sie sind ein Chauvinist, Jake Dolan. Mein Verstand funktioniert ziemlich gut, wissen Sie.« Sie ließ die Füße an seiner Hüfte.
    »Lassen Sie das«, fauchte er und rutschte unruhig hin und her. Am Unterkiefer zuckte ein Muskel. »Ich bin kein Chauvinist. Wenn Sie träfen, worauf Sie zielen, würde ich Sie mitnehmen.«
    Marnie zog die Füße ein Stück weg, lehnte sich bequem seitlich in die Kissen und schaute ihn über hochgezogene Knie an. »Lügner. Sie würden mich auf gar nichts schießen lassen. Sie mögen mich vielleicht nicht, aber Sie würden nie riskieren, dass ich eine Kugel abbekomme, die für Sie bestimmt ist.«
    Er wandte ihr das Gesicht zu und schaute sie mit seltsamem Blick an. »Ach ja?« Er knurrte beinahe. »Wie zum Teufel kommen Sie auf diese Idee?« Dass er sie nicht mochte, bestritt er aber nicht.
    »Das ist das Gesetz des Westens. Und Sie haben hier vielleicht hundert Cowboyromane.« Ihre Füße waren immer noch kalt. Sie grub sie ein bisschen weiter zwischen die Kissen und Jakes Hintern. »Ich gebe ja zu, dass ich noch nie ein Gewehr in der Hand hatte, und ich bin, offen gesagt, auch nicht scharf darauf, jetzt damit anzufangen. Aber ich will auch nicht untätig hier herumliegen.«
    »Also gut. Dann behalten Sie für mich die Bildschirme im Auge.«
    »Und was machen Sie?«
    »Mich ums Geschäft kümmern.«
    Sein Körper wärmte ihre nackten, kalten Füße. Ihre Augen brannten, als hätte das Sandmännchen Schlafsand gestreut. Marnie blinzelte und versuchte wach zu bleiben. »Wer weiß sonst noch von diesem Bunker?«
    »Niemand.«
    Sie rutschte ein bisschen tiefer in die Kissen. Sie schaute ihn gern an

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