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Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby

Titel: Die Buße - Gardiner, M: Buße - The Liar's Lullaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Sie wandte sich zur Mülltonne vor dem Haus. »Da gibt’s nur eins: verstecken.«
    Sie zog den Deckel hoch und riss Sachen heraus. Edie stieß sie weg und stellte die Tonne auf den Kopf, um ihren Inhalt auszuleeren. Entschlossen ließ sie sich auf die Knie fallen und kroch rückwärts hinein. Scharrte hektisch nach dem Deckel, bekam ihn aber nicht zu fassen.
    Zusammengekauert in der stinkenden Tonne, hörte sie das immer lauter werdende Brummen eines elektrischen Motors. Sie blickte auf. Direkt vor ihr stand der kleine Panzer. Auf ihm hockte der Affe mit gebleckten Zähnen.
    »Was …?«
    Der Affe stürzte sich auf sie.
     
    Der Blick über die Straße war gut. Ausgezeichnet sogar. Neben Jo stand Ferd und gab aufgeregte Quieklaute von sich. Jo drückte die Fernbedienung an sich. Im Moment musste Ahnuld sich nicht bewegen.

    Auf dem Weg neben Ferds Haus hüpfte und rollte die Mülltonne herum. Schrille Schreie waren zu hören.
    »Hoffentlich ist ihm nichts passiert«, flüsterte Ferd.
    »Das ist nicht Mr. Peebles, sondern Edie«, antwortete Jo.
    Tina kauerte sich neben die Tonne und spähte hinein. Sie suchte Jos Blick. Jo zuckte die Achseln.
    Tina erhob sich und versetzte der Tonne einen festen Tritt. Langsam wälzte sie sich über den Gehsteig und gab die Sicht frei auf ihren Inhalt.
    Der Kameramann von Edie Wilsons Team filmte noch immer. Der asiatisch-amerikanische Nachrichtenleiter stand mit offenem Mund daneben. Ein zweites Team, das sich deutsche Wortfetzen zurief, preschte über die Straße, um bessere Sicht zu haben.
    Schließlich löste sich der Nachrichtenleiter aus seiner Erstarrung. »Schalt ab, Andy.«
    Andy filmte weiter.
    »Cut. Cut. « Der Nachrichtenleiter lief zur Mülltonne. Jo schlenderte hinüber zu Andy.
    Er hielt immer noch drauf. Warf ihr einen kurzen Blick zu. »Haben Sie das Ding rausgelassen?«
    »Ein Prototyp für ein Roboterfahrzeug. Hübsch, was?«
    Der Nachrichtenleiter zerrte Edie aus der Tonne.
    »Ultraschall-Navigation«, erklärte Jo. »Treibt Tiere in den Wahnsinn.«
    »Ach, deswegen ist er auf sie losgegangen«, antwortete Andy. »Wahrscheinlich hat ihr Funkmikro das Geräusch aufgefangen und es durch ihren Ohrhörer wiedergegeben.«
    Strampelnd lag Edie auf dem Boden und patschte nach Mr. Peebles. Er hatte sich mit seinen winzigen Pfoten in ihre
blonden Flechten verkrallt und schüttelte ihren Kopf wie ein durchgeknallter Hairstylist.
    »Sind Sie auf Sendung?«, fragte Jo.
    »Und wie.«
    Auf der anderen Straßenseite wandte sich der Nachrichtenleiter zu Andy um und machte eine Schlitzgeste über die Kehle. »Cut.«
    Andy senkte die Kamera. Der Nachrichtenleiter wedelte mit den Armen, um das deutsche Team zu verscheuchen.
    »YouTube?«, meinte Jo.
    »Klar.«
    Jo lehnte sich gegen den Kotflügel des Volvo. Andy folgte ihrem Beispiel. Er zündete sich eine Zigarette an und beobachtete das allgemeine Gerangel mit einem breiten Grinsen.
     
    Im Pausenraum der Mordkommission des SFPD brachen zwei Beamte in lautes Lachen aus. Amy Tang schritt gerade durch die Tür. Ein Uniformierter starrte kopfschüttelnd auf den Fernsehbildschirm. Einer der Zivilbeamten schüttelte sich vergossenen Kaffee von der Hand. Dann wischte er sich mit einer Serviette die Krawatte ab. Tangs Blick huschte zum Monitor.
    Sie sah eine Mülltonne, Jos Schwester Tina und einen asiatisch wirkenden Mann, der verzweifelt versuchte, einen Affen aus Edie Wilsons Haaren zu ziehen.
    »Na, jetzt bin ich wach«, bemerkte sie.
     
    Gabe zog sich ein T-Shirt über den Kopf und legte seine Taucheruhr an. Als er die Jalousie öffnete, schaltete sich unten in der Küche der Fernseher ein.

    »Sophie«, rief er.
    Barfuß trabte er die Treppe hinunter. Er hörte die schnatternde Stimme eines Nachrichtensprechers und schrilles Gekreische.
    Er lief in die Küche. »Was hab ich gesagt? Kein Fernsehen, ohne vorher zu fragen.«
    Sophie trug ihre Schuluniform und hatte eine Schüssel Cheerios in der Hand. Mit großen Augen verfolgte sie die Nachrichtensendung. Er wollte schon ausschalten, doch dann stockte er.
    Auf dem Bildschirm war Mr. Peebles zu erkennen, der auf Edie Wilsons Kopf ritt wie ein kleiner Kameltreiber.
    Sophie drehte sich zu ihm um. »Ich hab’s gewusst , es gibt einen Gorillakrieg.«

KAPITEL 49
    Amy Tang schob sich durch die Tür in das überfüllte Lokal. Jo stand an der Theke. Wie Alabaster leuchtete durch die Fenster das Polizeipräsidium herüber, das hoch über den Kautionsvermittlern und den Autowerkstätten an

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