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Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme

Titel: Die Chroniken der Nebelkriege 3: Die Letzte Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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... funktioniert«, raunte der Poltergeist begeistert. »Ich bin noch immer bei euch.« »Hast du daran gezweifelt?«, platzte es aus Kai heraus. »Besser du gewöhnst dich daran, dass du jetzt Teil einer Gemeinschaft bist. Wir hätten deine Hilfe vorhin gut gebrauchen können.«
    »Aber nicht doch, mein junger Herr.« Quiiiitsss ließ sich zu Kai herabsinken und schenkte ihm ein öliges Spinnweblächeln. »Ich musste doch sichergehen, dass Ihr den guten Quiiiitsss am Ende nicht noch hintergeht. Von nun an bin ich Euer getreuer Schutzgeist. Oder um mit Euren Worten zu sprechen: Ich brenne darauf, Euch zu beweisen, dass man meine guten Absichten stets verkannt hat.«
    »Halt den Mund, Quiiiitsss!« Eulertin löste sich von Kriwa und schwebte zu dem Riss an der Decke, von dem es unentwegt tropfte. »Auf jeden Fall befinden wir uns unterhalb der Erde.«
    »Das schmeckt wie Brackwasser«, meinte Fi, die einen Tropfen auf ihrem Finger kostete. »Ich würde darauf wetten, dass wir uns nahe dem Elbstrom befinden.« Kai hob seine Fackel und sah sich zur gegenüberliegenden Seite des Gewölbes um. Dort befand sich ein Tunnel. »Da hinten geht es weiter. Kommt!«
    Sie durchmaßen das Gewölbe mit großen Schritten und gelangten in einen niedrigen Gang, dessen Decke mit dicken Verkrustungen aus Salz und Schimmel überzogen war. »Wohin jetzt?«, fragte Amabilia, als sie an eine Kreuzung gelangten. Eulertin, der zusammen mit Kai die Führung übernommen hatte, ließ das blaue Licht seines Stabes heller aufstrahlen. Doch auch zusammen mit Kais Fackel reichte es nicht aus, die beiden weiterführenden Gänge vollends auszuleuchten.
    »Ich schlage vor«, sprach der Däumling, »du machst dich jetzt mal etwas nützlich, Quiiiitsss. Für dich sollte es doch ein Leichtes sein, diese Anlage auszukundschaften.« »Meint Ihr, das reicht bereits aus, um mich zu bewähren?«, raunte der Poltergeist und seine grässliche Fratze nahm einen geschäftstüchtigen Ausdruck an.
    »Nein«, brauste Kai auf. »Aber es könnte mich davon abhalten, den Grundstein des Zunfthauses hier einfach irgendwo liegen zu lassen.«
    »Hab ja schon verstanden, junger Herr«, raunte Quiiiitsss beleidigt. Der Poltergeist glitt den Gang rechts von ihnen hinunter und machte sich nur wenige Schritte von ihnen entfernt unsichtbar.
    Fi nutzte die Zeit, um mit Amabilias Hilfe ihre Beinwunde zu verbinden, während die anderen ins Unbekannte lauschten. Immer wieder glaubte Kai von irgendwoher seltsame Laute zu hören, die wie gedämpfte Raubvogelschreie von den Wänden hallten. Kai fragte sich bereits, wie lange Quiiiitsss Erkundung noch dauern würde, als sich seine Nackenhaare aufstellten, ein sicheres Zeichen, dass der Poltergeist in der Nähe war. In diesem Moment schälte sich Quiiiitsss' Geisterkörper aus der Luft. Amabilia stieß vor Schreck einen spitzen Schrei aus und riss ihren Zauberstab empor. Wütend ließ sie ihn wieder sinken.
    »Ich warne dich«, zürnte Eulertin. »Lass deine dummen Scherze.«
    »Entschuldigt«, geisterte Quiiiitsss' Stimme von den Wänden. Der Versuch, mit seinen schwarzen Schlieraugen möglichst unschuldig zu blicken, misslang. »Vertraute Gewohnheiten legt man nicht so leicht ab. Der Gang zu Eurer Rechten führt zu mehreren alten Lagerräumen. Dort stehen nur faulige Kisten herum. Doch der Gang links von Euch endet in einer großen Halle, die einige Seltsamkeiten aufweist.« »Was für Seltsamkeiten?«, hub Äschengrund verlegen an. Es war ihm anzusehen, dass es ihm noch immer überaus peinlich war, sie in diese Situation gebracht zu haben. »Große Holzgerüste mit dicken Querbalken in etwa drei Schritten Höhe«, raunte Quiiiitsss. »Sie sind ohne Zweifel neueren Ursprungs. Dort gibt es mehrere Ausgänge, die tiefer in die Anlage hineinführen.«
    »Und, das ist alles?«, fragte Amabilia. »Ich meine, warum suchst du nicht gleich alles ab?«
    »Das geht leider nicht«, ächzte der Poltergeist verärgert. »Ich vermag mich leider nicht allzu weit von unserem jungen Herrn zu entfernen. Dieser Grundstein hält mich bei ihm wie eine Fußkette.«
    »Na gut, machen wir uns selbst ein Bild!« Fi schlüpfte mit gespanntem Bogen an ihnen vorbei und eilte lautlos voraus. Kai und die anderen Zauberer folgten ihr. Kurz darauf erreichten sie eine geziegelte Halle mit hoch aufragenden Wänden, in der weit über ein Dutzend große Holzgerüste standen. Kai erinnerten die Gebilde an übergroße Kleiderständer, nur dass die Querhölzer die Dicke von

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