Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
Vom Netzwerk:
wieder aufs Meer hinaus und nickte kurz.
    »Die Frage ist, ob ich vor meinen Selbstzweifeln davonlaufe, oder ob ich an mich glaube und deshalb keine Angst, habe nach Surdan zu gehen«, sagte er schließlich.
    »So oder so, wir greifen Xandor an. Doch ich hoffe für dich, dass wir es aus dem zweiten Grund heraus tun. Und vergiss niemals, alle Möglichkeiten zu durchdenken.«
    Sie sagten nichts mehr, sondern saßen einfach nur an der Reling und betrachteten die rote Scheibe, die gerade im Meer versank.
    * * *
    Seit seiner Flucht war Dergeron ohne Pause geritten, und es war nicht weiter verwunderlich, dass sein Pferd nach drei Tagen tot zusammengebrochen war.
    Das Tier hatte seinen Zweck für ihn erfüllt. Vor ihm erhoben sich einmal mehr die Stadtmauern von Totenfels, der kleinen Handelsstadt am Fuße der Todfelsen. Hier befand sich der westliche Pass über die gefährlichen Berge, und Dergeron konnte im schimmernden Mondlicht erkennen, dass die Schneegrenze deutlich gesunken war.
    Die Berge waren schon fast völlig in Weiß gehüllt. Selbst die Dächer der kleinen Stadt waren bereits mit einer dünnen Schicht Schnee überzogen.
    Als der Krieger innehielt, um seine Umgebung zu mustern, bemerkte er zum ersten Mal, wie kalt es geworden war. Sein Körper hatte die Kälte bislang schlichtweg ignoriert, denn durch seine Adern war ununterbrochen heißes, vor Adrenalin kochendes Blut geschossen. Nun legte sich diese Anspannung aber, und Dergeron zweifelte an seinem Vorhaben.
    Wie bei allen Höllen sollte er es schaffen, die Todfelsen, das gefährlichste Gebirge in ganz Kanduras, im Winter zu überqueren?
    Ein tiefes Seufzen entfuhr seiner Kehle und mit ihm eine Menge angewärmter Luft, die sofort eine kleine Wolke bildete, die der Wind davontrug.
    Er würde in Totenfels ein paar Tage rasten, um wieder zu Kräften zu gelangen. Vielleicht offenbarte sich ihm in dieser Zeit ein Plan, wie er Tharador doch noch zur Strecke bringen könnte.
    * * *
    Gierig versenkte er die Zähne im dampfenden Stück Fleisch. Warmer Saft rann seine Finger entlang, über die Arme und tropfte schließlich auf das Strohlager. Grunduul konnte die Annehmlichkeiten dieses Lebens nicht verleugnen. Es wurde immer kälter, doch er hatte ein warmes Feuer, genug zu essen und eine schützende Mauer um sich herum. Dennoch war er nicht zufrieden. Grunduul fehlte die für ihn wichtigste Sache: Macht.
    Ul‘goth war ein so viel versprechender Schützling gewesen. Groß und stark. Grunduul hatte keinen Moment daran gezweifelt, dass der Hüne von den Ahnen gesegnet war. Bis er seinen Feldzug für beendet erklärte. Hier konnte und durfte es noch nicht enden.
    Wurlagh würde dafür sorgen. Früher oder später würde Ul‘goth fallen und Wurlagh würde die Herrschaft an sich reißen. Ul‘goths Fehler war seine Intelligenz. Er dachte zu eigenständig und zu schnell. Wurlagh würde viel leichter zu kontrollieren sein.
    Allein der passende Moment ließ noch auf sich warten.
    * * *
    Xandor saß wie jede Nacht an dem großen Schreibtisch aus Eiche und starrte angespannt auf die vielen vor ihm aufgeschlagenen Bücher.
    Nichts.
    Er konnte keinen Hinweis darauf finden, wo sich das Buch Karand befinden könnte. Er hatte nun beinahe jedes ihm relevant erscheinende Buch in der Bibliothek Surdans von vorne nach hinten – und umgekehrt – studiert aber keinen Hinweis aufspüren können, der ihm Auskunft über dessen Verbleib gebracht hätte. Er hatte sich mehr von Surdan erhofft, in alten Zeiten der Sitz des mächtigen Karandras. Die meisten Bücher stammten aus seiner Zeit oder waren sogar von ihm geschrieben worden. Einige dieser Bücher wurden an einem speziellen Ort der Bibliothek aufbewahrt, zu dem früher nur der oberste Bibliothekar, einer der angesehensten Magier Surdans, Zugang hatte. Aber er hatte sie alle getötet.
    Das einzige, was er finden konnte, waren Vermutungen von ehemaligen Schülern Gordans. Besonderes Augenmerk hatte er den Büchern seines alten Feindes gewidmet. Aber außer ein paar gewagten Vermutungen konnte er den Büchern nichts entnehmen. Wie er seinen früheren Meister dafür hasste, dass er ihm sein Recht auf die Macht Karandras’ nun schon so lange vorenthielt.
    Er hoffte, dass Dergeron mit Tharador Suldras mehr Glück hatte, doch Xandor befürchtete, dass der Krieger dem Paladin nicht gewachsen war. Sein Zauberspruch hatte ihn mächtiger werden lassen, doch falls die alten Sagen und Geschichten um die Paladine der Wahrheit entsprachen, dann war

Weitere Kostenlose Bücher