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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Auch der Wind hatte sich gelegt.
    Tharador und Faeron waren früh aufgestanden, um zusammen den Schattentanz zu üben. Der Paladin verbesserte sich von Tag zu Tag, und Faeron hegte keinen Zweifel mehr daran, dass Gordans Hoffnungen gerechtfertigt waren.
    Nachdem sie ein leichtes Frühstück zu sich genommen hatten, setzten sie den Weg Richtung Süden fort. Als sie sich einige Schritte von ihrer magischen Behausung entfernt hatten, begaben sich die Pflanzen wieder in ihre ursprüngliche Position. Kurze Zeit später war von dem Unterstand und den für die Jahreszeit widernatürlich bewachsenen Bäumen und Wiesen nichts mehr zu erkennen. Tharador, der einen Blick über die Schulter geworfen hatte, konnte über dieses Schauspiel nur staunen.
    »Wir werden die Todfelsen nicht mehr passieren können, wenn der erste Schnee liegt«, begann Khalldeg laut zu überlegen. Obwohl sie sich noch etliche Meilen von der mächtigen Gebirgskette entfernt befanden, nahmen deren scheinbar zum Greifen nahe Gipfel den gesamten Horizont ein.
    »Wir müssen es versuchen. Den ganzen Winter hier im Norden zu verbringen, würde zu viel Zeit kosten«, befürchtete Tharador.
    »Nun, wenn wir nicht über sie hinweg können, dann müssen wir sie umgehen«, warf Faeron gelassen ein.
    »Wie?«, fragte Tharador überrascht.
    »Wir befinden uns hier bereits im Königreich am Berentir. Es wird von König Jorgan regiert, und er ist ein Freund der Elfen. Nur deshalb dulden wir seine Untertanen so nah an unserem Wald. Er ist ein Mann von Ehre und hatte damals traditionell um Alirions Segen gebeten, das Königreich neben dem heiligen Wald friedlich regieren zu dürfen. Er wird uns gewiss helfen und uns ein Schiff für die weitere Reise zur Verfügung stellen. Die Hauptstadt, Berenth, liegt am Fluss Berentir und treibt von jeher Seehandel«, erklärte der Elf.
    »Berenth, sagst du? Ich kenne diesen Namen. Es ist die größte Stadt im Norden, und Surdan unterhielt damals gute Handelsbeziehungen mit ihr.«
    »Umso besser. Dein Wort als Botschafter aus Surdan und meines als Sohn des Elfenvolks müssten genügen, um dem König ein Boot zu entlocken.«
    »Und was, wenn ich Wasser nicht ausstehen kann? Ich kenne den Berentir, er entspringt schließlich in den Bergen östlich von hier, meiner Heimat; er kann so manch gefährliche Strömung bereithalten. Und das Westmeer ist bestimmt noch schlimmer als dieser Fluss!«, schnaubte Khalldeg.
    »Sei unbesorgt. Den Seeweg werden wir nicht lange nutzen. Wir werden uns mit dem Beiboot an Land bringen lassen, und zwar an der Stelle, wo der Fluss Surdan über die Todesklippen stürzt. Es gibt dort viele Steige hinauf auf die Ebene von Surdan, und von dort ist es nicht mehr weit in die Stadt selbst. Wegen der Orks können wir die gewöhnlichen Wege ohnedies nicht beschreiten«, führte Faeron seinen Plan weiter aus.
    »Worauf habe ich mich da nur eingelassen ... Erst dieses schreckliche Wetter, und dann wollt ihr auch noch den festen Boden unter den Füßen aufgeben!«
    »Habt Geduld, junger Zwergenprinz. Ihr werdet schon bald auf Eure Kosten kommen«, versicherte Faeron dem schlecht gelaunten Zwerg förmlich.
    Khalldeg brummte etwas Unverständliches in seinen langen Bart und trat gegen einen kleinen Stein, den er mehrere Fuß weit durch die Luft wirbelte.
    »Wann werden wir in Berenth eintreffen?«, erkundigte sich Tharador.
    »Nun, wenn nichts Unvorhergesehenes geschieht, in ein paar Tagen. Wir werden bald das kleine Dorf Altquell erreichen. Dort wohnen einfache Bauern, die uns sicherlich Unterkunft für eine Nacht gewähren werden«, antwortete der Elf rasch.
    »Nun gut, dann lasst uns keine Zeit verlieren«, erwiderte Tharador voll Tatendrang. Langes Stillsitzen lag ihm grundsätzlich nicht, zudem freundete er sich zunehmend mit der schwierigen Aufgabe an, die ihnen bevorstand. Die Zukunft war noch nicht geschrieben, und er wollte alles in seiner Macht Stehende tun, damit sie nicht so dunkel würde, wie Gordan befürchtete.
    Sie würden Xandors Pläne durchkreuzen.
    * * *
    Man ließ ihn lange in einem kleinen Vorzimmer warten, das lediglich einige unbequeme Stühle und ein überzeichnetes Ölportrait des Grafen enthielt.
    Das Bildnis zeigte Graf Totenfels in einer herrischen Pose; entspannt saß er auf seinem Thron und blickte von dort auf die Wartenden herab. Dergeron schnaubte abfällig angesichts dieser Zurschaustellung. In Surdan hatten die Regierenden solcherlei Spielereien nicht nötig. Im Süden musste man sich

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