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Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition)

Titel: Die Cromwell Chroniken - Schicksals Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Förster
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liegende Wohnzimmer. Es war ein großer, heller Raum mit Möbeln aus hellem Holz. In der Mitte lag ein runder Teppich auf dem Boden. Um diesen herum hatte die Prüferin eine Reihe von Kerzen aufgestellt. Sie war gerade dabei, Räucherwerk in einer dafür vorgesehenen Schale zu entzünden.
    „Du hast ein gutes Timing“, meinte die Seherin. „Ich habe den Bereich energetisch gereinigt, damit wir ungestört deine Trance vorbereiten können. Ich habe absichtlich auf halluzinogenes Räucherwerk verzichtet, damit wir deine Trance-Fähigkeiten prüfen können. Gefällt dir der Raum? Du kannst gerne etwas verändern, wenn dich etwas stört. Du sollst dich hier wohlfühlen.“
    Cat ließ ihren Blick über die Möbel gleiten. Alles lud zum Wohlfühlen ein. Sie schüttelte den Kopf.
    „Das Zimmer ist toll. Ich fühle mich hier jetzt schon wie zu Hause.“
    Die andere lächelte. „Schön, das freut mich. Ich habe alles selbst eingerichtet.“
    Katharina schmunzelte. „Kann es sein, dass du hier oft wohnst?“
    „Du meinst, weil ich hier so deutlich meine Spuren hinterlassen habe?“
    Beide lachten.
    „Ja, schon. Du hast alles eingerichtet und machst hier den Garten. In der Pferdepension hast du zwei Tiere untergestellt. Du wirkst hier schon ein wenig …“
    „… daheim?“, beendete Patricia ihren Satz.
    „Ja. Zumindest kommt es mir so vor“, räumte Katharina ein.
    Die Prüferin nickte. „Das war das Haus meiner Eltern. Ich habe hier lange gelebt. Das Zimmer, in dem du untergebracht bist, war früher mein eigenes.“
    Die Studentin sah überrascht aus. „Das wusste ich nicht.“
    „Natürlich wusstest du das nicht. Es ist ja auch nicht weiter wichtig“, lachte Patricia. „Meine Eltern sind sehr früh gestorben und ich habe nicht gewusst, was ich mit dem Haus machen soll. Zu dem Zeitpunkt habe ich in der Innenstadt gelebt – was ich heute noch tue. Deshalb entschloss ich mich, das Haus dem Orden zu schenken. Ich wollte lange Zeit nichts mehr damit zu tun haben. Doch mit den Jahren wird man sentimental und so habe ich mich erneut seiner angenommen. Habe es von Grund auf renoviert – alles selbst gemacht. Und dann habe ich den Garten neu angelegt. Die Pferde sind die neuste Errungenschaft.“
    Katharina hörte ihr fasziniert zu.
    „Es ist ein wirklich schönes Haus. Ich würde sofort einziehen, wenn es meins wäre. Wirklich einzigartig schön.“
    Das Lob kam von Herzen.
    Patricia lächelte dankbar. „Das hört man gerne. So – wollen wir beginnen? Du kannst dich hier hinlegen. Wie du siehst, habe ich auf einen Beschwörungskreis verzichtet. Der Teppich sollte bequem genug sein, hoffe ich.“
    „Er sieht zumindest bequem aus“, nickte Cat und ließ sich auf dem großen Teppich nieder.
    Dann runzelte sie die Stirn.
    „Brauchen wir wirklich kein Pentagramm oder Ähnliches? Etwas, was die Essenz bündelt und ins Innere leitet?“
    „Aber Cat, wir sind doch keine Magier!“
    Es klang beinahe entrüstet.
    „Schon, aber es ist ja nur ein Hilfsmittel. Ich habe eins bei meiner Visionssuche verwendet und ich fand es sehr nützlich“, verteidigte sie ihre Idee.
    „Mag sein, aber so handhaben wir die Dinge nicht im Sapientia Oracularum. Wir benötigen keine magischen Zeichnungen, um unsere Kräfte zu verwenden. Wir wirken sie aus uns selbst heraus.“
    Die Studentin runzelte die Stirn.
    „Und was, wenn das nicht geht? Ich habe sehr lange meine Visionen erforscht, aber als ich es alleine versuchte, da …“
    Sie hielt inne. Bisher hatte sie noch nie jemandem von ihrer gescheiterten Visionssuche erzählt. Würde Patricia sie auslachen? Oder sie kritisieren?
    Jetzt ist es zu spät für einen Rückzieher. Sie sieht mich schon fragend an. Ich kann es ihr schlecht verheimlichen, wenn sie mir förmlich ihre ganze Lebensgeschichte erzählt hat.
    Katharina holte tief Luft und fuhr fort: „Ich bin in eine Art Koma gefallen. Ich habe mich in mir selbst verloren und konnte nicht mehr aufwachen. Es war, als wäre ich in meinem eigenen Leib gefangen.“
    Zögerlich sah sie die Prüferin an. Diese blickte ernst auf sie herab.
    „Und wie bist du wieder zu dir gekommen?“
    „Mein Freund … also … ein Freund … Flint … er ist ein UMBRATICUS DICIO. Er konnte mit mir eine Geistesverschmelzung eingehen und hat mich wieder zurückgeholt.“
    Patricia setzte sich außerhalb des Kreises neben Cat und machte ein betroffenes Gesicht. „Ist dir klar, dass so etwas bei euch beiden einen großen Schaden hätte hinterlassen

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