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Die Daemonenseherin

Die Daemonenseherin

Titel: Die Daemonenseherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Melzer
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stehen blieb und sich zu ihr umwandte. »Warum der Schrank? Warum hat er sie nicht im Schlafzimmer oder im Bad versteckt, als es klingelte?«
    »Ich fürchte, die Antwort kennt nur der Professor.«

5
    N achdem Logan die Wohnung der Zeugin verlassen hatte, zog er seinen Blackberry aus der Tasche und drückte die Nummer der Zentrale. Wieder einmal meldete sich Jones. »Ich bin auf dem Weg zu euch. Sorg dafür, dass alle im Besprechungsraum sind, bis ich da bin.« Ohne ein weiteres Wort legte er auf, stieg in den Defender und fuhr los.
    Die Zentrale seines Teams befand sich nicht, wie der Rest der Behörde, im Rückgebäude des Staatsarchivs, sondern in einem allein stehenden Anwesen an der Costorphine Road. Ein gesicherter Innenhof, um das sich die alten Gebäude wie ein Hufeisen schlossen, verbarg die Fahrzeuge vor den neugierigen Blicken der Anwohner und Touristen. Logan stellte seinen Defender auf der Straße ab und betrat das Haus durch eine Seitentür. Der Bau aus dem 17. Jahrhundert bot genug Platz, um nicht nur Autos, Ausrüstung, Besprechungsräume und eine technische Zentrale unterzubringen, sondern in einem Flügel auch die Wohnungen seiner Männer.
    Logan folgte den Gängen bis zum Besprechungsraum. Sein Team, zumindest der Teil, der sich nicht in Glasgow aufhielt, war bereits da. Die Männer saßen um den Besprechungstisch herum, vor jedem eine Tasse mit Kaffee.
    »Willst du auch einen?« Fletcher deutete auf seine Tasse.
    Logan schüttelte den Kopf und ging zu seinem Platz. Er zog die Akte, die Devon ihm gegeben hatte, aus der Innentasche seiner Jacke, warf sie vor sich auf den Tisch und setzte sich.
    »Wir haben einen Auftrag«, eröffnete er die Besprechung und umriss in knappen Worten die gestrige Zusammenkunft in Roberts’ Büro. Als die Sprache auf seinen Bruder kam, wechselten die Jungs einen Blick. »Unsere Aufgabe ist es«, kam Logan zum Schluss seines Berichtes, »diese Dämonenseher aufzuspüren.«
    »Aufspüren?«, schnappte Reese. »Das können sie haben – und dann machen wir sie platt, genau wie die letzten.«
    Logan schüttelte den Kopf. »Wir werden sie lebend abliefern – sofern das mit der Sicherheit der Bevölkerung und nicht zuletzt mit unserer eigenen vereinbar ist.«
    »Aber –«
    »Nichts aber. Wenn wir das nicht tun, reißt uns Roberts den Arsch auf.« Dass er drauf und dran gewesen war, seine Marke abzugeben, sagte er nicht. »Devon gab mir die Adresse eines Professors. Der Mann hat das Projekt damals ins Leben gerufen und dürfte wohl über die umfangreichsten Informationen verfügen.«
    »Willst du selbst hinfahren und mit ihm sprechen, oder sollen Avery und ich das übernehmen?«, wollte Buckingham wissen.
    »Ich war bereits dort.«
    Alle sahen ihn an.
    »Der Professor wurde gestern ermordet – bevor ich mit ihm sprechen konnte«, erklärte Logan. »Der Bericht der Spurensicherung liegt noch nicht vor, aber es gibt eine Zeugin, die den Mord beobachtet hat. Dank der Handynummer, die ihr gestern für mich überprüft habt, konnte ich sie finden. Allerdings kann sie nicht viel mehr sagen, als dass der Mörder eine Sturmhaube trug und durch das Fenster abgehauen ist. Er hat weder ein Wort gesprochen noch sich irgendeine Blöße gegeben.«
    »Ein Profi also.«
    Logan nickte. Er war sich nicht sicher, ob Alessa Flynn ihm alles gesagt hatte. Überhaupt fiel es ihm schwer, diese Frau einzuschätzen. Sie war nervös gewesen, doch er wusste nicht, ob diese Nervosität lediglich eine Nachwirkung des beobachteten Mordes war oder ob mehr dahintersteckte. Als er ihr den Parka gegeben hatte und sich ihre Finger dabei kurz berührten, hatte sie ihre Hand so schnell zurückgezogen, als hätte sie sich verbrannt. Es war die Reaktion einer Seherin, doch sie hatte keine Handschuhe getragen. Abgesehen davon hätte sie kaum die Dienste eines Sehers in Anspruch nehmen wollen, um ihren verschwundenen Freund zu finden, wenn sie selbst über ähnliche Fähigkeiten verfügte. Etwas an ihrem Verhalten ließ ihn den Verdacht nicht loswerden, dass sie mehr wusste, als sie zugeben wollte.
    »Ich weiß nicht, warum der Professor getötet wurde, aber ich vermute, dass es etwas mit dem Projekt zu tun hat. Womöglich ist der Mörder sogar einer dieser Dämonenseher und war auf Rache aus für das, was ihm der Professor und sein Team angetan haben. Um das mit Sicherheit sagen zu können, müssen wir ihn finden. Ich werde jedenfalls an der Frau dranbleiben.«
    »Ist sie so eine Bombe?«, grinste Fletcher und

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