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Die Darwin-Kinder

Die Darwin-Kinder

Titel: Die Darwin-Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Treppenflucht empor, lehnte sich völlig außer Atem gegen die Wand und nickte ihnen zu. »Das Sekretariat des Gouverneurs hat angerufen… Auf dem Telefon des Direktors. Der Gouverneur ist… der Bundesregierung zuvorgekommen und hat…«, sie holte tief Luft und keuchte,
    »den Notstand Stufe 5 im Gesundheitswesen ausgerufen. Wir stehen unter absoluter Quarantäne… Niemand darf hinein oder heraus… Nicht einmal Sie, Dr. Augustine.« Sie fixierte ihn mit finsterem Blick.
    »Vom Haupttor wird gemeldet, dass zwanzig weitere…
    Lastwagen der Nationalgarde… zu uns unterwegs sind. Sie umzingeln die Schule.«
    Augustine wandte sich dem Geheimdienstagenten zu, der auf seinen Kopfhörer tippte und eine Grimasse schnitt. »Wir dürfen nicht raus, solange der Ausnahmezustand gilt«, bestätigte er.
    »Was ist mit Medikamenten?«, fragte DeWitt.
    »Die können sie am Eingang abladen und wir schicken jemanden, der sie abholt, das geht ohne persönlichen Kontakt«, erklärte Dicken. »Aber die müssen erst einmal bis hier durchkommen.«
    Augustine wirkte weniger optimistisch. »Ist ja nicht schwer, uns zu isolieren«, bemerkte er trocken. »Ist ja sowieso ein Gefängnis. Und was die Medikamente betrifft: Die müssen erst einmal die Staatsgrenze passieren und durch die staatliche Inspektion. Der Staat kann die Lieferung auch abfangen und beschlagnahmen. Der Gouverneur wird versuchen, vor allem seine Wählerschaft zu schützen. Also wird er sich einfach dumm stellen und die Lieferung, die für uns bestimmt ist, an die Großstädte weiterleiten. An die Viertel der Reichen und die Krankenhäuser, die am besten sichtbar sind, die sowieso schon die beste Ausstattung haben – und Verwaltungen, die am meisten Krach schlagen. Und dort werden sie dann für den Fall gehortet, dass eine Seuche ausbricht.«
    »Und wir sollen leer ausgehen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die dermaßen dumm sind«, entgegnete DeWitt. »Dann haben die doch eine Revolte am Hals.«
    »Wer soll denn revoltieren? Die Eltern vielleicht?«, fragte Dicken. »Die halten sich bedeckt und hoffen das Beste. Dafür hat Dr. Augustine schon vor Jahren gesorgt.«
    Augustine sah aus dem Turmfenster, ohne auf Dickens bissige Bemerkung einzugehen.
    »Um im Amerika des einundzwanzigsten Jahrhunderts gewählt zu werden, braucht es nicht mehr als eine Herde verängstigter Schafe und einen Wolf, der nett lächeln kann«, bemerkte er leise. »Wir haben jede Menge Schafe. – Ms.

    DeWitt, ich möchte mit Christopher gern unter vier Augen reden, ja? Aber bleiben Sie in der Nähe.«
    DeWitt sah von einem zum anderen und wusste nicht, was sie davon halten sollte. Schließlich verließ sie das Zimmer und machte die Tür hinter sich zu.
    »Es ist schlimmer, als sich irgendeiner hier vorstellen kann«, sagte Augustine mit gedämpfter Stimme. »Ich nehme an, dass der Startschuss schon abgefeuert wurde.«
    »So etwas haben Sie schon auf der Fahrt hierher erwähnt.
    Was, zum Teufel, soll das heißen?«
    »Falls wir Glück haben, kann der Präsident es stoppen…
    Aber ich kann Ellington nicht einschätzen. Er hat seit seiner Wahl immer Abstand gewahrt. Ich weiß nicht, was er tun wird.«
    »Was soll er denn stoppen?«
    »Falls sich die Situation noch weiter verschlimmert, wird der Gouverneur meiner Meinung nach in Washington anrufen und um die Erlaubnis bitten, die Schulen zu säubern, das Gelände zu sterilisieren. Vielleicht bittet er auch um die Genehmigung, die verbleibenden Kinder zu töten.«
    Dicken stand auf. »Sie wollen mich wohl verarschen.«
    Augustine schüttelte den Kopf und sah ihm fest in die Augen.
    »Die Bundesstaaten handeln autonom, was den Selbstschutz betrifft, wie in PDD 298 spezifiziert ist. Genauer gesagt: im Graubuch der Notstandsmaßnahmen. Es wird auch als Protokoll zur Militärischen und Biologischen Sicherheit Teil IV bezeichnet. Vor sieben Jahren wurde es auf einer geheimen Sitzung des Kontrollausschusses des Senats verabschiedet. Es verleiht allen staatlichen Stellen das Recht, unter genau definierten Notstandsbedingungen vor Ort die Mittel einzusetzen, die als notwendig erachtet werden.«
    »Warum erfahre ich das erst jetzt?«

    »Weil Sie sich dafür entschieden haben, als gemeiner Soldat zu dienen. Der Inhalt der Direktive ist vertraulich. Jedenfalls habe ich gegen diese Regelung opponiert, weil sie mir zu weit ging, aber es waren viele verängstigte Senatoren im Raum.
    Man hat ihnen Fotos von Mrs. Rhines Familie und dem Auftreten von Shiver in

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