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Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel

Titel: Die Dawson Brüder - Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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schwärzer zu sein. Sie nahm einen schwachen süßlichen Duft wahr und beugte sich verwundert in den Raum hinein. Das war eindeutig Parfum. Aber hier unten, in einem Kerker? Sie kreischte, als sie jemandes Atem im Gesicht spürte und sich ein dunkles Schemen vor ihren Augen erhob. Sie schreckte zurück und stürmte den Gang entlang.
    »Das ist Einbildung. Nur Einbildung«, redete sie sich ein, während sie den Kerker entlang hastete. Wo war bloß die Treppe? Soweit konnte sie doch gar nicht gelaufen sein. Doch sooft sie auch kehrt machte, sie fand keine. Es kam ihr vor, als irrte sie schon eine Ewigkeit in der Dunkelheit umher. Irgendwann wurde sie langsamer. War sie vielleicht zu weit gelaufen? Aber dann hätte sie doch das einfallende Licht des Erdgeschosses sehen müssen. Irgendetwas stimmte hier nicht! Sie drehte sich um und wollte zurücklaufen, als das Licht wieder anging und sie zu einem wahren Hünen aufsah. Sarahs Herz schien einen Moment auszusetzen und sie glaubte schon, dass es das mit ihr gewesen sei. Hätte ihr dieser jemand etwas antun wollen, wäre sie ihm hilflos ausgeliefert gewesen. Denn anstatt schreiend wegzurennen, brach sie keuchend zusammen. Sie fasste sich an die schmerzende Brust und versuchte ruhig zu atmen. Gleichzeitig kniff sie die Augen zusammen, weil ihre Umgebung eigenartig hell leuchtete. Wo kam das grelle Licht plötzlich her?
    »Sarah! Geht es Ihnen gut?«, hörte sie Eric mit besorgter Stimme fragen. Als sie langsam die Augen öffnete, beugte er sich zu ihr runter. Er hob ihr Kinn an und sah ihr tief in die Augen.
    »Mein Gott, wie lange sind Sie schon hier unten?«
    Sarah antwortete nicht, denn die Frage verwirrte sie. Stattdessen lugte sie vorsichtig an ihm vorbei und betrachtete den Gang. Alle Kerker waren verschlossen. Es stand keine Tür offen, gegen die sie hätte laufen können. Das war unmöglich! Eric folgte ihrem Blick, dann musterte er sie erneut.
    »Kommen Sie. Sie waren zu lange hier unten.«
    Damit erhob er sich und zog sie in der gleichen Bewegung mit. Sarah wusste nicht, was er damit meinte, fragte aber auch nicht nach. Sie wollte nur fort von hier. An der Treppe angelangt, sah sie zur Glühbirne. Sie war nicht zerbrochen und lag auch nicht in Scherben auf dem Boden, sondern hing noch an derselben Stelle wie zuvor. Wurde sie etwa verrückt? Sie sah in den dunklen Gang hinein, dort, wo der Schein der Glühbirne nicht hinreichte und meinte, einen menschengroßen Umriss zu erkennen. Als stünde dort jemand und beobachte sie aus dem Dunkeln heraus.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Eric und folgte ihrem Blick. Sarah schüttelte den Kopf und er ging weiter. Wenn sie ihm erzählte, was sie eben erlebt hatte, würde er sie für vollkommen durchgeknallt halten – wenn er es nicht schon längst tat. Im Erdgeschoss angelangt, führte er sie zu einer Steinbank, welche von zwei menschengroßen Statuen flankiert wurde.
    »Alles in Ordnung?«
    Sarah blinzelte. »Meine Augen tun weh.«
    »Kein Wunder. Ihre Pupillen sind ganz geweitet. Ihre Augen müssen sich erst wieder an die Helligkeit gewöhnen. Sie müssen über eine Stunde im Dunkeln gewesen sein.«
    »Wie bitte?«
    Er setzte sich neben sie. »Nachdem Sie mein Zimmer verlassen haben und nach eineinhalb Stunden immer noch nicht zurück waren, habe ich Samuel geschickt, um nach Ihnen zu sehen. Und als er Sie nicht fand, war der Kerker der letzte Ort, an dem Sie hätten sein können. Warum sind Sie dort nur im Dunkeln herumgelaufen? Der Lichtschalter war doch direkt an der Treppe.«
    »Moment mal«, sagte Sarah, als der Schock allmählich nachließ. »Ich war höchstens fünf Minuten dort unten gewesen und den Lichtschalter habe ich sehr wohl bedient.«
    Eric betrachtete sie, als zweifle er an ihrer geistigen Verfassung.
    »Sarah. Sie waren mindestens zwei Stunden allein, wenn nicht mehr. Und ihren geweiteten Pupillen nach zu schließen, waren sie eine ganze Weile im Dunkeln. Sie sind wahrscheinlich in Panik geraten und haben jegliches Zeitgefühl verloren.«
    Verärgert stand Sarah auf. »Hören Sie mir nicht zu? Ich war nicht länger als ein paar Minuten dort unten, als die Glühbirne ausging und ich gegen irgendeine Tür lief.« Sie deutete auf ihre schmerzende Stirn.
    »Aber alle Türen sind verschlossen«, antwortete Eric zweifelnd und man sah ihm an, dass er sie für verwirrt hielt. »Wir können gerne hinuntergehen und nachsehen.« Er stand auf und wollte sie zur Treppe führen, doch Sarah wich zurück.
    »Ich werde

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