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Die Doppelgaengerin

Die Doppelgaengerin

Titel: Die Doppelgaengerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Kilo, damit sie leichter zu werfen sind. Selbst wenn ich genauso schlank gewesen wäre wie sie, hätte ich sieben Kilo mehr auf die Waage gebracht, weil ich so groß bin. Darum musste ich extrem auf mein Gewicht achten.«
    »Mein Gott, du warst eine echte Bohnenstange.« Er musterte mich von Kopf bis Fuß. Inzwischen wiege ich sechzig Kilo, aber weil ich stark und muskulös bin, sehe ich fünf Kilo leichter aus.
    »Gleichzeitig musste ich bei Kräften bleiben«, bemerkte ich. »Ich brauchte auch Muskeln. Eine Bohnenstange hat keine Muskeln. Mir blieb nur ein etwa zwei Kilo breiter Bereich, in dem ich genug Muskeln hatte und gleichzeitig nicht zu schwer war. Deshalb musste ich ständig mein Gewicht kontrollieren.«
    »War es das wirklich wert, nur damit du während eines Footballspiels am Spielfeldrand rumhüpfen und Pompoms schwenken konntest?«
    Na klar, er verstand wirklich nicht die Bohne vom Cheerleading. Ich sah ihn giftig an. »Ich habe mein College über ein Cheerleading-Stipendium finanziert, also würde ich sagen, ja, es hat sich durchaus gelohnt.«
    »Dafür gibt es Stipendien?«
    »Warum nicht? Immerhin gibt es auch Stipendien für Kerle, die mit einer Schweinslederblase unter dem Arm über einen Rasen rennen.«
    Er war weise genug, die Sache auf sich beruhen zu lassen. »Zurück zu deiner Zeit an der High School. Du hast nicht zufällig einem anderen Mädchen den Freund ausgespannt?«
    Ich schnaubte verächtlich. »Ich hatte meine eigenen Freunde, vielen Dank.«
    »Und andere Jungs waren nicht interessiert?«
    »Und wenn? Ich hatte einen festen Freund, und die anderen Kerle interessierten mich nicht.«
    »Wer war damals dein fester Freund? Jason?«
    »Nein, Jason kenne ich aus dem College. In der High School war ich mit Patrick Haley zusammen. Er kam mit zwanzig Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben. Nach unserer Trennung haben wir uns kaum gesehen, deshalb weiß ich nicht, mit wem er danach zusammen war.«
    »Patrick können wir also streichen. Wo lebt Cleo Cleland heute?«
    »In Raleigh-Durham. Sie ist Industriechemikerin. Ungefähr einmal im Jahr gehen wir zusammen essen und ins Kino. Sie ist verheiratet und hat einen vierjährigen Sohn.«
    Cleo konnte er auch streichen. Nicht weil sie tot war, sondern weil sie meine Freundin war. Außerdem war sie eine Frau, und er hatte erklärt, dass höchstwahrscheinlich ein Mann hinter mir her war.
    »Irgendjemanden muss es geben«, knurrte er. »Jemanden, an den du vielleicht seit Jahren nicht mehr gedacht hast.«
    Er hatte Recht. Dieser Feldzug hatte persönliche Gründe, deshalb musste ihn jemand führen, den ich kannte. Leider hatte ich nicht die leiseste Ahnung, welche Gründe dieser Jemand haben sollte.
    Dann traf mich die Erkenntnis wie ein Blitz.
    »Ich weiß es!«, krähte ich.
    Er saß augenblicklich hellwach senkrecht auf dem Fahrersitz. »Wer denn?«
    »Es muss eine ehemalige Freundin von dir sein!«

23
    Der Wagen geriet für einen Moment ins Schwänzeln, doch Wyatt brachte ihn wieder in die Spur und sah mich zornig an. »Wie kommst du denn auf diese Idee?«
    »Also, wenn es nicht um mich geht, dann muss es um dich gehen. Ich bin ein netter Mensch und habe, soweit ich weiß, keine Feinde. Und wann geschah der erste Anschlag? Als wir zusammen vom Meer zurückkamen. Wie viele Leute wussten, dass du mir dorthin nachgefahren warst? Nachdem du dich in der Nacht, in der Nicole ermordet wurde, so aufgeführt hattest …«
    »Ich soll mich aufgeführt haben?«, wiederholte er aufgebracht und fassungslos.
    »Immerhin hast du deinen Kollegen erzählt, wir seien ein Paar, stimmt’s? Obwohl wir keines waren. Ich habe gesehen, wie sie mich angeschaut haben, und nicht einer von etwa fünfzig Bullen kam mir zu Hilfe, als du mich mit Gewalt in dein Auto bugsiert hast. Daher ist es nicht schwer zu erraten, dass du sie angelogen und ihnen erzählt hast, wir wären zusammen.«
    Er biss die Zähne zusammen. »Ich habe dich nicht mit Gewalt ins Auto bugsiert.«
    »Hör auf, dich an Nebensächlichkeiten festzukrallen. Und natürlich hast du. Aber habe ich so weit Recht? Hast du ihnen erzählt, dass wir zusammen seien?«
    »Ja. Weil wir es sind.«
    »Das ist Auslegungssache …«
    »Wir wohnen zusammen. Wir schlafen miteinander. Wie zum Teufel soll es Auslegungssache sein, ob wir zusammen sind oder nicht?«
    »Weil wir nicht ein einziges Mal zusammen aus waren und weil es sich um ein vorübergehendes Arrangement handelt. Könntest du aufhören, mich dauernd zu

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