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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Fäden so unregelmäßig fallen? Das ist doch der Gipfel! Der Südkontinent ist keineswegs immun. Und wo treibt sich T’bor herum? Hat der Mann denn kein Verantwortungsgefühl?«
    Der Ausbruch paßte so gar nicht zu dem ruhigen, ausgeglichenen F’lar. F’nor starrte den Weyrführer aufmerksam an.
    F’lar fuhr sich mit der Hand über die Schläfen. Die Kälte im Dazwischen hatte erneut seine Kopfschmerzen geweckt.
    »Entschuldige, F’nor. Ich bin wohl ein wenig übermüdet.«
    »Laß nur. Da kommt Orth gerade.«
    F’nor beschloß eine Weile zu warten, bevor er F’lar fragte, was ihn wirklich bedrückte. Er konnte sich vorstellen, wie Raid von Benden oder Sifer von Bitra die Forderung nach Wachtposten aufgenommen hatten. Vermutlich betrachteten sie die Verschiebung im Fädeneinfall als persönliche Kränkung, die ihnen der Weyr zufügte.
    T’bor landete und trat auf die wartenden Männer zu.
    »Orth hat mir von Ihrer Ankunft berichtet, F’lar. Was bringt Sie in den Süden? Sie haben die Neuigkeit von den Feuerechsen gehört?« Im Gehen klopfte sich T’bor den Sand aus den Kleidern.
    »Ja, allerdings«, entgegnete F’lar so formell, daß T’bors Begrüßungslächeln verschwand.
    »Und ich dachte, Sie hätten die unsere gehört – daß die Fäden sich nicht mehr an den Zeitplan halten.«
    »Ich habe sämtliche Reiter entlang der Küste verteilt, F’lar. Es gibt also keinen Grund zu Vorwürfen.«
    Seine Miene hellte sich wieder auf.
    »Die Drachen müssen nicht unbedingt am Himmel kreisen, um die Fäden zu erspähen. Man hört das Zeug zischen, wenn es ins Wasser taucht.«
    »T’bor, an Ihrer Stelle würde ich mich nicht unbedingt darauf verlassen, daß die Fäden vom Meer her kommen.«
    »Aber das haben sie bisher immer getan – die wenigen, die uns erreichten.«
    »Das ist keine Garantie. In Keroon fielen sie bisher auch immer im Süden – und diesmal mußten wir sie im Norden bekämpfen. Die alten Richtlinien gelten nicht mehr.«
    T’bor sah ihn betroffen an. Dann sagte er gepreßt:
    »Ich lasse sofort Wachen aufstellen und schicke die Geschwader auf Patrouillenflug in den Süden, bis an die Grenze der erforschten Gebiete.«
    Der Weyrführer schwang sich auf Orth, und das Tier hob sich in die Lüfte. F’lar sah den beiden nach, bis sie verschwunden waren.
    »Orth sieht gut aus«, meinte F’lar. Dann klopfte er seinem Halbbruder auf die gesunde Schulter.
    »Du übrigens auch. Was macht dein Arm?«
    »Danke, er heilt.«
    F’nors Stimme klang geistesabwesend.
    »Fallen die Fäden tatsächlich so unregelmäßig?«
    »Was weiß ich?«
    Der Bronzereiter sah finster vor sich hin.
    »Aber lassen wir das jetzt!
    Erzähle mir lieber von den Feuerechsen! Sind sie es tatsächlich wert, daß sämtliche erwachsenen Reiter des Weyrs ihre Zeit opfern? Komm, zeig mir rasch so ein Tier! Ich muß gleich wieder nach Benden zurück.«
    »Beim Ei, der Weyr fällt nicht auseinander, wenn du einmal eine Stunde fort bist!« fauchte F’nor.
    F’lar starrte ihn verblüfft an, dann brach er in Gelächter aus. Er entspannte sich ein wenig.
    »So ist es besser«, fuhr F’nor fort.
    »Wir trinken jetzt einen Becher Klah und sehen uns die Echsen an. Oder ist dir der hiesige Wein lieber?«
    »Pah!«
    F’lar winkte verächtlich ab.
    Als sie die Halle betraten, stand Mirrim allein am Herd und rührte in den dampfenden Kesseln. Die beiden Grünen beobachteten sie vom Kaminsims aus. Den verwundeten Braunen trug sie auf dem Arm. Als sie die Männer näher kommen hörte, drehte sie sich ängstlich um und knickste.
    »Du bist die junge Dame, die gleich drei Echsen für sich gewann?« fragte F’lar freundlich.



7
    Sie nickte eifrig.
    »Darf ich den Kleinen einmal sehen?«
    F’lar beugte sich über das verletzte Tier und strich ihm sanft über die Augenwülste.
    »Ein hübscher Kerl! Sicher hast du alle Hände voll zu tun, um die drei satt zu bekommen.«
    »Ich schaffe es schon. Und ich verspreche auch, daß ich meine anderen Pflichten nicht vernachlässigen werde«, sagte sie atemlos.
    Mit einem kleinen Aufschrei nahm sie den Kochlöffel und rührte in einem Kessel.
    »Brekke ist nicht hier. Darf ich Ihnen Klah anbieten? Das Essen ist auch bald fertig. Oder…«
    »Wir bedienen uns selbst«, beschwichtigte F’nor sie und holte zwei Becher.
    »Oh, es wäre meine Aufgabe, Sir …«
    »Bleib ruhig bei deinen Kesseln, Mirrim«, meinte F’lar.
    Sie setzten sich an einen Tisch, der ein Stück vom Herd entfernt war, so daß sie

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