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Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern

Titel: Die Drachenreiter von Pern 10 - Der Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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er schlang ihn hastig hinunter, obwohl ihm der Magen vor Sorge wie zugeschnürt war.
    Stunden vergingen, ohne daß eine Nachricht von den Suchtrupps, den vielen Feuerechsen der Burg oder den Drachen eingetroffen wäre, und schließlich trat Baron Raid auf Jayge zu, der neben der Feuerstelle döste. Der junge Händler hatte lange gegen den Schlaf angekämpft, aber schließlich waren Wärme und Müdigkeit stärker gewesen als seine Ängste.
    »Was genau haben Sie vorhin gemeint, junger Mann?«
    Jayge blinzelte sich den Schlaf aus den Augen und versuchte sich zu erinnern, was er als letztes gesagt hatte.
    »Ich meinte, wenn Aramina nicht bei Bewußtsein ist, kann sie auch keine Drachen hören. Und wenn sie nicht sehen kann, wo sie ist, wie kann sie dann gerettet werden?«
    »Und wie sind Sie zu diesen Schlußfolgerungen gelangt?«
    »Thella weiß, daß sie Drachen hören kann.« Jayge zuckte die Achseln. »Und eine kluge Frau wie sie würde doch wohl dafür sorgen, daß Aramina den Drachen nichts zu erzählen hat.«
    »Genau«, ließ sich eine kalte Stimme vernehmen.
    Lessa drängte sich durch die Männer, die Jayge umringten.
    »Ich möchte mich entschuldigen, Jayge Lilcamp. Ich habe Ihre Warnung nicht genügend ernst genommen.«
    »Ist es nicht möglich, daß der junge Mann mit ihnen im Bunde ist?« flüsterte Raid der Weyrherrin deutlich hörbar zu.
    Sie zog verächtlich die Augenbrauen hoch, und ihre Lippen wurden schmal. »Heth und Monarth haben sich bei Ramoth für ihn verbürgt. Die Barone Larad und Asgenar bestätigen seine Beschreibung.«
    »Aber… aber…«, stotterte Raid hilflos.
    Lessa setzte sich neben Jayge. »Nun, was ist Aramina Ihrer Meinung nach zugestoßen?«
    »Keiner der Drachen hat sie gehört?«
    »Nein, und Heth ist schon ganz hysterisch.«
    Jayge atmete langsam aus, ihm war übel vor Sorge, aber er zwang sich, seine schlimmste Befürchtung auszusprechen.
    »Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß Thella sie getötet hat.«
    »Nein, das bestreiten die Drachen«, erklärte Lessa entschieden und forderte ihn mit einem Blick zum Weitersprechen auf.
    »Was ist mit den Wachen, die bei ihr waren?«
    »Die sind tot.«
    Tiefes Bedauern klang aus Lessas Stimme.
    »Man hatte die Leichen am Wegrand versteckt, deshalb hat es so lange gedauert, bis wir sie fanden.«
    »Dann hat man sie bewußtlos geschlagen.«
    Jayge schloß die Augen, um das Bild von Araminas schlaffem, über Dushiks mächtigem Rücken hängendem Körper mit dem blutbefleckten blauen Schal auf dem Kopf nicht mehr sehen zu müssen.
    »Dann hat es wohl auch keinen Sinn zu warten, bis sie das Bewußtsein wiedererlangt?« fragte Lessa etwas zynisch.
    Jayge nickte bedrückt.
    »Thella hat sicher eine dunkle Höhle gefunden oder eine tiefe Grube. Wenn Aramina den Drachen nicht sagen kann, wo sie ist, kommt es nicht darauf an, ob sie sie hört oder umgekehrt.«
    »Ganz meine Meinung. Raid…«
    Lessa stand auf.
    »Sie haben doch sicher Karten in der Burg, auf denen die ausgedehnteren Höhlensysteme verzeichnet sind Die Bande hat einen Vorsprung von etwa sechs Stunden. Wir wissen nicht, wann sie ihr Ziel erreicht hat deshalb müssen auch die Höhlen in der näheren Umgebung durchsucht werden. Wir müssen berücksichtigen wie weit sie in diesem Gelände hätten kommen können; sie wurden weder auf den Straßen gesehen, noch von den Drachen, die vor drei Stunden die Suche aufgenommen haben, aus der Luft entdeckt. Wir haben schon genug Zeit vergeudet.«
    ***
    Von Erinnerungen an die schwarze Grube in Kimmage verfolgt, meldete Jayge sich zu einem der Suchtrupps. Drei Mitglieder der zehnköpfigen Gruppe hatten Feuerechsen und konnten ständig Verbindung mit Weyr und Burg halten. Als sie am Abend erschöpft die siebente Höhle verließen, die sie durchsucht hatten, erreichte sie die Nachricht, Aramina sei noch am Leben und habe mit Heth gesprochen. Um sie herum sei alles pechschwarz, sie könne nichts sehen und nur sechs Schritte machen, ehe sie die andere Seite ihres Gefängnisses erreiche. Es sei feucht und rieche verwest - mehr nach Schlangen als nach Wheren.
    »Ein tapferes Mädchen«, lobte der Anführer des Trupps. »Wir essen, legen uns hin und suchen weiter, sobald wir die Hand wieder vor den Augen sehen können.«
    Zum Teufel mit der Verwandtschaft! dachte Jayge bei sich, während er sich bemühte, Schlaf zu finden - er würde nicht nur Thella und Dushik, sondern auch Readis mit bloßen Händen erwürgen.
    Sie suchten noch zwei Tage, und

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